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HeidelbergCement: Gewinn schrumpft um 12 %

  • Umsatz steigt um 13 % auf 15,2 Mrd €
  • Ergebnis je Aktie bereinigt um Einmaleffekte um 23 % auf 5,34 € erhöht
  • Operativer Cashflow um 29 % auf 1,9 Mrd € verbessert
  • HeidelbergCement verdient Prämie auf Kapitalkosten
  • Dividendenvorschlag: 1,60 € je Aktie (+23 %)


HeidelbergCement

hat das Geschäftsjahr 2016 trotz eines anspruchsvollen Umfelds erfolgreich abgeschlossen. Ausschlaggebend dafür waren die gelungene Übernahme von Italcementi und die starke operative Entwicklung insbesondere aufgrund der Programme zur Effizienz- und Margensteigerung sowie der deutlich rückläufigen Energiekosten.


„2016 war für HeidelbergCement ein besonderes Jahr“,

sagt Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement. „Mit der erfolgreichen Übernahme von Italcementi haben wir unser Wachstum beschleunigt und sind strategisch hervorragend aufgestellt. In unseren Kerngeschäftsfeldern Zuschlagstoffe, Zement und Transportbeton belegen wir weltweit die Plätze 1, 2 und 3. Darüber hinaus haben wir mit der Einstufung im Investment Grade durch die Ratingagenturen S&P Global Ratings, Moody’s Investors Service und Fitch Ratings einen wichtigen Meilenstein erreicht. Dank einer starken operativen Entwicklung und einem verbesserten Finanzergebnis konnten wir den Jahresüberschuss vor Einmaleffekten deutlich steigern. Unsere strategischen Prioritäten „Wertschaffung für Aktionäre“ und „kontinuierliches Wachstum“ spiegeln sich in unseren Zahlen und in dem deutlich erhöhten Dividendenvorschlag wider.“


Ergebnis vor Einmaleffekten deutlich gesteigert – Prämie auf Kapitalkosten verdient

Der Absatz von Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton hat aufgrund der Übernahme von Italcementi deutlich zugenommen. Auf Pro-forma-Basis, das heißt unter Berücksichtigung der Beiträge von Italcementi für die vollständigen Jahre 2015 und 2016, legte der Absatz in allen Geschäftsbereichen im Jahresvergleich moderat zu. Wir profitierten einerseits von der fortgesetzten Erholung in Nordamerika und Europa, andererseits wirkte sich die schwächere Nachfrage in Asien – insbesondere in Indonesien aufgrund des verspäteten Beginns von Infrastrukturprojekten – negativ auf den Zement- und Transportbetonabsatz aus.

Der Umsatz nahm um 12,6 % auf 15.166 (i.V.: 13.465) Mio € zu. Zu diesem Anstieg hat insbesondere die Konsolidierung von Italcementi beigetragen. Negative Währungseffekte in Höhe von 326 Mio € als Folge des Wertverlusts einer Vielzahl von Währungen gegenüber dem Euro wirkten sich umsatzmindernd aus. Auf vergleichbarer Pro-forma-Basis* ging der Umsatz leicht zurück.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs stieg um 7,5 % auf 2,0 Mrd €; auf vergleichbarer Pro-forma-Basis* lag der Anstieg bei 6 % und damit im Einklang mit der aktualisierten Prognose. Zu der positiven Ergebnisentwicklung haben neben den erfolgreichen Programmen zur Margenverbesserung und der Realisierung erster Synergien auch deutlich niedrigere Energiekosten beigetragen.

Das zusätzliche ordentliche Ergebnis in Höhe von -324 (i.V.: -12) Mio € ist in hohem Maße durch den Erwerb von Italcementi geprägt und enthält unter anderem Anschaffungsnebenkosten, Restrukturierungsaufwendungen sowie sonstige einmalige Aufwendungen.

Das Finanzergebnis verbesserte sich um 56 Mio € auf -494 (i.V.: -550) Mio €. Neben den um 18 Mio € gesunkenen Zinsaufwendungen wirkten sich das um 19 Mio € gestiegene Währungsergebnis und das um 26 Mio € verbesserte sonstige Finanzergebnis positiv aus.

