US-Wahlen: Was erwartet die Investoren?



Pioneer Fonds

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Mit den Parteitagen von Republikanern und Demokraten nimmt das Rennen um die US-Präsidentschaft an Fahrt auf. Paresh J. Upadhyaya, Director of Currency Strategy, US, bei Pioneer Investments hat die Auswirkungen verschiedener Wahlausgänge für Investoren analysiert. Die beiden wahrscheinlichsten Szenarien stellen wir vor.


Clinton mit dünnem Vorsprung

Mit 55 Prozent Wahrscheinlichkeit wird Clinton US-Präsidentin und die Demokraten erlangen im Senat die Mehrheit, wobei das Repräsentantenhaus in den Händen der Republikaner bleibt. Zu dieser Einschätzung kommen wir durch eine Kombination von quantitativen Prognosen – wie jene der marktsimulierenden Plattform PredictWise – sowie durch eigene qualitative Analysen.

In diesem Szenario dürfte es zu einem großen Haushaltsdeal zwischen Clinton und den Republikanern kommen, der einen Anstieg der Ausgaben bei Verteidigung und Infrastruktur bringen wird. Keine Einigung dürfte es bei Clintons Steuerplänen, alternativen Energien, Klimawandel und einer stärkeren Finanzmarktregulierung geben.

Dieses Szenario dürfte sich auf die Märkte und die Wirtschaft insgesamt neutral bis positiv auswirken. Die Infrastrukturausgaben dürften die Wirtschaft stärken. Die Aktienmärkte dürften positiv auf den Umstand reagieren, dass das politische System wieder funktioniert. Rüstung und Infrastruktur sollten in diesem Szenario die Gewinner sein. Auch der Finanzsektor sollte profitieren, da weitere Regulierungen ausbleiben. Der Dollar könnte steigen.


Trump steht für Protektionismus und niedrige Steuern

Sollte Trump Präsident werden, dürfte er auch die Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus erlangen. Dieses Szenario setzten wir mit 30 Prozent Wahrscheinlichkeit an. Während Trumps politische Standpunkte zum Teil häufig wechseln, war er bisher in zwei Punkten beständig: dem Bau einer Mauer zwischen den USA und Mexiko und einer protektionistischen Handelspolitik. Als Präsident hätte er auch die Möglichkeit, radikale Maßnahmen im Alleingang zu beschließen.

Eine solche Handelspolitik würde sich vermutlich sehr negativ auf die US-Wirtschaft und die Finanzmärkte ausrichten. Ein Handelskrieg mit China würde das US-Wachstum wegen der schwächeren Nettoexporte und Investitionen hart treffen. Zudem würde der private Konsum schwächer, je teurer importierte Waren würden. Die Aktienmärkte kämen unter Druck, vor allem die Papiere international ausgerichteter Unternehmen. Der US-Dollar würde fallen, weil Protektionismus bisher grundsätzlich schlecht für Währungen war.


Steuerpläne Trumps

Ein interessanter Teil von Trumps ökonomischer Agenda sind seine Steuerpläne. Er möchte den Spitzensatz der Einkommensteuer auf 25% und die Unternehmensteuer auf 15% begrenzen sowie die Kapitalertragsteuer senken. Laut Tax Foundation, einem Think Tank für Steuerfragen, wären diese Pläne nicht aufkommensneutral, sie würden jedoch langfristig zu einem 11% höheren BIP führen, sofern sie adäquat gegenfinanziert würden.

Es bleibt die große Frage, ob die Republikaner Trumps Steuerpläne ohne größere Änderungen mittragen würden. Höchstwahrscheinlich würde nur ein überarbeiteter aufkommensneutraler Plan bewilligt werden. Dies wäre positiv für die US-Wirtschaft und die Aktienmärkte, aber belastend für die Anleihemärkte.

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