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DAX Analyse: Technisch erholt aber nicht über den Berg!

RoboForex: Der deutsche Leitindex konnte seine Erholung in der vergangenen Handelswoche fortsetzen und ein Zugewinn von über 3,5 Prozent verbuchen. Dabei profitierte der deutsche Leitindex von einer Entspannung an der politischen Front. Mit dem Amtsantritt von Theresa May in Großbritannien scheint in Sachen Brexit schneller Klarheit zu herrschen als zunächst angenommen. Zudem ist eine italienische Bankenkrise schnell aus dem Fokus der Medien und der Anleger gerückt und dem Rekordkurs der US-Indizes gewichen. Die zunehmende Wahrscheinlichkeit von Helikoptergeld in Japan stimmte die Anleger ebenfalls positiv, sodass ein geeignetes Stimmungsfundament für Kursgewinne gegeben war.

 

Marktsituation DAX

Auch von den Anschlägen in Nizza ließ sich der DAX nicht beeindrucken und zog weiter nach oben. Wie der Putschversuch in der Türkei aufgenommen wird, lässt sich erst im Laufe der Handelswoche sagen. Da dieser aber wieder unter Kontrolle ist, dürfte die Auswirkung auf den Aktienmarkt eher gering ausfallen.

 

Chart

 

Aus technischer Sicht steht der DAX erneut an einem Scheideweg. Mit einem Kursniveau von gut 10.100 Punkten steht bereits jetzt die übergeordnete Abwärtstrendlinie auf dem Plan. Da der DAX diese bereits zweimal kurzzeitig überwinden konnte ergibt sich eine weitere Abwärtstrendlinie, die diese temporären Ausbrüche miteinander verbindet. Der deutsche Leitindex sollte in den nächsten Tagen durchaus in diesen Bereich der Trendlinien hineinlaufen und unter Umständen auch den Widerstand bei 10.500 Punkten testen. Ein nachhaltiger bullisher Ausbruch ist allerdings erst darüber gegeben. Bis dahin besteht das Risiko eines erneuten Fehlausbruchs und einer erneuten Abwärtsbewegung.

 

Gewinner und Verlierer der Handelswoche:

Zu den Gewinnern gehörten in dieser Woche der Banken- und der Automobilsektor. Die Deutsche Bank verzeichnete ein Plus von über 8 Prozent. Die Commerzbank konnte da nicht mitziehen und verzeichnete lediglich ein Plus von knapp 1%. Bei den Automobilwerten fiel insbesondere BMW mit einem Wochengewinn von 7,5 Prozent positiv auf. Die anderen Automobilwerte lagen zwar ebenfalls deutlich im Plus, blieben aber unterm Strich unter 5 Prozent.

 

Dies lässt sich auf die enge Verflechtung von BMW mit Großbritannien (Rolly Royce, Mini) und die zunehmende politische Klarheit in Great Britain zurückführen. Verlierer gab es in der letzten Handelswoche wenige. Der Bereich Konsumgüter um Beiersdorf, Henkel und Co. ist in Tagen, an denen die Unsicherheit abnimmt, generell weniger gefragt. Fresenius aus dem Bereich Gesundheitswesen verzeichnete ebenfalls ein kleines Minus auf Wochensicht. Mit einem Wochenverlust von knapp 1 Prozent ist Beiersdorf aber das Schlusslicht der Handelswoche.

 

Ausblick für den DAX:

Aus dem Tageschart ergibt sich, dass der DAX zum Wochenschluss mit kleineren Gewinnmitnahmen und der 200er-EMA (blau gestrichelt) zu kämpfen hatte. Die 200er-EMA konnte zuletzt im Oktober 2015 längerfristig überwunden werden. Danach kam es bei Notierungen über dieser wichtigen Trendlinie immer wieder zu zeitnahen Rücksetzern. Auch im Tageschart wird die Bedeutung der übergeordneten Abwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) ersichtlich. Zu Wochenbeginn notiert der deutsche Leitindex nur wenige Punkte unter diesem Widerstand. Ein nachhaltiger bullisher Ausbruch konnte dem DAX seit April 2014 und seinem Allzeithoch bei 12.400 Punkten nicht mehr gelingen.