Das Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen nahm um 109 Mio € auf 1.204 (i.V.: 1.313) Mio € ab. Die Ertragsteuern erhöhten sich leicht um 10 Mio € auf 305 (i.V.: 295) Mio €. Das Ergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen verringerte sich damit um 119 Mio € auf 899 (i.V.: 1.019) Mio €. Das Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenen Geschäftsbereichen belief sich auf -3 (i.V.: -36) Mio €. Daraus ergibt sich ein Jahresüberschuss von 896 (i.V.: 983) Mio €. Bereinigt man den Jahresüberschuss um die Einmaleffekte aus dem zusätzlichen ordentlichen Ergebnis in Höhe von -324 Mio €, dann nahm dieser im Einklang mit der Prognose deutlich um 24 % zu. Der Anteil der Gruppe verringerte sich auf 706 (i.V. 800) Mio €, steigerte sich jedoch bereinigt um Einmaleffekte deutlich um 27 % auf 1.031 Mio €. Entsprechend legte das bereinigte Ergebnis je Aktie um 23 % auf 5,34 € zu. Dank der positiven Ergebnisentwicklung erhöhte sich die Gesamtkapitalrendite (ROIC) von 7,1 % in 2015 auf 7,2 % und lag über den gewichteten Kapitalkosten (WACC) in Höhe von 7,0 %. Damit hat HeidelbergCement 2016 auch direkt nach der Übernahme von Italcementi eine Prämie auf seine Kapitalkosten verdient.


Dividendenvorschlag um 23 % erhöht

Angesichts der positiven Geschäftsentwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 10. Mai 2017 eine deutliche Erhöhung der Dividende um 23 % auf 1,60 € je Aktie (i.V.: 1,30 €) vorschlagen. Dieser Dividendenvorschlag steht in Einklang mit der von uns angekündigten progressiven Dividendenpolitik und spiegelt unsere strategische Priorität der Wertschaffung für Aktionäre und den Fokus auf ein solides Investment Grade Rating wider.


Freier Cashflow deutlich verbessert – Akquisition von Italcementi erhöht Nettofinanzschulden

Aufgrund der Konsolidierung von Italcementi und der guten operativen Entwicklung verbesserte sich der operative Cashflow der fortzuführenden Geschäftsbereiche um 392 Mio € auf rund 1,9 Mrd €. Angesichts der Übernahme von Italcementi wurden die sonstigen Investitionen wie geplant zurückgefahren; ohne Berücksichtigung der Investitionstätigkeit von Italcementi lagen sie stabil bei rund 1 Mrd € und damit leicht unter dem Ziel von 1,1 Mrd €. Auf den Erwerb der Aktien von Italcementi entfielen zusätzlich zahlungswirksame Investitionen von rund 2,9 Mrd €. Darüber hinaus wurden von Italcementi Nettoschulden in Höhe von 2,2 Mrd € übernommen. Der freie Cashflow verbesserte sich um 40 % auf 1,3 Mrd €. Dank des disziplinierten Cashflow-Managements konnte der akquisitionsbedingte Anstieg der Nettofinanzschulden auf knapp 9 Mrd € Ende 2016 begrenzt werden. Der Verschuldungsgrad (Gearing) erhöhte sich akquisitionsbedingt zum Jahresende auf 50,4 % (i.V.: 33,1 %). Der dynamische Verschuldungsrad, d.h. das Verhältnis von Nettofinanzschulden zum Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Abschreibungen, erhöhte sich auf Pro-forma-Basis, das heißt unter Berücksichtigung des Ergebnisbeitrags von Italcementi auch für die erste Hälfte 2016 auf 2,8x (i.V.: 2,0x). Im Jahr 2017 werden wir uns darauf konzentrieren, den dynamischen Verschuldungsgrad wieder auf rund 2,5x oder darunter abzusenken. Die Liquiditätsreserve stieg von 4,1 Mrd € auf 4,8 Mrd €.


