Commerzbank wird 9.600 Stellen streichen – Dividende gestrichen?


Commerzbank
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Als Reaktion auf aktuelle Marktgerüchte bestätigt der Vorstand der Commerzbank AG, dass er dem Aufsichtsrat den Entwurf strategischer und finanzieller Ziele für die Commerzbank bis zum Jahr 2020 zur Erörterung vorgelegt hat. Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Beschluss zur Umsetzung dieser Ziele gefasst worden. Der Vorstand wird über die strategischen Ziele nach der Erörterung mit dem Aufsichtsrat morgen beschließen. Die vorgelegten Ziele sind:


Profitabilität muss erhöht werden


Die Commerzbank wird bis Ende 2020 ihre Profitabilität nachhaltig erhöhen. Im Rahmen der Strategie „Commerzbank 4.0“ wird sie sich konsequent auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren, 80 % ihrer relevanten Prozesse digitalisieren und dadurch signifikante Effizienzgewinne realisieren. Ihr Geschäft fokussiert sie in den zwei Kundensegmenten „Privat- und Unternehmerkunden“ sowie „Firmenkunden“. Die Segmente Mittelstandsbank und Corporates & Markets werden gebündelt und das Handelsgeschäft im Investmentbanking reduziert. Dadurch werden Ergebnisvolatilität und Risiken aus regulatorischen Änderungen verringert sowie Kapital freigesetzt und in das Kerngeschäft mit Kunden investiert.


Strategie im Detail


Im Kontext der Verabschiedung der Strategie werden auch die Goodwills und immaterielle Vermögensgegenstände der Segmente Corporates & Markets und Mittelstandsbank auf ihre Werthaltigkeit überprüft – mit der Folge, dass darauf im dritten Quartal 2016 aller Voraussicht nach rund 700 Millionen Euro abzuschreiben wären. Somit würde das Konzernergebnis im dritten Quartal negativ sein. Die Abschreibungen haben keinen Einfluss auf die harte Kernkapitalquote (CET 1). Im Operativen Ergebnis rechnet die Commerzbank mit Erträgen in etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals. Die Risikovorsorge wird aufgrund der nachhaltig schwachen Schiffsmärkte deutlich über dem Niveau der ersten beiden Quartale liegen. Für das Gesamtjahr 2016 erwartet die Commerzbank trotz der Abschreibungen auf Goodwill ein leicht positives Konzernergebnis. Die CET-1-Quote nach voller Anwendung von Basel 3 wird gegenüber dem Vorquartal im dritten Quartal 2016 ansteigen. Zum Jahresende rechnet die Bank mit einer harten Eigenkapitalquote von nahezu 12 %, sofern keine wesentlichen Marktverwerfungen eintreten.


Zinsumfeld belastet Commerzbank


Die Netto-Eigenkapitalrendite (RoTE) der Commerzbank soll Ende 2020 bei mindestens 6 % liegen. Dieses Ziel spiegelt die Erwartung eines weiter herausfordernden Zinsumfelds wider. Bei einer Normalisierung ist eine Netto-Eigenkapitalrendite von mindestens 8 % erreichbar. Insgesamt erwartet die Commerzbank für das Jahr 2020 Erträge von 9,8 bis 10,3 Milliarden Euro. Durch eine auf 6,5 Milliarden Euro reduzierte Kostenbasis wird die Aufwandsquote unter 66 % sinken. Sollte sich das Zinsumfeld normalisieren, können die Erträge auf über 11 Milliarden Euro steigen und die Aufwandsquote auf rund 60 % sinken.

Die Common-Equity-Tier-1-Quote (CET 1) nach voller Anwendung von Basel 3 wird im aktuell absehbaren regulatorischen Umfeld fortlaufend bei rund 12 % erwartet und 2018 über 12 % liegen. Für das Jahr 2020 erwartet die Bank eine Quote von über 13 %.


Stellenabbau


Die Fokussierung aufs Kerngeschäft und die damit einhergehende Aufgabe einzelner Geschäftsaktivitäten sowie die Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsabläufen werden zu einem Stellenabbau in Höhe von rund 9.600 Vollzeitkräften führen. Die Bank wird zeitnah die vorbereitenden Gespräche mit den entsprechenden Arbeitnehmergremien aufnehmen. Gleichzeitig werden rund 2.300 neue Stellen in Wachstumsfeldern entstehen. Damit beläuft sich der Netto-Stellenabbau auf rund 7.300 Vollzeitkräfte.


Dividende


Zur Finanzierung der Restrukturierungskosten von rund 1,1 Milliarden Euro wird die Commerzbank vorerst keine weiteren Dividendenzahlungen vornehmen und ihre Ergebnisse in die Gewinnrücklage einstellen.


Hinweis der Redaktion: Übersicht über den

Commerzbank Insiderhandel

von 2013 bis 2016

 

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