 

Chart

 

Unter den beiden Verlaufshochs bei knapp 10.500 Punkten besteht auch dieses mal das Potenzial für einen Rücksetzer. Erst darüber wäre ein Ausbruch über die Trendlinie endgültig bestätigt und Anleger könnten mit nachhaltigen Kurssteigerungen planen.

 

Chart

 

Aus dem Stundenchart ergibt sich, dass der DAX zu Wochenbeginn durchaus eine Korrektur einleiten könnte, die aus technischer Sicht aber keinen nachhaltigen Schanden anrichten würde. Theoretisch wäre sogar ein Rücksetzer bis zum 76,4er-Retracement bei 9.540 Punkten möglich ohne eine bullishe Fortsetzung der Bewegung zu gefährden. Ein geeignetes Korrekturziel um sich in die Bewegung hinein zu positionieren stellt die 50er-EMA (rot gestrichelt) dar. Hier verläuft gleichzeitig das 38,2er-Retracement der aktuell laufenden Erholungsrally.

 

Über dem Vorwochenhoch bei 10.100 Punkten dürfte die Erholungsrally ihre Fortsetzung finden und Anleger müssten sich mit der übergeordneten Abwärtstrendlinie und dem Widerstand bei 10.500 Punkten auseinandersetzen. Bei einer Umsetzung des Helikoptergeldes in Japan und weiter steigenden US-Börsen stehen die Chancen gut, dass auch der DAX diesen Bereich bei einem neuen Anlauf nachhaltig überwinden kann.

 

Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 18. Juli 2016: Auch in der kommenden Handelswoche steht zumindest aus Sicht der Wirtschaftsdaten ein ruhiger Wochenstart bevor. An den japanischen Börsen wird aufgrund des „Tag des Meeres“ (Feiertag) nicht gehandelt. Somit gibt es aus Fernost auch keine Hinweise auf einen Börsenstart in Europa. Dafür liegt der Fokus in der kommenden Woche vermehrt auf der in den USA anlaufenden Ertragssaison. Am Montag melden unter anderem Bank of America, Netflix, Yahoo und IBM Zahlen aus dem zweiten Quartal. Der Ausblick der Unternehmen auf das dritte Quartal dürfte für Anleger ebenfalls von Interesse sein. Hieraus dürfte sich von Unternehmensseite eine erste Einschätzung in Bezug auf den Brexit und seine Folgen für die Weltwirtschaft ergeben. Bei der Bank of America wird im zweiten Quartal ein Gewinn je Aktie in Höhe von 0,33 USD erwartet. Die Zahlen werden vor Börsenbeginn veröffentlicht und dürften einen gewissen Einfluss auf den gesamten Bankensektor haben.

 

Dienstag, 19. Juli 2016: Am Dienstag um 10:30 Uhr wird der britische Verbraucherpreisindex für Juni veröffentlicht. Nach dem der VPI im Mai bei 0,3 Prozent lag, wird im Juni eine Preissteigerung der britischen Verbraucherpreise von 0,4 Prozent erwartet. Demnach prognostizieren die Analysten eine leichte Steigerung und im Nachhinein könnte die Entscheidung der Bank of England in der letzten Woche die besonnenere gewesen sein. Um 11:00 Uhr folgt der ZEW-Indikator für die aktuelle Konjunkturlage in Deutschland im Juli. Im letzten Jahr war die Tendenz rückläufig und auch für den Juli wird mit 52,0 Punkten ein Rückgang zum Vormonat erwartet. Im Juni lag der ZEW-Indikator noch bei 54,5 Punkten. Eine positive Überraschung könnte hier für neue Aufwärtsimpulse beim deutschen Leitindex sorgen. Um 14:30 Uhr MEZ folgen noch die erteilten Baugenehmigungen für die USA im Juni. Nach 1,136 Mil. im Mai wird für Juni eine leichte Steigerung auf 1,150 Mil. erwartet. Quartalszahlen kommen am Dienstag unter anderem von J&J, Microsoft, Lockheed Martin, Philipp Morris und United Health. Lediglich Microsoft berichtet nach Börsenschluss in den USA. Alle anderen Unternehmen legen ihre Zahlen bereits vor Börsenbeginn vor.

