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DAX nach Brexit weiterhin schwach

Die starke Erholung, die sich nach dem Brexit-Absturz ereignet hatte, dürfte in der neuen Woche vorbei sein. Asiatische Märkte schließen allesamt im Minus, das britische Pfund stagniert ebenso wieder. Man macht sich zunehmend Sorgen darüber, wie sich die Situation mittelfristig auf die Märkte und vor allem dem Dax auswirken könnte. Vor allem Bankenwerte deuten auf eine bevorstehende Krise hin. Politisch gesehen steht Großbritannien vor einem Scherbenhaufen.

Bankenwerte stagnieren
Die Deutsche Bank führt die Verliererliste mit mehr als 6 % Verlust am Montag an. Das ist unter den Umständen einer bereits bestehenden EU-Bankenkrise nicht sehr förderlich und ein neues Allzeittief ist längst beschlossene Sache. Ich bin sowieso der Meinung, dass europäische Aktienmärkte kaum eine Chance haben, nach oben auszubrechen, sofern die Bankenkrise besteht.

Mit dem Brexit scheinen sich allerdings nun auch andere Banken dazuzugesellen. So gehörten die Aktienwerte wie Citigroup oder Morgan Stanley zu den Schlusslichtern im US-amerikanischen Index S&P 500 am vergangenen Freitag, mit jeweils mehr als 9 % an Tagesverlust. Das dürfte sich in dieser Woche fortsetzen. Der S&P 500 Future deutet jedenfalls darauf hin, dass die Eröffnung der US-Märkte mit einem Down-Gap erfolgt.

Wenige Konjunkturdaten
Auch sind Konjunkturdaten in dieser Woche rar gesät und es ist sowieso fraglich, ob sie den gewünschten Effekt der Erholung mit sich bringen können. In Deutschland und der EU stehen die vorläufigen Daten für die Verbraucherpreisindizes per Juni am Mittwoch an. Im Vergleich zum Vormonat wird ein Anstieg von 0,2 % erwartet und damit um 0,1 % geringer als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat soll allerdings ein Anstieg von 0,4 % gegenüber einem Zuwachs von 0,1 % im Vormonat erreicht werden.

Darüber hinaus stehen die Zahlen zum Einzelhandelsumsatz am Donnerstag an sowie die Daten zu den Arbeitslosenzahlen. Per Monat Mai sollen die Einzelhandelsumsätze um 0,7 % steigen, nach einer Stagnation von 0,9 % im Vormonat. Die Arbeitslosenquote per Juni soll unverändert bei 6,1 % verbleiben. Bis auf den Verbraucherpreisindex sind die Daten allerdings keine wirklich starken Market-Mover. Es sei denn die Daten weichen stark von den Erwartungen ab.

Prognose
Wie bereits in der letzten Analyse angeführt, dürfte sich die Unsicherheit weiter fortsetzen, obgleich die starke Erholungsreaktion als positiv zu bewerten war. Die Situation ist alles andere als klar und viele fangen erst jetzt an zu realisieren, welche Auswirkungen ein Brexit eigentlich hat. So ist die politische Lage in GB höchst durcheinander und obwohl man sich in der EU zuvorkommend gibt und Drohgebärden hinsichtlich der Verhandlungen vermeidet, scheint die Unsicherheit querbeet durch die Medien verbreitet zu werden.

Aus der etwas objektiveren Sicht heraus würde ich sagen, dass der Brexit-Schock in dieser Woche sich fortsetzen dürfte. Das heißt, Unsicherheit könnte zusätzlich durch einen einbrechenden US-Markt geschürt werden. Hier deuten einige Bankenwerte auf solche Entwicklungen in den nächsten Tagen hin. Interessant unter diesem Aspekt wird es zu sehen, ob US-Konjunkturdaten den Fokus vom Brexit-Schock abwenden können oder nicht. Bisher bleibt festzuhalten, dass der Dax heute mit über 2% im Minus ist und damit seinen abwärtstrend von Freitag leider fortsetzt.

 

Chart: DAX (täglich)

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