Commerzbank: Kozernergebnis -74%

  • Operatives Ergebnis 2016 bei 1.399 Mio. Euro (2015: 1.942 Mio. Euro)
  • Operatives Ergebnis im vierten Quartal bei 337 Mio. Euro (viertes Quartal 2015: 384 Mio. Euro)
  • Konzernergebnis 2016 bei 279 Mio. Euro (2015: 1.084 Mio. Euro)
  • Erträge vor Risikovorsorge 2016 bei 9,4 Mrd. Euro (2015: 9,8 Mrd. Euro)
  • Risikovorsorge durch zeitnahe Abbildung der Verschlechterung der Schiffsmärkte auf 900 Mio. Euro gestiegen (2015: 696 Mio. Euro); NPL-Quote für Problemkredite weiterhin sehr niedrig bei 1,6 %
  • Harte Kernkapitalquote bei vollständiger Anwendung von Basel 3 per Ende 2016 auf 12,3 % gestiegen (Ende 2015: 12,0 %) – übertrifft  alle regulatorischen Anforderungen
  • Leverage Ratio unter voller Anwendung von Basel 3 per Ende 2016 auf 4,8 % verbessert (Ende 2015: 4,5 %)

Die

Commerzbank

hat im Jahr 2016 ein solides Operatives Ergebnis erzielt und die harte Kernkapitalquote weiter verbessert. Die Umsetzung der im Herbst vergangenen Jahres kommunizierten Strategie „Commerzbank 4.0“ ist planmäßig gestartet. Das Operative Ergebnis im Geschäftsjahr 2016 fiel auf 1.399 Millionen Euro Ende 2016 (2015: 1.942 Millionen Euro). Hauptgründe waren herausfordernde  Marktbedingungen und das anhaltende Negativzinsumfeld, das sich belastend auf den Zinsüberschuss auswirkte. Die Erträge vor Risikovorsorge sanken gegenüber dem Vorjahr auf 9.399 Millionen Euro (2015: 9.795 Millionen Euro). Sie enthalten auch positive Einmaleffekte, beispielsweise im zweiten Quartal aus dem Verkauf der Visa-Europe-Anteile und im vierten Quartal beim Heta-Engagement. Die Risikovorsorge lag im Geschäftsjahr 2016 bei 900 Millionen Euro (2015: 696 Millionen Euro). Der Anstieg der Risikovorsorge im Vergleich zum vorangegangenen Jahr war durch die hohe Risikovorsorge für Schiffsfinanzierungen bedingt, die die schwierige Situation an den Schiffsmärkten reflektiert.

Die im europäischen Vergleich weiterhin sehr gute Quote für Problemkredite (NPL-Quote) von lediglich 1,6 % spiegelt das gesunde Risikoprofil der Bank wider. Die Verwaltungsaufwendungen wurden trotz der Belastungen aus der neuen polnischen Bankensteuer und der Europäischen Bankenabgabe auf 7.100 Millionen Euro gesenkt (2015: 7.157 Millionen Euro). Unter Berücksichtigung der Abschreibung auf Goodwill und sonstige immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 627 Millionen Euro im dritten Quartal sowie Restrukturierungsaufwendungen von 129 Millionen Euro lag das Vorsteuerergebnis im Jahr 2016 bei 643 Millionen Euro. Nach Abzug von Steuern in Höhe von 261 Millionen Euro und Minderheitsanteilen von 103 Millionen Euro erzielte die Commerzbank damit 2016 ein Konzernergebnis von 279 Millionen Euro (2015: 1.084 Millionen Euro). Der Gewinn je Aktie lag im Geschäftsjahr 2016 bei 0,22 Euro (2015:

0,90 Euro).                                                                                                               


Konzernergebnis implodiert


Im vierten Quartal 2016 reduzierte sich das Konzernergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal auf 183 Millionen Euro (viertes Quartal 2015: 193 Millionen Euro). Das Operative Ergebnis lag bei 337 Millionen Euro, nach 384 Millionen Euro im vierten Quartal 2015. Die Erträge vor Risikovorsorge erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf 2.399 Millionen Euro (viertes Quartal 2015: 2.240 Millionen Euro). Dieser Anstieg resultierte unter anderem aus der Wertaufholung beim Heta-Engagement und Erträgen aus Immobilienverkäufen der Bank. Die Risikovorsorge stieg im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich auf 290 Millionen Euro (viertes Quartal 2015: 112 Millionen Euro). Wie im Gesamtjahr war diese Entwicklung durch die Risikovorsorge für unser Schiffsportfolio bedingt. Die Verwaltungsaufwendungen blieben mit 1.772 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal nahezu stabil (viertes Quartal 2015: 1.744 Millionen Euro).                         

„Im Jahr 2016 haben wir ein solides Ergebnis erzielt und unsere Kapitalquote weiter verbessert. Allerdings können wir mit der Ergebnisqualität noch nicht zufrieden sein. Deshalb müssen wir unsere Strategie Commerzbank 4.0 entschlossen umsetzen. Dafür haben wir jetzt den nötigen Handlungsspielraum geschaffen und können die Transformation wie geplant angehen. Wir wollen die Commerzbank bis 2020 zur wettbewerbsfähigsten Bank in Deutschland machen. Die Ziele, die wir uns gesetzt haben, arbeiten wir nun Schritt für Schritt ab“, sagte Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank.