 

Mittwoch, 20. Juli 2016: Um 10:30 Uhr kommen zunächst wieder Daten aus Großbritannien. Der britische Durchschnittsverdienstindex wird im Mai bei 2,3 Prozent erwartet. Der Durchschnittsverdienstindex misst die Veränderung des Durchschnittspreises für Arbeit, inklusive Boni und ist ein guter Indikator für das Einkommenswachstum in Großbritannien. Am Nachmittag um 16:30 Uhr steht dann wieder die Entwicklung der US-amerikanischen Erdöllagerbestände auf dem Programm. Zu dieser Zeit sollten Anleger sich bei WTI und Brent nicht vorzeitig positionieren, da positive wie negative Überraschungen hier starke Auswirkungen haben können. Wird man hier auf dem falschen Fuß erwischt, kann das zu empfindlichen Verlusten führen. Quartalszahlen kommen am Mittwoch vor Börseneröffnung in den USA von Morgan Stanley. Die Zahlen sind für den Bankensektor ebenfalls von starkem Interesse. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag werden dann u.a. Zahlen zum zweiten Quartal von American Express, Newmont Mining, Qualcomm und Intel vorgelegt.

 

Donnerstag, 21. Juli 2016: Der Donnerstag steht mal wieder unter dem Stern der europäischen Zentralbank. Nach dem die Bank of England den Leitzins in der Vorwoche unverändert bei 0,5 Prozent beließ, können Anleger allerdings davon ausgehen, dass EZB-Präsident Mario Draghi diesem Beispiel folgen wird und zunächst keine weiteren geldpolitischen Lockerungen verkünden wird. Der Zinsentscheid der EZB wird um 13:45 Uhr bekannt gegeben. Die anschließende Pressekonferenz mit Mario Draghi beginnt um 14:30 Uhr. Zur selben Zeit wird auch der Philly-Fed-Herstellungsindex aus den USA veröffentlicht. Dieser gibt Aufschluss über das herstellende Gewerbe in Philadelphia und ist als leitender Indikator für die gesamte US-Wirtschaft anerkannt. Nach einem Wert von 4,7 Punkten im Juni erwarten Analysten für Juli einen Wert von 5,0 Punkten und damit eine leichte Steigerung. Die bestehende Veräußerung von US-Eigenheimen im Juni wird um 16:00 Uhr veröffentlicht. Im Vergleich zum Vormonat rechnen Analysten mit leicht schwächeren Zahlen. Nachdem im Mai eine Veräußerung von 5,53 Mil. verzeichnet wurde, wird für Juni eine Veräußerung von bestehenden US-Eigenheimen über 5,48 Mil. prognostiziert. Quartalszahlen kommen am Donnerstag von AT&T, Chipotle Mexican Grill, General Motors und Starbucks. Aus Großbritannien wird Unilever seine Zahlen für das zweite Quartal vorlegen.

 

Freitag, 22. Juli 2016: Am Freitag steht zunächst eine erste Prognose für den deutschen Herstellungs Einkaufsmanagerindex (PMI) auf der Agenda. Die Veröffentlichung erfolgt kurz nach Börseneröffnung um 09:30 Uhr. Analysten gehen von einem leichten Rückgang aus und erwarten einen Wert von 53,5 Punkten. Im Juni wurde noch ein Wert von 54,5 Punkten erzielt. Um 10:30 Uhr folgt der britische Einkaufsmanagerindex (HPI). Hier gehen Analysten von einem noch stärkeren Rückgang aus und erwarten den HPI bei lediglich 49,4 Punkten. Im Juni lag der HPI noch bei 52,4 Punkten. Hier dürfte der Brexit seine ersten fundierten Auswirkungen zeigen. Quartalszahlen kommen am Freitag von American Airlines, General Electric und Moody´s. Die Zahlen kommen jeweils vor Börseneröffnung.

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