Wieso die EZB umsichtig kommunizieren sollte

  • Umsichtiges Agieren nötig, um Märkte ruhig zu halten
  • Reduzierung der Anleihekäufe erst ab Januar 2018 erwartet
  • Europäische Staatsanleihen angemessen bewertet

 

Fidelity: "Am Donnerstag wird sich die Europäische Zentralbank (EZB) zu ihren aktuellen Plänen zum Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm äußern. Die EZB hat dabei nur sehr wenig Handlungsspielraum. Mit ihrer restriktiven Rhetorik hat sie dem Euro jedoch kräftig nach oben verholfen. Die Einheitswährung hat seit Jahresanfang auf handelsgewichteter Basis rund acht Prozent zugelegt und wird die ohnehin bereits niedrige Inflation im Euroraum zusätzlich bremsen", so Andrea Iannelli, Anleihe-Experte bei Fidelity International.

 

Wechselkursproblematik
"Die EZB sollte umsichtig handeln, wenn sie ein Überschießen des Wechselkurses vermeiden will", so Iannelli (Anmerk. d. Redakt.: Gemeint ist der Wechselkurs Euro zu US Dollar ). Der Experte geht davon aus, dass die Anleihekäufe erst ab Januar 2018 reduziert werden und das Programm um mindestens sechs Monate verlängert werde. Außerdem werde der Nettoeffekt des Ausstiegs aus der lockeren Geldpolitik gedämpft, da die von der EZB aktuell gehaltenen fällig werdenden Anleihen wiederangelegt werden. Das Volumen schätzt er auf rund zehn Milliarden Euro pro Monat ab 2018.

„Europäische Staatsanleihen sind angemessen bewertet. Angesichts des unverändert knappen Angebots – vor allem bei deutschen Bundesanleihen – sehen wir für den Anstieg der Renditen kaum Luft nach oben. Anleihen der Peripherieländer haben im Sommer vor allem aus taktischen Gründen von der Nachfrage nach Carry Trades durch die geringe Volatilität profitiert.

 

Das politische Risiko wird in den kommenden Monaten jedoch erneut ins Blickfeld der Anleger rücken, vor allem in Italien. Das dürfte sich negativ auf die Spreads in Peripherieländern auswirken“, so Andrea Iannelli.

Autor: Andrea Iannelli

 

 

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