Bringt die Marktschwäche nun auch die US-Wirtschaft zum Entgleisen?

Principal Global Investors: „Die Märkte schwächeln“, sagt Robin Anderson, Senior Global Economist bei Principal Global Investors. Dafür gebe es mehrere Gründe. Während die Unternehmensgewinne im Allgemeinen positiv ausfielen, hätten die Märkte die Unternehmen bestraft, deren Gewinne zuletzt enttäuschend ausgefallen seien.

 

Größere Handelsspannungen hätten zu Besorgnis für Unternehmen und Volkswirtschaften mit globalen Verflechtungen geführt. Und die allgemeine Sorge darüber, dass sich das weltweite Wachstum verlangsamen könne, hätte die Märkte ausgebremst. „Trotzdem scheinen die steigenden Zinsen und eine Normalisierung der Geldpolitik die Hauptfaktoren für die Volatilität zu sein“, sagt die Ökonomin.

Ihrer Meinung nach, haben die extrem niedrigen Zinsen die Marktrallye seit März 2009 angetrieben. Und gerade diese niedrigen Zinsen hätten die Multiples nach oben getrieben, also die Kaufpreise, die sich aus dem Vielfachen der Unternehmensgewinne errechnen. Dadurch seien die Anleger in riskantere Anlageklassen mit Aussicht auf höhere Renditen gedrängt worden.

Diese Ära sei nun vorbei. Daher seien die Märkte besorgt, dass die Zentralbanken die Zinsen nun wieder anheben. Die Märkte durchliefen diese Anpassungsphase. Dabei sei es wahrscheinlich, dass weitere Turbulenzen auftreten. Bei sehr starken wirtschaftlichen Fundamentaldaten in den USA könnte der Aufwärtsdruck auf die Leitzinsen etwas steigen. „Dies könnte zusätzlichen Kreditstress verursachen und einige Probleme für High Yields mit niedrigerer Qualität und einige Small Caps bedeuten“, meint Anderson.

 

Auch hinsichtlich der Geldpolitik im Jahr 2019 bestehe Unsicherheit. Die US-Notenbank hat angekündigt, die Zinssätze im kommenden Jahr drei Mal anzuheben. Hingegen erwarteten die Märkte nur zwei Fed-Anhebungen. „Die Märkte könnten wackeln, solange diese Diskrepanz besteht“, sagt die Expertin. Darüber hinaus könnte es sein, dass die Europäische Zentralbank in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 damit beginnt, ihren Leitzins zu heben.

Die Auswirkungen des Leitzinses in der Europäischen Währungsunion wären auch in den USA zu spüren. „Die Bilanzen der Zentralbank dürften ebenfalls ihren Höhepunkt erreicht haben. Das heißt, dass die Anlagemärkte künftig nicht durch kontinuierliche Zentralbankkäufe gestärkt werden“, erklärt die Expertin.

Bei anhaltend hoher Volatilität könnten sich Anleger defensiver positionieren. „Die Marktschwäche wird die US-Wirtschaft jedoch nicht zum Entgleisen bringen. Der US-Arbeitsmarkt läuft hervorragend. Das Verbrauchervertrauen bleibt lebhaft. Und die Investitionsausgaben sind robust. Die Märkte werden im Jahr 2019 vermutlich schlechter als die US-Wirtschaft abschneiden“, resümiert Anderson.

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