Uniper bestätigt Ergebnisausblick und Dividendenvorschlag

Uniper: Uniper hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 ein bereinigtes EBIT von 350 Mio. Euro erzielt. Der Rückgang von rund 160 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresquartal war vom Unternehmen weitgehend erwartet worden und liegt im Rahmen der Jahresprognose. Zu den wesentlichen Effekten, die das operative Ergebnis belastet haben, zählen unter anderem der Wegfall der Ergebnisbeiträge der veräußerten russischen Gasfeldbeteiligung Yushno Russkoje sowie der stillgelegten Kraftwerksblöcke Maasvlakte 1 und 2 in den Niederlanden und Oskarshamn 1 in Schweden.

Hinzu kamen negative Währungskurseffekte. Im globalen Handelsgeschäft fiel vor allem der Ergebnisbeitrag des Gasgeschäfts gegenüber einer starken Vorjahresbasis schwächer aus. Neben dem Wegfall der verbleibenden positiven Effekte aus der Gazprom-Einigung in 2016 bewirkte der erst spät einsetzende Winter, dass sich einige positive saisonale Effekte aus dem Speicher- und Optimierungsgeschäft erst im weiteren Jahresverlauf in Unipers Ergebnis- und Cashflow-Entwicklung zeigen werden. Der den Uniper-Aktionären zurechenbare Konzernüberschuss erreichte im ersten Quartal 2018 114 Mio. Euro.

Im europäischen Stromerzeugungsgeschäft dämpften neben den entfallenen Ergebnisbeiträgen der stillgelegten Kraftwerksblöcke in den Niederlanden und Schweden auch niedrigere erzielte Preise im Bereich der Wasser- und Kernkraft Unipers operatives Ergebnis. Hintergrund ist, dass die Preise für einen Teil der Kapazität bereits zu einem frühen Zeitpunkt auf einem niedrigeren Preisniveau gegen Schwankungen abgesichert wurden.

Belastet haben zudem negative Preis- und Volumeneffekte bei Unipers fossilem Erzeugungsportfolio, welches zu Beginn des Vorjahres aufgrund von Stromproduktionsausfällen in Frankreich verstärkt im Einsatz war. Wie erwartet positiv zu Unipers bereinigtem EBIT beigetragen haben höhere Erzeugungsvolumina und Steuererleichterungen im Bereich der schwedischen Wasser- und Kernkraft sowie Erträge aus der Vergütung aus dem britischen und französischen Kapazitätsmarkt.

Im Segment Globaler Handel sorgten vor allem deutlich geringere Erträge aus Optimierungsaktivitäten im Gasgeschäft für einen Rückgang des operativen Ergebnisses. Während das Ergebnis im Vorjahresquartal noch von den erfolgreichen Verhandlungen um angepasste Lieferkonditionen bei den langfristigen Gasverträgen im Jahr 2016 profitierte, entfiel dieser Effekt im ersten Quartal 2018.

Die erst spät einsetzenden Wintertemperaturen führten zudem dazu, dass Uniper die Optionalitäten des Gasportfolios nicht in vollem Maße monetarisieren konnte. Mit Einsetzen der Kältewelle hatte das Unternehmen die Preise bereits entsprechend abgesichert und fokussierte sich darauf, die Gas-Versorgungssicherheit bei niedrigsten Gas-Speicherfüllständen aufrecht zu erhalten. Uniper geht davon aus, dass sich einige Erträge aus Optimierungsaktivitäten erst im zweiten Quartal abbilden werden.

Im russischen Stromerzeugungsgeschäft erreichte das bereinigte EBIT trotz der im Vergleich zum Vorjahr deutlich negativen Rubelkursentwicklung sowie geringerer Erzeugungsmengen im ersten Quartal 2018 nahezu das Vorjahresniveau.

Beim im Bau befindlichen Steinkohlekraftwerk Datteln 4 haben erste belastbare Erkenntnisse aus der Analyse des Umfangs und der Ursachen der Schäden an der Kesselanlage ergeben, dass ein Komplettaustausch der Kesselwände erforderlich ist. Daraus ergibt sich eine weitere Verzögerung der geplanten Inbetriebnahme, mit der nunmehr voraussichtlich im Sommer 2020 gerecht wird. Diese Verzögerung erfordert eine außerplanmäßige Wertberichtigung auf das Kraftwerk Datteln 4 in Höhe von rund 270 Mio. Euro.

 

 

Uniper erzielte im ersten Quartal 2018 einen Konzernüberschuss von 130 Mio. Euro (Q1 2017: 751 Mio. Euro). Der den Uniper-Aktionären zurechenbare Konzernüberschuss lag bei 114 Mio. Euro (Q1 2017: 733 Mio. Euro).

Der bereinigte Funds from Operations (FFO), die für die Bemessung des Ausschüttungspotenzials für die Uniper-Aktionäre relevante Kennzahl, ist im ersten Quartal mit 562 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 120 Mio. Euro gestiegen. Zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben unter anderem eine geringere Inanspruchnahme von Rückstellungen im Vergleich zum Vorjahr sowie positive Steuereffekte.

Unipers wirtschaftliche Nettoverschuldung lag zum 31. März 2018 bei 2,6 Mrd. Euro. Der leichte Anstieg von 0,2 Mrd. Euro gegenüber dem Stichtag 31. Dezember 2017 resultiert im Wesentlichen aus erhöhten Finanzverbindlichkeiten und der geänderten Bilanzierung von Verbindlichkeiten aus Leasing. Pro-Forma korrigiert um den Erstanwendungseffekt aus IFRS 16 zum Jahresbeginn 2018 ergäbe sich ein leichter Rückgang der wirtschaftlichen Nettoverschuldung um circa 0,1 Mrd. Euro zum 31. März 2018.

Vor dem Hintergrund der von Uniper erreichten soliden Finanzlage sowie in Erwartung einer verbesserten Ertragsstabilität und Profitabilität hatte die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) Unipers Bonitätsnote Ende April 2018 von bisher BBB- mit positivem Ausblick auf BBB mit stabilem Ausblick angehoben. S&P sieht zudem auch das Geschäftsrisikoprofil von Uniper als verbessert an. Nach erfolgreicher Entschuldung und Optimierung der Cash- und Kostensituation hat Uniper damit ihr Ratingziel erreicht.

Unipers zahlungswirksame Investitionen lagen mit 118 Mio. Euro unter dem Vorjahresquartal (Q1 2017: 140 Mio. Euro). 84 Mio. Euro entfielen auf Wachstumsinvestitionen – hier vor allem auf die großen Projekte Datteln 4 und Berjosowskaja 3. In Instandhaltungsmaßnahmen wurden 34 Mio. Euro investiert. Hier lag der Schwerpunkt auf den fossilen Kraftwerken und den Wasserkraftwerken des Unternehmens.

In Bezug auf den Ausblick für das Gesamtjahr 2018 erwartet Uniper unverändert ein bereinigtes EBIT mit einer Bandbreite von 0,8 bis 1,1 Mrd. Euro. Der Dividendenvorschlag soll rund 310 Mio. Euro betragen.

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