Common-Equity-Tier-1-Quote auf 12,3 % gestiegen – anhaltend gutes Risikoprofil


Die Risikogewichteten Aktiva (RWA) bei voller Anwendung von Basel 3 wurden im vierten Quartal 2016 durch aktives Portfoliomanagement weiter reduziert. Sie beliefen sich Ende 2016 auf 190 Milliarden Euro, nach 195 Milliarden Euro per Ende des dritten Quartals und 197 Milliarden Euro Ende 2015. Die Common-Equity-Tier-1-Quote (CET 1) bei voller Anwendung von Basel 3 stieg auf 12,3 %, nach 12,0 % per Ende Dezember 2015. Der Anstieg resultiert aus niedrigeren RWA. Das Niveau der CET-1-Quote gibt der Bank den Spielraum für anstehende Belastungen aus Restrukturierungsaufwendungen und regulatorischen beziehungsweise Bilanzierungsvorgaben. Die Leverage Ratio verbesserte sich zum Ende des Geschäftsjahres 2016 auf 4,8 %, nach 4,5 % per Ende 2015. Die Bilanzsumme lag bei 480 Milliarden Euro (2015: 533 Milliarden Euro).

„Unsere harte Kernkapitalquote ist auf 12,3 Prozent gestiegen und liegt über allen regulatorischen  Anforderungen. Damit sind wir für anstehende Belastungen aus Restrukturierungsaufwand und regulatorischen Vorgaben gewappnet. Auch im weiteren Jahresverlauf soll die CET-1-Quote bei mindestens 12 Prozentliegen“, erläuterte Stephan Engels, Finanzvorstand der Commerzbank. Engels weiter: „Die Kosten haben wir 2016 stabil gehalten und dafür zusätzliche externe Belastungen vollständig kompensiert.“


Umsetzung der Strategie Commerzbank 4.0 gestartet


Die Umsetzung der Ende September 2016 bekanntgegebenen Strategie Commerzbank 4.0 ist gestartet und verläuft planmäßig. Im Digital Campus arbeiten inzwischen 300 Mitarbeiter vor Ort an der Digitalisierung von 6 der insgesamt 14 End-to-end-Prozesse, den sogenannten „Journeys“. Ein Beispiel für einen aktuellen End-to-end-Prozess ist die digitale Ratenkredit-Plattform, die in diesem Jahr für die Kunden gestartet wird. Ziel ist es, dadurch bis 2020 im Konzern 80 % der relevanten Prozesse zu digitalisieren. Im Privatkundengeschäft wurde mit der „City-Filiale“ ein neues Filialmodell eingeführt. Zudem ist Ende November die neue Vertriebsplattform „One“ gestartet. Auf dieser einheitlichen Benutzeroberfläche haben Kunde und Berater Zugriff auf dieselben Informationen – in der Filiale, im Onlinebanking und künftig auch im Kundencenter. Im Segment Firmenkunden wurde eine neue Managementstruktur verabschiedet und bereits in weiten Teilen umgesetzt. Zudem wurden dort Expertenteams für alle Schlüsselindustrien aufgestellt. Damit bietet die Bank ihren Kunden kombiniertes Know-how aus Corporate Finance, Risikomanagement und Research. Dieses Geschäft wird ausgebaut.


Einzelabschluss der Commerzbank AG


Der vorläufige Einzelabschluss der Commerzbank AG nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches weist für 2016 einen Jahresüberschuss in Höhe von 1.494 Millionen Euro aus (2015: 1.693 Millionen Euro). Hierin berücksichtigt ist die Zinsbedienung sämtlicher gewinnabhängiger Kapitalinstrumente der Commerzbank AG. Es ist beabsichtigt, den Bilanzgewinn vollständig in die Gewinnrücklagen einzustellen.


Ausblick


Im Geschäftsjahr 2017 wird die Bank ihre Marktposition weiter stärken und sich auf die Umsetzung der Strategie Commerzbank 4.0 konzentrieren. Dabei soll die harte Kernkapitalquote CET1 stabil bei mindestens 12 % bleiben, indem Investitionen, Gewinn- und Verlustrechnung einschließlich Restrukturierungsaufwendungen, Kapital und RWA ausbalanciert werden. Die Kostenbasis soll stabil gehalten und der erste Teil der Restrukturierungsaufwendungen für Commerzbank 4.0 gebucht werden. Die Risikovorsorge für die Segmente Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden dürfte auf dem Niveau des Jahres 2016 liegen. Die Risikovorsorge für die Schiffsfinanzierung sollte in einer Bandbreite von 450 bis 600 Millionen Euro liegen.


Hinweis der Redaktion: Letzter

Commerzbank Insider Kauf

in Höhe von 117.819 Euro

 

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    Die Commerzbank AG ist unbestrittener Marktführer beim Thema Mittelstandsfinanzierung. Während sie an den einschlägigen Börsen dieser Welt vertreten ist, besitzt sie mit der comdirect sowie der polnischen mBank noch zwei Tochterunternehmen.
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