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Aktie im Fokus: Linde ? Jetzt wieder kaufen?

Die Aktie des Gasproduzenten und Anlagebauern Linde AG gehört wohl unumstritten zu den solidesten deutschen Industriewerten. Dennoch: wer sich diese Aktie ins Portfolio holt, dem sollte bewusst sein das der Wert vielen externen Einflussfaktoren unterliegt, wie etwa dem Währungskurs oder dem Ölpreis. Der seit 2009 bestehende Aufwärtstrend verzeichnete, aus der rein technischen Perspektive, in den letzten zwei Jahren eine starke Korrektur, die jetzt beendet zu sein scheint.

Korrektur beendet?
Obwohl der Anlagebau, der die kleinste Sparte des Unternehmens darstellt, werten Anleger den Preisverfall beim Öl als einen schwerwiegenden Belastungsfaktor. Der Anlagebau bei Linde beliefert größtenteils Unternehmen aus der Petrochemie. Die zusätzliche Schwäche im Gesamtmarkt trug ebenfalls dazu bei, dass die Aktie vom Allzeithoch bei 195 Euro je Aktie, auf das Tief bei 113 Euro und damit um mehr als 40 % gefallen war. Erstaunlich dabei ist, dass der Verfall in einer Zeit geschah, in der der schwache Euro normalerweise als unterstützender Faktor hätte wirken sollen.

Der Abwärtstrend wurde vor zwei Wochen gebrochen und der Kurs schoss regelrecht nach oben. Grund sind zum einen Erwartungen an eine mögliche Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair sowie die mögliche Erholung des Gesamtmarktes. Möglicherweise spielen hier ebenso die Erwartung an einen weiter fallenden Euro eine Rolle. Dieser fluktuiert bereits seit mehr als einem Jahr innerhalb einer Seitwärtsrange.

Anleger sind noch unsicher
Im Laufe des Jahres 2015 hatte man die mittelfristigen Prognosen nach unten revidiert. Die Sparte Anlagenbau schwächelte zwar bereits zuvor, doch erst im Laufe des Jahres musste man sich eingestehen, dass die Industriegase-Sparte diese Schwäche nicht kompensieren konnte. Zudem hatte man die Wachstumsraten für die Nachfrage nach Gasen geschätzt und diese scheinen mittelfristig rückläufig zu sein.

Auch bei den kurzfristigen Prognosen hat man das zweite Jahr in Folge die Prognosen nach unten angepasst. Man muss dem Management jedoch auch zu Gute halten, dass selbst wenn die Prognosen nach unten revidiert werden, sie meistens recht zuverlässig erreicht werden, man also auch kaum mit zu großen Enttäuschungen rechnen muss. Für das laufende Jahr rechnet man bei Linde mit einem EBIT- und Umsatzanstieg von 4 %, ohne Währungseffekte wohl gemerkt. Im Vorjahr hatte man bei beiden Kennzahlen 5 % Wachstum geschafft.

Prognose
Kurz und knapp lässt sich die Lage bei Linde folgendermaßen beschreiben. Vieles steht und fällt mit dem Euro sowie dem Ölpreis. Je schwächer der Euro und höher der Ölpreis, desto besser für Linde. Dass nun bald eine Fusion kommen kann, unterstützt das Ganze sicherlich ungemein. Der Ausbruch aus dem technischen Abwärtstrend ist dynamisch und sieht vielversprechend aus. Sofern der Kurs nun selbst bei einem Rücksetzer über der Trendlinie bleibt, stehen die Ampeln für die Linde Aktie auf grün.

 

Chart: Linde AG (täglich, EUR)

 

Hinweis der Redaktion: Letzter Linde Insider Kauf in Höhe von 61.750 Euro

 

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