Aktienmarktprognose: Laufen die Bullen seitwärts?

VÖB: Europäische Aktien mussten in den vergangenen Monaten Kursverluste hinnehmen, während die Aktienkurse in den USA weiterhin fast nur eine Richtung kannten: nach oben. Nach Einschätzung der Aktienexperten der VÖB-Mitgliedsinstitute Manfred Bucher (BayernLB), Joachim Schallmayer (DekaBank), Markus Reinwand (Helaba), Marius Schad (HSH Nordbank), Uwe Streich (LBBW) und Volker Sack (NORD/LB) könnte sich dieser Trend aber bald etwas umkehren.

Kurzfristig bewerten die meisten VÖB-Experten die US-Märkte für Anleger noch attraktiver als die europäischen, die Helaba bleibt jedoch skeptischer eingestellt. Die jüngste Steuerreform wirkt positiv auf die Unternehmensgewinne und die Konjunkturdaten sind weiterhin robust.

Allerdings sind die US-Unternehmen bereits deutlich höher bewertet als die europäischen, wodurch weitere Kurssprünge nur durch erneut steigende Gewinnerwartungen zu rechtfertigen sind. Das Gewinnpotential sehen die VÖB-Strategen jedoch als begrenzt an.

Zudem erwarten sie, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen weiterhin anheben wird und damit Renditen abseits der Aktien attraktiver werden lässt. Schließlich droht über der Konjunktur in den USA das Damoklesschwert weiterer Strafzölle der US-Regierung und entsprechender Gegenmaßnahmen der betroffenen – besonders der chinesischen – Handelspartner.

Die Aktienexperten der öffentlichen Banken prognostizieren den Dow Jones bis zum Jahresende zwischen 24.000 und 27.000 Punkte sowie auf Jahressicht zwischen 25.500 und 26.900 Punkte.

 

 

Deutsche und europäische Aktien sind gegenüber den amerikanischen Pendants inzwischen günstiger bewertet, die Gewinnaussichten und die Fundamentaldaten sind verhalten positiv. Außerdem bleibt die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank EZB grundsätzlich expansiv ausgerichtet, trotz rückläufiger Anleihekäufe.

Die VÖB-Analysten erwarten bis weit ins Jahr 2019 keine Zinsschritte in der Eurozone und somit weiterhin Rückendeckung für die Aktienmärkte. Aufgrund der Kurskorrekturen der vergangenen Monate sehen die VÖB-Experten daher Potential für steigende Kurse.

Risiken für die Märkte in Europa gehen hingegen von einem möglichen No-Deal-Brexit, der Eskalation der Handelskonflikte und der weiteren Finanzpolitik Italiens aus. Den Dax prognostizieren die VÖB-Aktienstrategen bis zum Jahresende zwischen 12.300 und 14.000 Punkte und auf Jahressicht zwischen 12.800 und 13.500 Punkte.

Die Prognosen der VÖB-Institute gehen auf beiden Seiten des Atlantiks von einer schwächeren Konjunktur im Jahr 2019 aus. Grundsätzlich bleiben die Volkswirtschaften der Eurozone und der USA aber auf Wachstumskurs.

Die momentanen Schwierigkeiten einiger Emerging Markets wie Argentinien oder der Türkei sind aus Sicht der Analysten der öffentlichen Banken kein Anlass, um von einer Krise des gesamten Marktsegments zu sprechen. Die Problemfälle sind überwiegend hausgemacht und viele Emerging Markets sind unabhängiger von Direktinvestitionen und damit weniger krisenanfällig.

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