Original und Kopie: Index-Zertifikate und ETFs

Seit knapp einem viertel Jahrhundert gibt es Index-Zertifikate
1990 konnten Privatanleger das erste Produkt von der Dresdner Bank kaufen. Es handelte sich um ein klassisches Index-Zertifikat auf den deutschen Leitindex DAX. Die Käufer dieser Zertifikate-Kategorie sind i. d. R. Anleger, die von steigenden Kursen eines ganzen Index mit Hilfe eines einzigen Wertpapiers profitieren wollen. Denn von der Kursentwicklung des Basiswerts, im damaligen Fall der Deutsche Aktien Index, hängt die Wertentwicklung eines Zertifikats ab. Damit sind sie sogenannte passive Finanzprodukte, bei denen anders als bei Fonds kein aktives Management die Wertentwicklung beeinflusst. Deshalb gibt es bei Zertifikaten auch keine Managementgebühren. Insofern eröffnen Zertifikate dem Privatanleger beste Anlagemöglichkeiten und Anlagestrategien.

Der Anleger selbst bleibt ständig liquide, da seine Zertifikate zu den börsenüblichen Handelszeiten jederzeit veräußerbar sind.  Seit einigen Jahren nun erfreuen sich beispielsweise auch ETF´s größerer Beliebtheit bei Privatanlegern. Im Grunde handelt es sich da um nichts anderes als eine Kopie der Index-Zertifikate. Nur, dass sie in einen Fondsmantel verpackt werden und somit keine Inhaberschuldverschreibungen sind, sondern im Insolvenzfall zum Sondervermögen gezählt werden.

Anleger, die jedoch davon ausgehen, dass der Emittent während der Haltedauer Insolvenz anmelden muss, sollten ohnehin besser auf andere Investitionsoptionen zurückgreifen.

Sicher ist:
Ohne eine gewisse Risikobereitschaft wird es keine Gewinne mehr geben. Das größte Risiko für Anleger ist es, keine Risiken eingehen zu wollen. Die Spareinlage auf dem Festgeldkonto oder Tagesgeldkonto führt derzeit inflationsbereinigt zwangsläufig zu Verlusten des eingesetzten Kapitals. Jedes Finanzprodukt hat seine ganz eigenen Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass die meisten Produkte auch tatsächlich einen Mehrwert für das diversifizierte Depot liefern. Ob sich der Anleger für das Original oder die Kopie entscheidet, bleibt ihm selbst überlassen.

Kolumne von Lars Brandau 

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