Deutsche Bank erwartet Belastung durch US-Steuerreform

Die Deutsche Bank AG erwartet, dass die US-amerikanische Steuerreform („Tax Cuts and Jobs Act”) das Konzernergebnis nach IFRS im vierten Quartal 2017 mit rund 1,5 Milliarden Euro belasten wird. Grund dafür sind nicht zahlungswirksame Bewertungsanpassungen bei latenten Steueransprüchen in den USA (Deferred Tax Assets, DTA).

Diese Anpassungen spiegeln die geschätzten bilanziellen Folgen einer niedrigeren Körperschaftsteuer wider. Der für das US-Geschäft der Deutschen Bank relevante Körperschaftsteuersatz sinkt von 35 % auf 21 %.

Aufgrund der steuerlichen Effekte erwartet die Deutsche Bank für das Gesamtjahr 2017 einen geringen Verlust nach Steuern auf IFRS-Basis. Die Neubewertung der latenten Steueransprüche in den USA dürfte die harte Kernkapitalquote (CET 1) um rund 0,1 Prozentpunkte reduzieren.

Auswirkungen auf die Fähigkeit der Deutschen Bank, die fälligen Zahlungen auf bestimmte Nachranganleihen (Additional Tier 1) zu leisten, werden nicht erwartet.

Die Senkung der US-Körperschaftsteuer auf 21 % zum 1. Januar 2018 dürfte außerdem dazu führen, dass die durchschnittliche effektive Steuerquote des Deutsche-Bank-Konzerns am unteren Ende der zuvor genannten Bandbreite von 30 bis 35 % liegen wird, wenn man von der aktuellen Zusammensetzung des zu versteuernden Ergebnisses ausgeht.

Mit der Steuerreform wird auch eine so genannten Base Erosion and Anti-Abuse Tax (BEAT) eingeführt. Vorbehaltlich einer eingehenden Prüfung der Folgen und der noch zu erwartenden Klarstellungen und Hinweise zur Interpretation geht die Deutsche Bank derzeit nicht davon aus, dass die BEAT ihre Steuerquote auf lange Sicht wesentlich beeinflussen wird.

Die Deutsche Bank weist außerdem darauf hin, dass die Bedingungen im Wertpapierhandel im vierten Quartal 2017 von einer geringen Volatilität an den Finanzmärkten gekennzeichnet waren und die Kunden in wichtigen Geschäftsbereichen wenig gehandelt haben.

Die Erträge aus dem Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Währungen und Aktien sowie dem Finanzierungsgeschäft dürften daher im vierten Quartal etwa 22 Prozent geringer ausfallen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, wenn man jeweils von forderungsbezogenen Bewertungsanpassungen (DVA) absieht.

Obwohl die Deutsche Bank ein positives Vorsteuerergebnis für das Gesamtjahr erwartet, rechnet sie mit einem Vorsteuerverlust im vierten Quartal, unabhängig von höheren Aufwendungen für Restrukturierung, Abfindungen und Rechtsfälle, die das Quartalsergebnis insgesamt mit etwa 0,5 Milliarden Euro belasten dürften.

Die Gründe dafür sind das schwache Ertragsumfeld, höhere bereinigte Kosten, die voraussichtlich in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums liegen werden, sowie ein Verlust aus dem kürzlich bekanntgegebenen Verkauf des Privat- und Firmenkundengeschäfts in Polen.

Die vorläufigen Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2017 wird die Deutsche Bank am 2. Februar 2018 veröffentlichen.

Themen im Artikel

Infos über Deutsche Bank AG

    Deutsche Bank AG:

    Die Deutsche Bank AG ist eine weltweit agierende Universalbank. Sie betreut dabei sowohl Privat- und Geschäftskunden als auch Institutionen. Dabei bietet sie alle typischen Bank-, Finanz- und Investitiongsgeschäfte an und zählt zu einer der größten Banken Europas und der Welt.

    Disclaimer & Risikohinweis

    Deutsche Bank AG News

    Weitere Trading News

    DKB plant Stellenstreichungen

    Finanznachrichten: Die Deutsche Kreditbank (DKB) hat im vergangenen Jahr ihre Spareinlagen infolge der Zinswende deutlich gesteigert. Wie DKB-Chef Stefan Unterlandstättner (Foto) und Finanzvorstand Jan Walther in...