Definition: Was ist ein ETF?

So genannte Exchange Traded Funds (kurz: ETF, zu Deutsch: börsengehandelte Fonds) sind Investmentfonds, die über die Börse gehandelt werden. Sie werden in der Regel passiv verwaltet, beruhen also auf einem von außen vorgegebenen Schema, das durch das Management einfach nachgebildet wird.

Anders als bei aktiv verwalteten Fonds wählt das Management des Fonds also nicht selbst die enthaltenen Aktien aus und verändert die Zusammensetzung des Portfolios entsprechend der Entwicklungen am Kapitalmarkt.

Das von außen vorgegebene Schema für die Zusammensetzung des Portfolios kann dabei ganz verschiedene Grundlagen haben. In der Regel wird mit einem ETF ein bestimmter Index nachgebildet, der sich auf bestimmte Branchen oder Regionen, aber auch auf Fundamentaldaten wie die durchschnittliche Dividendenrendite beziehen kann.

 

 

Idee und Geschichte von Exchange Traded Funds

Entstanden sind Exchange Traded Funds aus den so genannten Indexfonds, die bereits ab Mitte der 70er Jahre erstmals in den Vereinigten Staaten eingeführt wurden. Mit diesen Fonds wurde, anders als bei einem gewöhnlichen Aktienfonds, einfach ein vorgegebener Aktienindex wie der US-Aktienindex Dow Jones nachgebildet, so dass kein aktives Management erforderlich war.

Die Idee dahinter war es, dass viele Aktienfonds zu diesem Zeitpunkt im Durchschnitt geringere Renditen abwarfen als es die Entwicklung des Dow Jones selbst möglich erscheinen ließ.

Um eine bessere Entwicklung als der Aktienindex zu erzielen, muss die Rendite relativ deutlich über dem Marktdurchschnitt liegen, da durch das aktive Fondsmanagement vergleichsweise hohe Gebühren anfallen, die die Rendite negativ beeinflussen.

Indexfonds sollten für Anleger eine Alternative darstellen, da diese sich einfach an der Wertentwicklung eines Aktienindex orientieren konnten. Sie waren bei ihrer Einführung die einzigen Fonds, die direkt über die Börse gehandelt wurden.

Aktiv verwaltete Fonds dagegen wurden in der Regel nur über die jeweilige Fondsgesellschaft ge- und verkauft. Mittlerweile sind jedoch auch eine ganze Reihe von aktiv verwalteten Fonds über die Börse erhältlich.

 

 

In Deutschland sind Indexfonds erst seit 1998 rechtlich zulässig. Innerhalb dieser relativ kurzen Zeit haben sie sich aber auch hier, ähnlich wie im angelsächsischen Raum, wesentlich weiterentwickelt, so dass heute längst nicht mehr nur Aktienindizes damit abgebildet werden.

Exchange Traded Funds, also ausschließlich über die Börse gehandelte Fonds, sind zum Teil Indexfonds, darüber hinaus gibt es jedoch noch eine Reihe weiterer möglicher Fondskonstruktionen, die auf den folgenden Seiten im Detail erläutert werden.

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