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MunichRe: Gewinnprognose am unterem Ende

  • Munich Re mit Gewinn von 436 Mio. € im 1. Quartal 2016
  • Veränderte Ergebniserwartung von 2,3 Mrd. € für Gesamtjahr 2016


Münchener Rückversicherungs Gesellschaft
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Finanzvorstand Jörg Schneider betonte: „Das Ergebnis des 1. Quartals liegt unter unserer Erwartung. Die ersten drei Monate waren zwar geprägt von einer zufallsbedingt unterdurchschnittlichen Belastung durch Großschäden. Allerdings hatten wir hohe Belastungen bei unserem Kapitalanlageergebnis zu verkraften.“ Mit Blick auf die Gewinnprognose für 2016 erklärte Schneider: „Die Gewinneinbußen im 1. Quartal dämpfen unseren Optimismus für das Jahresergebnis. Zunehmend deutlich zeichnen sich hohe Aufwendungen für die Umsetzung des ERGO Strategieprogramms ab. Deren Betrag steht noch nicht fest, aber ERGO wird voraussichtlich kein positives Jahresergebnis ausweisen. Mit Blick auf die Belastungen erwarten wir für den Konzern nun ein Ergebnis, das mit 2,3 Mrd. € am unteren Ende unserer ursprünglichen Ergebnisspanne liegt.“ Über Details des ERGO Strategieprogramms soll im Juni berichtet werden.

Das Quartalsergebnis war geprägt von einem niedrigeren Ergebnis aus Kapitalanlagen. Dabei entwickelten sich die Kapitalanlageergebnisse in den Geschäftsfeldern von Munich Re aufgrund der von den verschiedenen Geschäftsmodellen geprägten Anlagestrategien unterschiedlich. Während bei ERGO Leben/Gesundheit die Derivate zur Zinsabsicherung wegen des gesunkenen Zinsniveaus hohe Erträge aufwiesen, waren die Kapitalanlageergebnisse der anderen Segmente durch Verluste im Aktienportfolio belastet.


Zusammenfassung der Zahlen des 1. Quartals 2016


Das operative Ergebnis lag mit 726 (995) Mio. € unter dem des Vorjahresquartals. Das sonstige nicht operative Ergebnis fiel vor allem wegen Währungseinflüssen um 88 Mio. € auf -82 (6) Mio. €. Der Ertragsteueraufwand betrug -157 (-151) Mio. €. Das Eigenkapital stieg im Vergleich zum Jahresende vor allem dank des Zuwachses der bilanzierten unrealisierten Gewinne aus Kapitalanlagen um 2,7 % auf 31.794 (30.966) Mio. € – trotz Aktienrückkäufen von 235 Mio. € und negativer Währungseffekte von 660 Mio. €.

Annualisiert lag die risikoadjustierte Eigenkapitalrendite (RoRaC) bei 7,3 %; auf das gestiegene gesamte Eigenkapital wurde eine Rendite (RoE) von 5,6 % verdient. Die gebuchten Bruttobeiträge fielen um 4,0 % auf 12.511 (13.038) Mio. €. Bei unveränderten Wechselkursen wäre das Beitragsvolumen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,0 % gesunken.


Rückversicherung: Ergebnis von 445 Mio. €


Das Geschäftsfeld Rückversicherung steuerte zum Konzernergebnis 445 (668) Mio. € bei. Das operative Ergebnis fiel um 243 Mio. € auf 514 Mio. €. Die gebuchten Bruttobeiträge fielen um 3,9 % auf 6.733 (7.009) Mio. €.

Das Lebens-Rückversicherungsgeschäft trug zum Konzernergebnis 20 (70) Mio. € bei und lag damit unter den Erwartungen. Während der Schadenverlauf grundsätzlich sehr zufriedenstellend war, haben einzelne höhersummige Schäden das Ergebnis zufallsbedingt belastet.

