DZB Zertifikate-Plenum Februar 2010

Stimmungsdämpfer zu Jahresbeginn

Mit der Börsenkorrektur hat sich zu Jahresbeginn auch die Stimmung im Vertrieb strukturierter Produkte eingetrübt. Der Index für die aktuelle Absatzerwartung der Anlageberater sank auf 50,2 von 100 möglichen Punkten und blieb damit gerade noch im positiven Bereich. Der Mittelwert bei 50 Punkten entspricht einer neutralen (zufriedenstellend) Bewertung. Werte über 50 Punkte signalisieren ein Übergewicht an positiven Nennungen (sehr gut, eher gut). Bei Werten unter 50 beurteilt die Mehrzahl der Berater die Absatzlage tendenziell negativ. Auch bei den Erwartungen für die kommenden drei Monate sind Berater und Emittenten nur verhalten optimistisch. Zwar erreichen die entsprechenden Indizes mit 55,4 (Berater) und 63,3 (Emittenten) höhere Werte als bei der aktuellen Lage; die Indexstände liegen aber am unteren Ende der in der Regel immer höheren Indexstände für die vorwärts gerichtete Markteinschätzung.

Offenlegung der Provision kein Problem

Einer der Gründe für die Zurückhaltung ist die seit Anfang 2010 greifende Verschärfung der Dokumentationspflicht in der Anlageberatung. Im Vormonat hatten beinahe 40 Prozent der Berater angegeben, dass sich die Anwendung der neuen Beratungsprotokolle tendenziell negativ auf den Zertifikateabsatz auswirken werde. Weniger dramatisch als oft unterstellt, wird dabei allerdings die Offenlegungspflicht der Vertriebsprovision gesehen. Hiermit haben die Berater kaum Probleme. Knapp die Hälfte gibt an, dass Kunden nur über den Ausgabeaufschlag diskutieren. Jeder dritte Berater sagt, dass Kunden keine Preisnachlässe auf die Vergütung für die Beratungsleistung fordern. Als angemessene Provision nennt die Mehrzahl 0,5 bis 0,7 Prozent je Laufzeitjahr.

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