Thinkmarkets

Was Trumps Präsidentschaft für den Nahen Osten bedeutet (Dollarbindung, Öl, Yuan, Wachstum)

ThinkForex: Am Donnerstagmorgen drehte sich alles darum, die Schäden ausfindig zu machen, die sich im Sturm der am Vortag durch die Märkte heulte, ereigneten. Die europäischen Märkte sind dabei, ihre Gewinne auszuweiten, da Investoren relativ entspannt über das Ergebnis der US-Wahl sind. Die Antrittsrede von Präsident Trump hat die Nerven vieler beruhigt, und es wird allgemein gehofft, dass Trump eine ruhigere und sensiblere Version von sich selbst zeigt.
 

Es besteht kein Zweifel, dass Trump noch Antworten auf wichtige Fragen schuldig ist, aber fürs Erste hat der Markt gezeigt, dass der Ausblick positiv ist.
 

Angesichts dessen, dass das Weiße Haus und der Senat sich beide in der Macht der Republikaner befinden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Stimulierung der Steuerpolitik in den kommenden Tagen wesentlich höher. Trump hat darüber gesprochen, stark in die Infrastruktur zu investieren, und seine Pläne könnten durch Steuerpolitiken verwirklicht werden

.
Dies würde jedoch die Gewinne und Inflationszahlen der Schatzkammer beeinflussen. Der jüngste Anstieg der Gewinne und des USD wurde hauptsächlich durch diese Erwartungen verursacht. Ein weiteres Element auf das sich Investoren konzentrieren werden ist, wie stark Trump den Körperschaftssteuersatz senken wird. Er möchte nämlich Unternehmen ermutigen, ihre Exotenfonds in den Vereinigten Staaten zu investieren, und ein Weg dies zu veranlassen, wäre eine Senkung des Steuersatzes für die Business-Giganten des Landes.

Trumps Sieg ist entscheidend für den Nahen Osten. In Anbetracht seiner vorherigen Haltung könnte die Sachlage eine Menge unstabiler werden, wenn er seine vormals erwähnten Pläne umsetzt. Mit Mr. Trump im Amt ist es unerlässlich, einen Blick auf die Beziehung zwischen seinen Richtlinien und der Schieferölindustrie der USA zu werfen. Wir erwarten, dass er sich keine Sorge über die Umwelt macht, und für weitere Bohrarbeiten im ganzen Land sorgen wird. Dies würde die Angebotsüberschwemmung auf dem Markt erweitern. In Anbetracht des Scheiterns des OPEC-Kartells eine Angebotsreduzierung durchzuführen oder überhaupt eine einheitliche Haltung anzunehmen, könnte Mr. Trump tatsächlich einen Nutzen aus dieser Situation ziehen, und die Position der USA verstärken, indem er die umstrittene US-Schieferölindustrie fördert.

Die Schieferölindustrie der Vereinigten Staaten erfreut sich bereits einer Hauptfunktion und das OPEC-Kartell hat anerkannt, dass es Hilfe von nicht-OPEC Beteiligten braucht, um das Angebot zu reduzieren. Dies zeigt, dass das Kartell kein Hauptakteur mehr ist, und wir denken, dass Mr. Trump sich gerne mehr Einfluss verschaffen würde, indem er seine Bedeutung in diesem Belangen verstärkt.

Nun besteht jedoch die Frage, ob der Kooperationsat der arabischen Golfstaaten – im Speziellen die Saudi-arabischen Länder die aufgrund ihres Budgetdefizits im Vordergrund stehen – weiterhin an den Dollar gebunden sein werden. Die Idee die Dollarbindung zu durchbrechen, und ihre Währung freizugeben, würde den Staaten mehr Spielraum gewähren, um die Situation zu bewältigen.

Gleichzeitig darf man die Möglichkeit nicht außer Acht zu lassen, eine Alternativwährung auf dem Markt zu verwenden. Die Beziehung zwischen den USA und Saudi-Arabien war in jüngster Zeit steinig, und was die Situation weiterhin anheizt ist, dass der größte Abnehmer von saudischem Öl momentan China ist. Daher könnte der Staat beginnen, durchwegs die chinesische Währung für den Ölaustausch zu verwenden, und der Chinese Yuan könnte sich für den Öl-Handel im Handumdrehen zur Alternative des Dollars entwickeln.

Zugleich ist es bekannt, dass Saudi-Arabien, Katar, und andere Staaten des Golf-Kooperationsrates begonnen haben Staatsanleihen auszustellen, um ihre Staatshaushalte zu finanzieren. Wenn Mr. Trump sich dazu entscheidet, eine entscheidende Rolle in der US-Schieferölindustrie zu spielen, könnte das zusätzliche Angebot den Ölpreis noch weiter senken. Als Folge darauf könnten die Staaten des Golf-Kooperationsrat in weitere Schulden stürzen, und die Liquidität des Anleihemarktes könnte ansteigen.

Zuletzt denken wir, dass es für Trump unabdingbar ist, seinen Standpunkt klarzustellen, inwiefern die USA in der Golfregion involviert sein soll. Die Aufrechterhaltung des Friedens im Nahen Osten könnte das globale Wachstum steigern, und wenn Mr. Trump unter den aktuellen Umständen Sanktionen gegen den Iran verhängt, würde dies der Region noch mehr Instabilität bringen. Es liegen definitiv interessante Zeiten vor uns. Nun ist es Zeit sich von den Schäden zu erholen, voller Erwartung in die Zukunft zu blicken, und sich darauf vorzubereiten, was uns bevorsteht.

Autor: Naeem Aslam

Themen im Artikel

Infos über ThinkMarkets

Thinkmarkets
    Disclaimer & Risikohinweis

    ThinkMarkets News

    Weitere Trading News

    DKB plant Stellenstreichungen

    Finanznachrichten: Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat im vergangenen Jahr ihre Spareinlagen infolge der Zinswende deutlich gesteigert. Wie DKB-Chef Stefan Unterlandstättner (Foto) und Finanzvorstand Jan Walther in...