Die Schaden- und Unfallrückversicherung erzielte in den ersten drei Monaten einen Ergebnisbeitrag von 425 (598) Mio. €. Die Schaden-Kosten-Quote lag mit 88,4 (92,3) % der verdienten Nettobeiträge deutlich unterhalb der von Munich Re angestrebten Marke von rund 98 %. Da die Schadenmeldungen für die sogenannten Basisschäden früherer Jahre insgesamt weiterhin spürbar unter dem erwarteten Niveau liegen, konnten Rückstellungen in Höhe von rund 250 Mio. € aufgelöst werden; dies entspricht 6,0 Prozentpunkte der Schaden-Kosten-Quote. Auch weiterhin strebt Munich Re an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, so dass spätere Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind.

Die Gesamtbelastung durch Großschäden betrug im 1. Quartal zufallsbedingt unterdurchschnittliche -100 (-255) Mio. €. Die Schäden aus Naturkatastrophen machten +11 (-66) Mio. € aus, die von Menschen verursachten Großschäden -111 (-189) Mio. €, das sind -0,3 bzw. 2,7 % der verdienten Nettobeiträge. Der größte von Menschen verursachte Einzelschaden war mit -37 Mio. € ein Feuer in einem Wasserkraftwerk.

Bei der Erneuerungsrunde zum 1. April 2016 hielt der Druck auf Preise und Bedingungen weiter an. Munich Re blieb bei ihrem konsequenten Zyklusmanagement. Zum 1. April 2016 stand ein Vorjahresgeschäftsvolumen von rund 1,2 Mrd. € zur Erneuerung an, gegenüber 9,1 Mrd. € im Januar. Ungefähr ein Fünftel davon betraf den japanischen Markt, weitere rund 60 % entfielen auf Nordamerika und weltweites Geschäft. Mit leicht über 30 % wurde ein hoher Anteil von Naturkatastrophen-Geschäft erneuert, bei dem der Preisdruck besonders spürbar ist. Der Preisrückgang fiel deshalb mit -1,5 % stärker aus als im Januar, war jedoch deutlich weniger ausgeprägt als bei der Erneuerung im April 2015. Auf einzelnen Märkten konnten selektiv Chancen genutzt werden, darunter auch einige strukturierte Großverträge. Das Prämienvolumen stieg daher deutlich auf rund 1,9 Mrd. € an.

Zum 1. Juli 2016 steht hauptsächlich Vertragsgeschäft auf dem US-Markt, in Australien und Lateinamerika mit einem Vorjahresgeschäftsvolumen von ca. 2,3 Mrd. € zur Erneuerung an, davon ungefähr 20 % Naturkatastrophendeckungen. Munich Re erwartet, dass das Umfeld wettbewerbsintensiv bleibt, sollten größere Schadenereignisse ausbleiben.


Ausblick 2016: Konzernziel von 2,3 Mrd. €


Die Erwartungen für 2016 haben sich im Vergleich zu den Angaben des im März veröffentlichten Geschäftsberichts 2015 verändert. In der Schaden- und Unfallrückversicherung ging Munich Re noch im März von einer Schaden-Kosten-Quote von rund 98 % der verdienten Nettobeiträge aus, nun wird eine Quote von rund 95 % erwartet. Diese Anpassung resultiert zum einen daraus, dass nicht nur bis Februar, sondern auch im März und April wenig Großschäden anfielen. Zum anderen blieben die Kundenmeldungen für Schäden früherer Jahre erneut deutlich unter den Erwartungen, so dass Munich Re nun mit einer Rückstellungsauflösung für Schäden aus früheren Jahren in Höhe von rund 6 statt bisher 4 Prozentpunkten rechnet.

Für das Konzernergebnis war Munich Re im Ausblick zum Jahresbeginn von einer Spanne zwischen 2,3 und 2,8 Mrd. € ausgegangen. Mit 2,3 Mrd. € erwartet Munich Re nun ein Ergebnis, das am unteren Ende der ursprünglich prognostizierten Ergebnisspanne liegt. In der geänderten Zielgröße sind mögliche Aufwendungen für die Umsetzung des ERGO Strategieprogramms nunmehr bereits berücksichtigt. Das Ergebnis der ERGO wird von diesen Belastungen geprägt sein.


Hinweis der Redaktion:

MunichRe Director Dealings

 

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