Negativer Realzins

Sichere Geldanlagen sind gefragt zurzeit. Besonders Bundesanleihen sind begehrt, was ihre Rendite auf 1,73% p. a. sinken ließ. Doch der Blick auf den Chart des Monats gibt zu denken: Die Inflation frisst derzeit die Nominalrenditen auf, sodass aktuell ein realer Wertverlust für den sogenannten „risiko losen Zins“ entsteht. Anleger können sich nach Alternativen umsehen.

Private und auch institutionelle Investoren bis hin zu den Finanzministern großer Länder sind immer wieder auf der Suche nach sicheren und sinnvollen Investmentgelegenheiten. Über all die Jahre waren die Beurteilungen der Ratingagenturen Standard & Poor’s, Moody’s und FitchRatings® entscheidend für die Einstufung der Sicherheit.

Das beste Rating wie beispielsweise die höchstmögliche Kreditwürdigkeit AAA der Bundesrepublik Deutschland war für professionelle Investoren gerade gut genug, um ihr Geld zu verzinsen. Anleger nehmen dabei in Kauf, weniger Rendite zu erhalten als bei risikobehafteten Anlagen, sodass sich der Begriff des „risikolosen Zinses“ eingebürgert hat – Staaten wie z.B. die USA oder Deutschland konnten und durften nicht zahlungsunfähig werden.

Diese Situation hat sich nach der Finanz- und während der Schuldenkrise nicht grundlegend verändert: Investoren suchen immer noch Sicherheit, auch und gerade in Deutschland. Während also Länder wie Griechenland oder Italien für ihre Staatsanleihen höhere Emissionszinsen zahlen müssen, um auf Nachfrage zu stoßen, drückt der Andrang auf deutsche Staatsanleihen die Rendite. Die Renditeentwicklung der 10-jährigen Bundesanleihen zeigt das eindrucksvoll. Während die Rendite am 31. März 2011 noch 3,35% p.a. betrug, erhielten Anleger am 12. September 2011 gerade mal 1,73% p.a. Isoliert betrachtet sollte diese Entwicklung eigentlich ein Qualitätssignal für die Bonität Deutschlands sein, doch die Realität lässt wohl eher vermuten, dass Deutschland in Relation zu den anderen Euro-Staaten „nur“ die beste Alternative darstellt.

Anlagezertifikate bieten deutliche Renditechancen bei höheren Risiken.

Für hiesige Anleger hat der Rückgang der Nominalrenditen vor allen Dingen deshalb einen besonderen Charakter, weil die deutsche Jahresrate der Inflation seit drei negativen Monaten im Sommer 2009 kontinuierlich ansteigt. Im August 2011 lag sie bei 2,48% p.a., stets gemessen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Diese Überschneidung von Inflation und Nominalrenditen führt zu einer in den vergangenen Jahrzehnten einmaligen Situation: Die realen 10-Jahres-Renditen sind negativ. Ein Problem für Investoren, denn die „sichere“ Geldanlage führt zu einem Kapitalverlust.

Ökonomen von HSBC Trinkaus betrachten den Status Quo zwar als eine Besonderheit, erwarten aber in Bezug auf die Inflationsrate eher Entspannung: „Mit Blick auf das sich global abzeichnende nachlassende Wachstumsmomentum und die zuletzt insgesamt eher rückläufigen Ölpreise dürfen wir uns nahe dem Hoch bei den Konsumentenpreisen in der Jahresrate befinden. Wir rechnen jedoch erst im Dezember wieder mit einem Unterschreiten der 2%-Marke.“

Die EZB strebt bekanntermaßen ein Inflationsziel von nahe, aber unter 2% an. Dennoch: Anleger müssen mit dem Umstand einer negativen Realverzinsung zurzeit leben. Alternativen ergeben sich nur dann, wenn sie bereit sind, weitere Risiken zu akzeptieren. Das könnten politische Risiken, Kurs- oder Emittentenrisiken an anderen Kapitalmärkten sein. Dazu gesellen sich entsprechend der Anlageregion Währungsrisiken. Obwohl der Aktienmarkt aktuell nicht gerade für eine einladende Stimmung zu sorgen scheint, gehört auch er in die Kiste der Handlungsoptionen.

Alternativen ergeben sich nur dann, wenn Sie bereit sind, weitere Risiken zu akzeptieren.

Tatsächlich können gerade Anlagezertifikate auf Aktien und Aktienindizes zurzeit hervorragende Renditechancen in Aussicht stellen. Die können Anleger aber eben nur dann nutzen, wenn sie bereit sind, deutlich höhere Risiken in Kauf zu nehmen. Die aktuell am Markt gehandelte Volatilität – der von der Deutschen Börse ermittelte VDAXNEW ®, der die erwartete 30-Tages-DAX®-Volatilität darstellt – notiert bei satten 45 Punkten (Stand: 14.09.2011). Dieser Wert drückt aus, dass auch in absehbarer Zeit die Kursschwankungen der deutschen Blue-Chip-Aktien beträchtlich sein werden. Für die bekannten Discountzertifikate, Capped-Bonus-Zertifikate und Aktienanleihen führt genau diese hohe implizite Volatilität zu attraktiven Konditionen.

Für manchen Anleger geht es also aktuell nicht darum, jedes Risiko per se zu scheuen; vielmehr können Anleger Risiken kontrolliert eingehen und managen.

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