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US-Dollar am Zenit

Helaba: Der US-Dollar erweist sich bislang als robust. Dessen klare Überbewertung ärgert Präsident Trump. Die Fed hat mehr Spielraum für Zinssenkungen als die EZB, so dass der US-Zinsvorteil schrumpft. Mit nachlassendem Gegenwind aus Europa dürfte der Euro-Dollar-Kurs steigen.

Der US-Dollar neigt weiterhin zur Stärke, auch wenn er seine Jahreshochs nicht ganz verteidigen konnte. Dies erbost Präsident Trump, der deswegen die eigene Notenbank beschimpft.

Die USA haben unter den wichtigen Industrieländern die höchsten Leitzinsen. Das gilt auch nach der jüngsten Senkung unter 2 %. Zunächst einmal macht der Zinsvorteil den US-Dollar attraktiv – auch angesichts der Geldpolitik anderer Notenbanken. Aber bleibt das so?

Fed senkt Zinsen trotz solider US-Konjunktur

Die US-Konjunktur hat sich im internationalen Vergleich bislang solide gehalten. Die Irrungen und Wirrungen des von Trump angezettelten Handelskonflikts beeinträchtigen scheinbar eher andere Volkswirtschaften als die relativ geschlossene US-Ökonomie. Stütze ist einmal mehr der private Konsum, basierend auf einem robusten Arbeitsmarkt.

Allerdings sieht es nicht überall so gut aus: In der Industrie hat sich die Stimmung merklich eingetrübt. Die Unternehmensinvestitionen wachsen nur langsam. In der nächsten Runde von Strafzöllen gegenüber Importen aus China sind deutlich mehr Konsumgüter betroffen, so dass der privaten Verbrauch ebenfalls an Dynamik verlieren dürfte.

Insgesamt wird das US-Wachstum in den kommenden Quartalen bescheidener ausfallen. Das ist zwar nicht zwangsläufig ein Grund für Leitzinssenkungen, steht dazu aber nicht im Widerspruch. Die Aussagen der Notenbank waren ebenfalls nicht eindeutig. Vermutlich wird die Fed zumindest noch einmal ihren Leitzins reduzieren.

 

Trübere Aussichten für US-Dollar
Dass die USA im Vergleich zum Euroraum gut dastehen, hat der Devisenmarkt aber bereits mehr als eingepreist. Der US-Dollar ist auf Basis von Kaufkraftparitäten oder realen, handelsgewichteten Indizes klar überbewertet.

Während das US-Wachstum an Fahrt verlieren wird, könnte die Konjunktur in der Eurozone allmählich ihr Tief überwinden. Damit wird der Wachstumsvorteil der USA wohl zurückgehen. Für den US-Renditevorsprung gilt dies schon seit Ende 2018.

Zwar hat die EZB ihren Leitzins um 10 Basispunkte reduziert und könnte dies noch einmal tun. Jedoch hat die europäische Notenbank anders als die Fed kaum noch Senkungspotenzial – weshalb EZB-Präsident Draghi die Fiskalpolitik am Zuge sieht. Daher werden sich die Zinsdifferenzen weiter zu Gunsten des Euro bewegen.

Auch die politischen Probleme in Europa scheinen sich zu mildern. Mit der neuen Regierung in Italien sank der Renditeaufschlag für diese Anleihen markant. Der Brexit wird dank der Intervention des britischen Unterhauses voraussichtlich erneut verschoben. Schließlich gab es beim US-chinesischen Handelskonflikt zarte Entspannungssignale.

Trumps protektionistische Agenda bleibt dennoch bestehen, ebenso sein Druck auf die Fed. Die Verschuldungssituation ist noch kein Thema. Die Zukunft der US-Währung wird trüber. Der Euro-Dollar-Kurs dürfte auf 1,15 steigen und 2020 noch darüber hinaus.

 

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