Italcementi-Integration: Schnellere Umsetzung als geplant – Synergieziel erhöht

Bereits mit der Übernahme der Kontrolle Anfang Juli wurde in allen wesentlichen Landesorganisationen von Itaclementi das Management ausgewechselt und die Management-Philosophie sowie das Bonussystem von HeidelbergCement eingeführt. Nicht mehr erforderliche Hauptverwaltungen auf Länderebene wurden geschlossen und die Aktivitäten in Heidelberg konzentriert. Die Umsetzung der Synergien erfolgt schneller als geplant und HeidelbergCement hat 2016 auf das Gesamtjahr hochgerechnet Einsparungen von rund 155 Mio € erzielt. Bis Ende 2016 wurden weltweit bereits 1.870 Stellen abgebaut und damit deutlich mehr als die ursprünglich bis zum Jahresende 2016 geplanten knapp 500. Insgesamt sind mindestens 2.500 Stellen weltweit von der Restrukturierung betroffen. Aufgrund der guten Fortschritte erhöht HeidelbergCement das Synergieziel auf 470 Mio €.


Ausblick 2017

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in seiner Prognose vom Januar 2017 einen leichten Anstieg des globalen Wirtschaftswachstums von 3,1 % im Jahr 2016 auf 3,4 % im Jahr 2017. Treiber dieser Entwicklung ist einerseits ein sich beschleunigendes Wachstum in den USA; andererseits sollen auch die Wachstumsraten der Schwellenländer trotz einer weiteren konjunkturellen Abkühlung in China wieder steigen. Insbesondere für die Länder in Afrika südlich der Sahara und in den asiatischen Ländern außerhalb Chinas wird mit höheren Wachstumsraten gerechnet.

Die globalen Risiken haben im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Dies betrifft sowohl geopolitische als auch makroökonomische Risiken. Zu den geopolitischen Risiken zählen insbesondere die Konflikte im Nahen Osten und im Osten der Ukraine. Bei den makroökonomischen Risiken sind vor allem der Anstieg der Energiepreise und der Inflation, die unberechenbaren Folgen der Abkühlung der chinesischen Wirtschaft und die politischen Unsicherheiten in Europa aufgrund anstehender Wahlen zu nennen.

In Nordamerika erwartet HeidelbergCement im Einklang mit dem IWF eine stärkere Wirtschaftserholung und damit eine weitere Zunahme der Nachfrage nach Baustoffen. In West- und Südeuropa wird eine positive Marktentwicklung erwartet. Diese basiert auf der fortgesetzten Erholung in Großbritannien, der weiterhin robusten Konjunktur in Deutschland und einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in Benelux. In Osteuropa rechnen wir mit einer steigenden Nachfrage nach Baustoffen unter anderem aufgrund des EU-Infrastrukturprogramms. Die Krise im Osten der Ukraine beeinträchtigt weiterhin Absatz und Ergebnis des Landes. Die wirtschaftliche Lage in Russland und Kasachstan hat sich nach dem Anstieg des Ölpreises verbessert. In den Märkten Afrikas erwarten wir eine Beschleunigung des Nachfragewachstums bei anhaltendem Wettbewerb. In Asien rechnet HeidelbergCement mit einer Belebung der Nachfrage, insbesondere aufgrund steigender Infrastrukturinvestitionen in Indonesien. Für China werden allerdings ein weiterer Nachfragerückgang und ein Anstieg der Überkapazitäten erwartet. Die Auswirkungen auf die Exportvolumen sind jedoch begrenzt, da ein Großteil der chinesischen Kapazitäten im Landesinneren liegt.


