Ausblick Fed-Politik

Wie erwartet, hat die Federal Reserve unter Notenbankchefin Janet Yellen kurz vor dem Jahreswechsel den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht. Es ist dies die einzige Erhöhung im Jahr 2016 und zudem erst die zweite Zinserhöhung seit dem Höhepunkt der Finanzkrise des Jahres 2008. Während die Fed ihren Marktausblick im Grunde unverändert ließ, glauben wir, dass viel dafür spricht, dass Trumps Kurs Wachstum, Inflation und Haushaltsdefizit steigen lässt.

Die Notenbankchefin betonte, dass dies die deutlichen Fortschritte in der US-Wirtschaft reflektieren würde: Etwa die verbesserten Arbeitsmarktdaten und die höhere Inflation bzw. gestiegene Inflationserwartung, aber auch die positive Erwartungshaltung bezüglich möglicher fiskalpolitischer Impulse der Trump Administration. Bemerkenswert war auch, dass die Fed ihren Marktausblick substanziell unverändert ließ – anders, als es der zusätzlich geplante Zinsschritt vermuten ließ. Offenbar will die Notenbank ihren Ausblick erst anpassen, wenn sich die Auswirkungen von Trumps Wirtschaftspolitik konkret zeigen.

Wir glauben jedoch, dass die Zeichen überwiegen, dass Trumps Kurs stärkeres Wirtschaftswachstum induziert und sowohl die Inflation sowie – aller Voraussicht nach – auch das Haushaltsdefizit ansteigen lassen wird. Es scheint gut möglich, dass der neue Präsident mit seinem „Pro-Business-Kabinett“ positive Effekte durch Steuersenkungen, weniger Regulierung und höhere Ausgaben in Infrastruktur und Verteidigung bewirkt – die Mehrheit in beiden Häusern des Parlaments könnte all dies erleichtern. Wir glauben allerdings, dass sich die positiven „Trump-Effekte“ eher im Jahr 2018 zeigen, als schon 2017. Auch weil Trump bereits seine Prioritäten für die ersten 100 Tage benannt hat: Supreme Court, Obamacare und Immigration – allesamt Themen ohne direkten Einfluss auf die Entwicklung der Konjunktur.


Könnte eine neue Handelspolitik der Konjunktur schaden?

Jenseits der möglichen positiven Wachstumseffekte spielt allerdings die Einstellung der Trump Administration zur Handelspolitik eine Schlüsselrolle. Donald Trump gewann die Wahl mit dem Versprechen, die Jobs in den USA zu halten oder wieder aus der globalisierten Welt heimzuholen – dieses Ziel kann im Grunde nur über Protektionismus erreicht werden, der aber wiederum der US-Konjunktur schaden dürfte. Nachdem Trump Anhänger und Gegner des Freihandels in seinem Kabinett versammelt hat, muss man gespannt sein, was die Realpolitik bringt. Die jüngsten Vorschläge für eine Steuerreform enthalten jedenfalls einen „Border Adjustment“ Mechanismus, bei dem Unternehmen zwar Steuern auf Importe, nicht jedoch auf Exporte zahlen müssen.

Alles in allem sind wir überzeugt, dass die US-Wirtschaft nun vom höchsten Verbrauchervertrauen seit der Finanzkrise profitiert, ebenso wie von einer verbesserten Weltwirtschaft und steigenden Rohstoffpreisen. Im Ergebnis sehen wir Potenzial für mehr Wachstum und eine stärkere Inflation. Deshalb richten wir auch unser Asset Management konsequent an der Erwartung steigender Zinsen und Inflation sowie einer stärkeren Konjunktur aus. Wir ziehen den Credit Markt dem der US-Staatsanleihen vor und sehen Chancen bei Corporates, v.a. im Segment Financials und Energy. Wir gehen von einem starken US-Dollar aus und sind defensiv bei anderen Währungen. Im Aktienbereich glauben wir an zyklische Werte, v.a. solche die in den USA domestiziert sind. Besondere Chancen könnten hier die Segmente Technology und Financials bieten.

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