DDV: Zertifikate-Branche geht mit Transparenzinitiativen positiv voran

DDV: Die Mündigkeit des Anlegers ist unantastbar. Zum Glück gilt in Deutschland noch immer die Konsumentensouveränität. Sie ist zweifellos eine Errungenschaft im Ordnungsmodell der Marktwirtschaft und sollte unter keinen Umständen in Frage gestellt werden.
 

Doch bedauerlicherweise erleben wir gegenwärtig immer neue Stilblüten gutgemeinter, aber schlecht gemachter Regulatorik. Jüngst im SPIEGEL wurde unter der Überschrift „Der Trottel als Leitbild“ anhand vieler Beispiele beschrieben, wie sich auch unsere Bundesregierung von der Idee des mündigen Konsumenten immer mehr zu verabschieden scheint. An seine Stelle soll der „reale Verbraucher“ bzw. der „verletzliche Konsument“ treten. Von hier ist es nur noch ein kleiner Schritt zum Zerrbild des Verbrauchers als entscheidungsschwache, emotional leicht beeinflussbare Opferfigur. „Mündig ist, wer selbstbestimmt handelt. Für diese Souveränität benötigen Verbraucher vor allem eines: Informationen, die verlässlich, verständlich und umfassend genug sind, um verantwortliche Entscheidungen zu ermöglichen“, so hat sich Gerd Billen, seines Zeichens Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz geäußert.
 

Für die Finanzbranche heißt es, dass jeder Privatanleger, der für seinen Vermögensaufbau und seine Altersvorsorge Wertpapiere kauft, alle wesentlichen Informationen für die in Frage kommenden Finanzprodukte braucht. Dies ist nicht nur eine Holschuld des Anlegers, hier haben die Banken auch eine Bringschuld. Die Beschreibung der Produkte muss klar und verständlich sein und nicht nur die Chancen benennen, sondern auch auf alle wesentlichen Risiken hinweisen.
 

Bei Zertifikaten kennt der Anleger stets ihren aktuellen Wert, er kennt ihre Kosten sowie den Basiswert, der ihnen zugrunde liegt. Zudem kann er ein Zertifikat börsentäglich jederzeit problemlos wieder verkaufen. Er kann im Produktinformationsblatt leicht nachlesen, an welche Bedingungen die Rendite geknüpft ist. Und auch die Risiken werden bei Zertifikaten klar benannt.
 

So geht die Zertifikate-Branche jedenfalls mit ihren Transparenzinitiativen mit gutem Beispiel voran. Wenn alle bereit sind, sich so einzubringen, besteht durchaus die Hoffnung, dass der mündige Bürger mündig bleibt und nicht zum Trottel mutiert.
 

Lars Brandau
Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbands

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