Aufgrund der insgesamt positiven Nachfrageentwicklung geht HeidelbergCement von steigenden Absatzzahlen für die Kernprodukte Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton aus

HeidelbergCement erwartet für das Jahr 2017 eine deutlich steigende Kostenbasis für Energie aufgrund des Anstiegs der Öl- und Kohlepreise seit Anfang 2016. Für Rohstoffe und Personal wird mit einem leichten bis moderaten Kostenanstieg gerechnet. HeidelbergCement konzentriert sich weiterhin auf die kontinuierliche Erhöhung der Effizienz und Margen. Zu diesem Zweck führen wir in den Bereichen Zement und Zuschlagstoffe sogenannte „Continuous Improvement“ Programme durch, die eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserungen von operativen und kommerziellen Arbeitsprozessen auf Mitarbeiterebene schaffen sollen. Durch Prozessoptimierungen sollen in beiden Bereichen jeweils mindestens 120 Mio € an nachhaltigen Ergebnisverbesserungen über einen Dreijahreszeitraum erzielt werden. Das Programm „CIP“ für den Zementbereich startete Anfang 2015; das Programm „Aggregates CI“ für den Zuschlagstoffbereich wurde Anfang 2016 eingeführt. Darüber hinaus optimieren wir mit dem Programm „LEO“ weiterhin unsere Logistik mit dem Ziel, Kostensenkungen in Höhe von 150 Mio € in einem Zeitraum von mehreren Jahren zu erreichen. Zusätzlich haben wir Ende 2016 das neue Effizienz-Verbesserungsprogramm „Competence Center Readymix“ (CCR) im Bereich Transportbeton gestartet. Über einen Dreijahreszeitraum sollen 120 Mio € an Ergebnisverbesserungen durch die Optimierung von Logistik und Betonrezepturen erzielt werden.

Für 2017 erwarten wir einen deutlichen Rückgang der Finanzierungskosten aufgrund unseres disziplinierten Cashflow-Managements und der günstigeren Refinanzierung der Fälligkeiten.

Auf Basis dieser Annahmen hat sich der Vorstand für das Jahr 2017 das Ziel gesetzt, Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs vor Wechselkurs- und Konsolidierungseffekten und auf Pro-forma-Basis, das heißt unter Berücksichtigung der Beiträge von Italcementi auch für die erste Jahreshälfte 2016, moderat und den Jahresüberschuss vor Einmaleffekten deutlich zu steigern.

„Ein Fokus unserer Aktivitäten im Jahr 2017 wird auf dem Abschluss der Integration von Italcementi liegen“, erklärt Dr. Bernd Scheifele. „Die zügigen Fortschritte stimmen uns sehr zuversichtlich, so dass wir das Synergieziel von 400 Mio € auf 470 Mio € erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Reduzierung der Verschuldung nach der Italcementi-Akquisition durch diszipliniertes Cash-Management. Die Beibehaltung eines soliden Investment Grade Ratings bleibt weiterhin unser erklärtes Ziel. Operativ konzentrieren wir uns auf fünf Themen: Steigerung der Kundenzufriedenheit, hoher operativer Leverage, Kostenführerschaft, vertikale Integration und optimierte geografische Aufstellung. Dadurch steigern wir unsere Effizienz und die Zufriedenheit unserer Kunden, insbesondere in den stark wachsenden Metropolen der Welt. Unsere globalen Programme zur Kosten- und Prozessoptimierung sowie Margensteigerung für Zuschlagstoffe („Aggregates CI“),  Zement („CIP“) sowie den Einkauf („FOX“) haben wir durch das Programm „Competence Center Readymix“ (CCR) für Transportbeton erweitert.“


Zuversichtlich für 2017

„Wir blicken verhalten zuversichtlich auf das Jahr 2017“, fährt Dr. Bernd Scheifele fort. „Der Ausblick für die Weltwirtschaft ist zwar insgesamt positiv, gleichzeitig haben sich die großen makroökonomischen und insbesondere geopolitischen Risiken weiter erhöht. HeidelbergCement wird von der guten und stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in den Industriestaaten, insbesondere in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, in den Ländern Nordeuropas und Australien, profitieren. In diesen Ländern erzielen wir ca. 60 % unseres Umsatzes. Mit der Übernahme von Italcementi und der schnellen Integration haben wir unser großes unternehmerisches Potenzial und unsere hohe Dynamik eindrücklich unter Beweis gestellt. Wir sind global gut aufgestellt, um unsere strategischen Ziele – kontinuierliches Wachstum und nachhaltige Wertschaffung für unsere Aktionäre – zu erreichen.“

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