Hat Roms Regierung Angst vor italienischen Sparern?

DWS: Aus der italienischen Politik mehren sich Warnungen, dass “steigende Anleiherenditen, Spekulationen, Herabstufungen (der Schulden-Ratings) und Attacken” bevorstehen könnten. Wie spielt sich eine Attacke an den Finanzmärkten ab?

In aller Regel ganz einfach und deutlich weniger martialisch, als es klingt: Anleger bieten ihre Wertpapiere zum Verkauf an, was zu sinkenden Kursen und, im Umkehrschluss, zu steigenden Renditen führt. Steigenden Renditen wiederum erhöhen die Refinanzierungskosten des italienischen Staates, der ja bekanntermaßen zu den höchstverschuldeten Staaten der Welt gehört.

Interessante Einsichten bietet eine Analyse der Investoren, die tatsächlich in den letzten Jahren ihren Bestand an italienischen Anleihen reduziert haben, und damit für “Attacken” verantwortlich zeichnen könnten.

In unserem “Chart der Woche” zeigen wir, wie sich der Bestand italienischer Staatstitel bei verschiedenen Investorengruppen seit der Einführung des Euro im Jahre 1999 verändert hat. Insgesamt nahm die über Wertpapiere finanzierte Staatsverschuldung Italiens von 1.180 Milliarden Euro auf 1.995 Milliarden Euro zu.

Von dieser Zunahme erwarben die Zentralbanken netto 314 Milliarden Euro und heimische Finanzinstitute 417 Milliarden Euro. Ausländische Investoren stockten ihre Bestände per saldo immerhin um 373 Milliarden Euro auf. Andere italienische Investoren, also private Haushalte sowie Unternehmen, reduzierten ihren Bestand jedoch um 289 Milliarden Euro.

Es sieht also ganz danach aus, dass nicht ausländische Investoren und “Spekulanten”, sondern italienische Sparer dem eigenen Staat nicht mehr so richtig trauen oder zumindest die Risiken breiter streuen möchten.

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