Der Rohstoff Sojabohnen bzw. Soybeans

Als rauhhaarige Soja bzw. Glycine max bekannt, ist die Sojabohne eine Hülsenfrucht der Art und Gattung der Glycine. Diese Kulturpflanze ist besonders in Ost-Asien bekannt, wird aber auch in allen gemäßigten und halbwegs warmen Regionen in vielen Varianten angebaut.

Die Sojapflanze ist ein etwa 25cm bis 1m großer, leicht bräunlicher, behaarter sogenannter Schmetterlingsblütler. Die Pflanze hat kleine, kurzstielige, weißliche und/oder violette Blüten. Die Hülsen sind ca 8cm lang, die Samen etwa 5-10mm groß (die Sojabohnen).

Die Samen enthalten etwa bis zu 40% Eiweiß und 20% Fette, sowie bis ca. 20% Kohlenhydrate und 2% Lezithin, was sie besonders nahrhaft macht.

Der Ursprung der Sojapflanze ist Südostasien. Von diesem Anbaugebiet ausgehend, breitete sich die Sojapflanze in verschiedenen Varianten aus. Die ersten Sojapflanzen kommen bereits im alten China um ca. 2800 vor Christus vor.

Ende des 19. Jahrhunderts werden Sojapflanzen auch im übrigen Asien, Südeuropa und Amerika angebaut. Besonders durch sehr extensive Landwirtschaft wird der Massenanbau von Soja auch in den USA betrieben.

 

 

Sojabohnen – Anbau und Verarbeitung

Die weltweit wichtigsten Produzenten sind die USA mit einem gewaltigen Anteil von beinahe 40%, nachfolgend Brasilien mit knapp 30%, Argentinien mit ca. 18% und China mit 8%. Beim Verbrauch liegt China mit nahezu 25% an der Spitze. Die EU folgt auf Platz 2. Japan und Mexiko folgen als weitere wichtige Abnehmerländer.

Aus den Samen wird z.B. durch Extraktion Sojabohnenöl hergestellt. Dieses Sojabohnenöl ist nach der Raffination geruchlos und geschmacklos. Es wird z.B. zur Herstellung von Seifen, Glyzerin, und Firnis verwendet.

Sojabohnen sind besonders gesund. Das Sojabohneneiweiß enthält alle lebenswichtigen Aminosäuren und ist beinahe zu 100% verdaulich.

Zusätzlich kommt es in der menschlichen Ernährung auch als Eiweißaustauschstoff zur Anwendung. Es ist vielseitig verwendbar und wird z.B. auch zur Herstellung von Ersatzfleisch herangezogen.

 

 

Sojabohnen – Nachfrage und Preisbildung

Sojapflanzen sind heute mit die wichtigsten Nutzpflanzen. Sie dienen auch für Futtermittel der Viehwirtschaft und auch der Fischwirtschaft. Nach Rohöl und Mais ist der Sojabohnen-Future der drittliquideste Warenterminkontrakt.

Ähnlich wie bei Zucker und Mais, ist auch bei Sojabohnen das Interesse des Marktes auf die Energiekomponente dieses Agrarrohstoffs gerückt. Das wachsende Interesse bei Bio-Kraftstoffen wird auch in der Notierung der Soybeans Kontrakte eingepreist.

Im Juli 2008 handelten CBOT Sojabohnen noch bei über 1600 US-Cent je Bushel, fielen dann aber recht schnell wieder auf rund 800 US-Cent im Dezember 2008. Zwischen Sommer 2011 und Sommer 2014 lag der Soybean Preis immer deutlich über 1000 US-Cent, in der Spitze (09/2012) sogar bei über 1700 US-Cent je Bushel.

In den letzten Jahren bewegte sich der Soybeans Kurs weniger spektakulär zwischen 800 und 1200 US-Cent, war die meiste Zeit aber für unter 1000 US-Cent zu haben.

Der CBOT Soybeans Future ist die Benchmark für den weltweiten Handel mit Soyabohnen. Er gilt als weltweites Leitprodukt – weitere Sojabohnensorten orientieren sich in der Preisbildung anhand dieses Sojabohnen-Futures. Weltweit werden Sojabohnen an diversen regionalen Warenterminbörsen gehandelt, vor allem in China, Japan und den weiteren regionalen südostasiatischen Warenterminbörsen.

 

 

Sojabohnen Handel

Neben dem Sojabohnen-Future und den Sojabohnen-Optionen gibt es noch weitere Produkte an der CME, die das Thema Sojabohnen-Notierung zusätzlich mitspielen: So gibt Sojabohnen-Mehl-Kontrakte (Soybean Meal Future), Sojabohnen-Öl-Kontrakte (Soybean Oil Future) und den Soybean-Crush-Kontrakt (Soybean Crush Future).

Bei letztgenanntem handelt es sich um einen synthetischen Future, welcher die Preisdifferenz zwischen Soybeans (Ausgangsprodukt) und Soybean Meal + Soybean Oil (Endprodukte) abbildet.

Alle vorgestellten Futures können beim Futures Broker Ihrer Wahl, sofern er den Handelsplatz CBOT im Angebot hat, gehandelt werden. Entsprechende Informationen zum Handelsangebot finden sich in unserem Futures Broker Vergleich.

Sojabohnen können auf verschiedene Weise gehandelt werden. Auf Grund der hohen Liquidität des Soybeans Futures gibt es verschiedene Wertpapiere, welche die Preisentwicklung von Sojabohnen nachbilden.

Mit börsengehandelten ETFs oder Hebelzertifikaten könenn Anleger sowohl auf steigende wie auch auf fallende Sojabohnen-Notierungen setzen. Bei einer Vielzahl von CFD Brokern besteht auch die Möglichkeit, Sojabohnen als CFD zu handeln.

 

 

Kontraktspezifikationen von Soybeans (physical) an der CBOT (CME Group)

Sojabohnen Produktsymbol:
S (Open Outcry) / ZS (CME Globex)

Soyabohnen Börse und Handelsplatz:
CBOT – Chicago Board of Trade

Soybeans Handelszeiten CBOT via CME Globex:
Sonntag bis Freitag von 18:00 Uhr bis 07:15 Uhr und 09:30 Uhr bis 13:15 Chicago Time (CT)

Soybeans Handelszeiten CBOT Open Outcry:
Montag bis Freitag von 09:30 Uhr bis 13:15 Uhr Chicago Time (CT)

Sojabohnen sind nebenbei auch zu asiatischen und europäischen Marktzeiten über diverse elektronische Plattformen handelbar!

Sojabohnen Kontraktgröße:
5.000 bushel (1 bushel Sojabohnen = 27,2155 kg)

Soybeans Quotierung:
US-Cent (USc) pro bushel

Soybeans Tickgröße:
US-Cent (USc) 0,25 pro bushel bzw. USD 12,50 pro Kontrakt

Letzter Handelstag:
Geschäftstag vor dem 15. Kalendertag des Kontraktmonats

Kontraktmonate:
Soybean Futures sind in den Monaten Januar (Handelssymbol F), März (Handelssymbol H), Mai (Handelssymbol K), Juli (Handelssymbol N), August (Handelssymbol Q), September (Handelssymbol U) und November (Handelssymbol X) gelistet.

Reglement:
Gemäß Regelheft (Rulebook) der CBOT

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