Große Mehrheit gegen weitere Anhebung des Renteneintrittsalters

Deutsches Institut für Altersvorsorge: Trotz der Berechnungen der Bundesbank, wonach der Beitrag in der gesetzlichen Rentenversicherung wegen der Alterung der deutschen Bevölkerung bis 2070 auf 26 Prozent steigen wird, lehnen nahezu drei Viertel der Deutschen eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ab.

Das ergab eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), die wenige Tage nach der Veröffentlichung der Bundesbankprognose durchgeführt worden ist.

Als Schlussfolgerung aus der Prognose hatte die Bundesbank eine Erhöhung des Renteneintrittsalters bis 2070 auf 69 Jahre und vier Monate vorgeschlagen.

 

 

73 Prozent der Befragten sind gegen eine Kopplung des Renteneintritts an die Entwicklung der Lebenserwartung und die damit verbundene Erhöhung des Renteneintrittsalters. 14 Prozent der Befragten stimmten diesem Vorschlag zu.

Dabei sind Ablehnung und Zustimmung in den verschiedenen Altersgruppen ähnlich. Die Zustimmung bewegt sich zwischen zehn und 19 Prozent und ist in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen am höchsten. Die Ablehnung steigt tendenziell mit dem Alter von 62 auf 82 Prozent und fällt dann wieder leicht auf 77 Prozent, obwohl gerade die älteren Jahrgänge viel weniger von einer solchen Anhebung betroffen wären, da sie früher in Rente gehen.

Mit steigendem Einkommen nimmt die Zustimmung zu einer Erhöhung des Renteneintrittsalters zu. Während sich lediglich neun Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro dafür aussprechen, steigt dieser Anteil kontinuierlich bis auf 23 Prozent der Befragten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr.

Auch keine Wählergruppe ist mehrheitlich für eine Erhöhung. Die größte Zustimmung kommt von den Wählern der FDP (29 Prozent), gefolgt von den Grünen-Wählern (22 Prozent) und den Unions-Wählern (19 Prozent).

„Angesichts dieser Stimmung in der Wählerschaft ist es sehr unwahrscheinlich, dass Politiker tatsächlich den Mut finden werden, eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters ernsthaft in Betracht ziehen, so plausibel die Argumente dafür auch sein mögen“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.

 

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