Munich Re in Schlüsselrolle: Pandemie-Initiative der Weltbank

Munich Re hat mit der Weltbank, der Weltgesundheitsorganisation und Unternehmen des Finanzsektors die erste Versicherungslösung für eine bessere Abwehr von Epidemien und Pandemien in Entwicklungsländern entwickelt.

 

Die neuartige Pandemic Emergency Financing Facility (PEF) soll rasche erste Hilfszahlungen für Entwicklungsländer ermöglichen, die von einem Krankheitsausbruch mit Risiko einer Pandemie betroffen sind. Die Versicherungskomponente der PEF hat einen Deckungsumfang von 425 Mio. US$ für die ersten drei Jahre.

 

Finanzielle Katastrophe auf die Katastrophe
Bis heute ist die Versicherungsdichte gegen Katastrophenrisiken in den meisten Entwicklungs- und Schwellenländern sehr gering, was die finanzielle Bewältigung solcher Katastrophen oft erschwert. Aus diesem Grund hat die Weltbank mit Munich Re und anderen Versicherern in den vergangenen Jahren verschiedene Risikotransferkonzepte für Entwicklungsländer entwickelt und eingeführt.

 

Nach zweijähriger Vorbereitungszeit, als Reaktion auf die Ebola-Krise in Westafrika 2014, nimmt nun die PEF in den kommenden Wochen die Arbeit auf. Dadurch wird die Spanne der Risiken, die durch derartige Konzepte gedeckt werden können, von Naturkatastrophenrisiken auf Epidemie- und Pandemierisiken ausgeweitet.

Joachim Wenning, Vorstandsvorsitzender von Munich Re, sagte: “Die PEF ist ein Beispiel, wie eine enge Zusammenarbeit von Versicherern mit dem öffentlichen Sektor hilft, die negativen Folgen von Katastrophen in Entwicklungsländern zu begrenzen. Munich Re ist stolz, seit Beginn eine wesentliche Rolle in dieser proaktiven und verlässlichen Finanzierungsstruktur innezuhaben.

 

Ich bin zuversichtlich, dass unsere Kernkompetenzen beim Erkennen und Bewerten, bei der Modellierung und dem Management von Risiken diese sehr positive Initiative weiter voranbringen. Und dass diese dazu beiträgt, die Resilienz von Unternehmen und Ländern zu stärken. Wir hoffen sehr, dass die PEF ein beständiger und wesentlicher Teil einer weltweiten Gesundheitsarchitektur werden wird und die Welt dadurch gefährliche Epidemien und Pandemien besser vermeiden und bewältigen kann.”

Jim Yong Kim, Präsident der World Bank Group, sagte: “Diese neue Einrichtung ist ein bedeutender Schritt, der Millionen Leben retten und Volkswirtschaften vor einer der größten systemischen Bedrohungen bewahren kann, die wir kennen.

 

Entwicklungshemmnise durchbrechen
Wir durchbrechen den Kreislauf aus Angst und Verdrängung, der bisher unsere Auseinandersetzung mit Pandemien bestimmt hat. Wir nutzen unser Kapitalmarktwissen, unser tiefes Verständnis des Gesundheitssektors, unsere Erfahrung bei der Überwindung von Entwicklungshemmnissen und unsere guten Verbindungen mit Geberländern und dem Versicherungssektor, um den Ärmsten der Welt zu dienen.

 

Dies schafft einen neuen Markt für die Versicherung von Pandemierisiken. Auf Grundlage der Erfahrungen aus dem Ebola-Ausbruch in Westafrika wird die Facility dazu beitragen, die Gesundheitssicherheit für jeden zu verbessern. Ich möchte vor allem der Weltgesundheitsorganisation und den Regierungen von Japan und Deutschland für ihre Unterstützung bei der Einführung dieses neuen Mechanismus danken.”

Thomas Blunck, Vorstandsmitglied von Munich Re für das Ressort Life/Health sagte: “Bei jedem Pandemie-Ausbruch ist Schnelligkeit entscheidend. Mit einer starken globalen Risikomanagement-Einrichtung können Gelder sehr viel schneller an betroffene Länder und Hilfsorganisationen gegeben werden. Das wird effektive Gegenmaßnahmen ermöglichen und erleichtern.“

Pandemien gehören zu den bisher unversicherten Risiken mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit weltweit. Die Weltbank schätzt, dass Pandemien weltweit pro Jahr im Schnitt Kosten von etwa 570 Mrd. US$ verursachen, was 0,7% der gesamten Wirtschaftsleistung entspricht.

 

Hätte es die PEF Anfang 2014 beim Ausbruch von Ebola schon gegeben, wären früh genug erhebliche Finanzmittel für die Nothilfe und zur Eindämmung verfügbar gewesen. So aber flossen Gelder erst drei Monate später, die Zahl der Fälle hatte sich zu diesem Zeitpunkt verzehnfacht.

Initiative erreicht 1,6 Milliarden Menschen

Das Deckungskonzept kommt den Ländern zu Gute, die Mitglied der International Development Agency (IDA) sind. Die IDA ist der Arm der Weltbank für Finanzhilfen für die ärmsten Länder der Welt. Mit der PEF soll die Finanzierungslücke für Maßnahmen zur Eindämmung einer möglichen Pandemie überbrückt werden, bis in größerem Umfang Hilfsgelder für Katastrophen- und humanitäre Hilfe mobilisiert werden können.

Die Besonderheit ist die Kombination von Deckungen durch (Rück)-Versicherer und Mitteln aus Katastrophenbonds, die die Weltbank begibt und deren Vermarktungsphase nun abgeschlossen wurde. Es ist das erste Mal, dass die Weltbank solche Bonds zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten einsetzt und Pandemierisiken in ärmeren Ländern an den Kapitalmarkt transferiert werden.

PEF
Die PEF hat ein Volumen von mehr als 500 Mio. US$ für die kommenden fünf Jahre, um Entwicklungsländer gegen das Risiko von Pandemien abzusichern. Dies umfasst die Versicherungskomponente mit der Kombination aus Anleihen und Derivaten, eine Barkomponente und Zusagen von Geberländern für künftige zusätzliche Deckungen.

 

Die Versicherungskomponente der PEF wurde gemeinsam mit Munich Re und Swiss Re entwickelt, die Modellierung stammt von AIR Worldwide. Die Prämien werden von Japan und Deutschland finanziert. In Ergänzung der Versicherungskomponente bietet eine Geldkomponente die Möglichkeit, flexibel Maßnahmen gegen Krankheitsausbrüche zu finanzieren, für die keine Auszahlungen aus den Versicherungsdeckungen möglich sind. Dieses Programm wird 2018 bereitstehen; die Erstfinanzierung von 50 Mio. € stellt Deutschland zur Verfügung.

 

 

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