Vor- und Nachteile von Dachfonds

Privatanleger mit größeren Vermögen verwalten diese meist nicht selbst, sondern beauftragen Vermögensverwalter oder Family Offices. Ein Hauptargument für Dachfonds lautet, dass diese eine ähnliche Funktion übernähmen – nur eben auch schon bei deutlich geringeren Anlagesummen.

Tatsächlich empfinden es viele Anleger als Erleichterung, wenn sie die Entscheidung über die Allokation ihres Anlagekapitals und vor allem auch das Risikomanagement Fachleuten wie dem Fondsmanager eines Dachfonds übertragen können.

Vorteil für weniger versierte Anleger

Gerade diejenigen Anleger, die über keine oder nur geringe ökonomische Fachkenntnisse verfügen oder sich relativ wenig für Fragen der Geldanlage interessieren, fühlen sich mit der Auswahl von Fonds oftmals nicht weniger überfordert als mit der Auswahl einzelner Aktien oder Anleihen.

Ihren Bedürfnissen kommt es durchaus entgegen, wenn sie sich lediglich für einen Dachfonds mit einer bestimmten Anlagestrategie oder einem bestimmten Chancen-Risiken-Profil entscheiden müssen, der alles Weitere für sie übernimmt.

Aus Sicht ambitionierterer und fachlich versierterer Anleger ist jedoch gerade dies ein wesentlicher Kritikpunkt. Denn aus ihrer Sicht bedeutet ein Dachfondsinvestment, zuviel Entscheidungsgewalt aus der Hand zu geben.

 

 

Zudem werden Dachfonds oft als unnötig teuer angesehen, weil Managementgebühren statt nur auf einer gleich auf zwei Ebenen anfallen – bei den Zielfonds sowie beim Dachfonds selbst.

Und je mehr Kosten im Zusammenhang mit einer bestimmte Kapitalanlage anfallen, umso höhere Erträge müssen zunächst erwirtschaftet werden, damit der Anleger unter dem Strich eine vergleichbare Rendite erzielt wie bei einer mit weniger Kosten belasteten alternativen Anlage.

Allerdings steuern viele Dachfonds hier dagegen, indem sie ihre Gebührenstruktur bewusst schlank halten. Zudem werden an anderer Stelle Kosten dadurch reduziert, dass die Beteiligungen von Dachfonds an den Zielfonds in der Regel zum Nettoinventarwert erfolgen.

Die Möglichkeit, Fondsanteile zum Nettoinventarwert zu erwerben, steht Privatanlegern nur selten offen, denn im Normalfall wird von ihnen ein so genannter Ausgabeaufschlag erhoben.

Ein Vorteil von Dachfonds besteht zweifellos darin, dass dessen Fondsmanager auch auf solche Fonds zurückgreifen kann, die einem einzelnen Anleger nicht direkt zugänglich wären. Damit vergrößert sich der Handlungsspielraum bei der Allokation der Anlegergelder und es kann eine größere Diversifikation erreicht werden als auf der Ebene eines privaten Portfolios von Investmentfondsanteilen.

Auch die Tatsache, dass eine Diversifikation nicht nur im Sinne einer Verteilung des Kapitals auf unterschiedliche Wertpapiere, sondern auch auf unterschiedliche Fondsgesellschaften und Fondsmanager erfolgt, zählt zu den Vorteilen eines Dachfonds.

Dieser Vorteil kommt allerdings nur dann zum Tragen, wenn das Dachfondsmanagement tatsächlich unabhängig agieren kann und nicht etwa durch konzerninterne Vorgaben angehalten ist, vorzugsweise in bestimmte Fonds aus dem eigenen Konzern zu investieren.

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