Die 3 größten Risiken für die Aktienmärkte im Jahr 2019

Principal Global Investors: Was geschieht, wenn man einen Ökonomen, eine Anlagestrategin und einen CIO über die aus ihrer Sicht größten Risiken des Jahres 2019 befragt? Die Antworten finden Sie in der Global Risk 2019-Serie von Principal Global Investors (PGI).

In Teil 2 wirft Senior Global Investment Strategist Seema Shah einen Blick auf die aktuell größten Risiken für die Aktienmärkte.

1. Steigende Credit Spreads
„Während der letzten zehn Jahre haben die Rekord-Niedrigzinsen und die mit Liquidität gefluteten Märkte zu einem Schuldenexzess geführt“, sagt Shah. Unternehmensanleihen mit BBB-Rating machten mittlerweile etwa die Hälfte des Investment Grade-Universums in den USA und Europa aus.

Nachlassendes Wirtschaftswachstum zusammen mit steigenden Zinsen implizierten schwächeres Gewinnwachstum. Unternehmen stünden dann vor enormen Herausforderungen, nach dem deutlichen Schuldenanstieg ihre Bilanzen zu verbessern.

 

 

„Sollte die US-Notenbank Fed ihren Zinserhöhungszyklus wieder aufnehmen und ihre Bilanz weiter reduzieren, könnte das in Verbindung mit einer anhaltenden Wirtschaftsabkühlung dazu führen, dass Cash wieder zu einer rentablen Assetklasse wird“, so die Expertin. Die Folge wäre eine Kreditklemme, wenn die Leverage hoch sei.

Kredite mit BBB-Rating könnten dann ins Straucheln kommen und in den High Yield-Bereich abgestuft werden. Die Folge wären potenziell Liquiditätsprobleme für die Märkte. „Investoren sollten sich daher über die Risiken bewusst sein und sich auf Unternehmen konzentrieren, die starke Bilanzen, hohe Gewinnmargen und stabile Erträge vorweisen“, empfiehlt Shah.

2. Selbsterfüllende Kernschmelze der Finanzmärkte
Ein weiteres Risiko erwächst aus Sicht Shahs aus der Tendenz der Märkte, Marktturbulenzen aus sich selbst zu nähren, sobald das Vertrauen der Marktteilnehmern auf Talfahrt gehe. Sollten sich die finanziellen Bedingungen signifikant weiter verschlechtern, könnte ein Zeitraum negativer Marktperformance schwer auf dem Vertrauen von Unternehmern und Konsumenten lasten.

Ein Auslöser hierfür wäre etwa, wenn die Fed entgegen der Markterwartungen ihren Zinserhöhungszyklus noch in diesem Jahr wieder aufnehmen würde. „Das könnte das Rezessionsrisiko erhöhen und dazu führen, dass die Märkte weiter fallen. Die Finanzmärkte wären dann nicht nur ein führender Indikator, sondern auch Treiber der Rezession“, gibt Shah zu bedenken.

 

 

3. Der Handelskrieg entwickelt sich zu einem Technologiekrieg
Die Risiko-Trias vervollständigt die Auseinandersetzung zwischen China und den USA. Die Expertin konstatiert eine Verschiebung weg von Handelsdiskussionen und Chinas Leistungsbilanz hin zum Streben Pekings nach technologischer Führerschaft.

„Die Lösung von Streitpunkten über Technologien und geistiges Eigentum erfordern Zeit und Einsatz, und der Technologiesektor spürt bereits jetzt die Auswirkungen“, sagt Shah. Sie verweist auf kürzlich eingeführte US-Exportkontrollen für einen chinesischen Chip-Hersteller, die Investoren eine Warnung sein sollten.

„Da ihre Lieferketten über ein hohes Exposure gegenüber China verfügen, ist besonders bei US-Technologieunternehmen aus den Subsektoren Hardware und Ausrüstung Vorsicht geboten“, so Shah. Anleger sollten zudem von weiter steigendem US-Druck ausgehen, insbesondere über die Einrichtung von Exportkontrollen.

Die Strategin verweist auf die möglichen Konsequenzen eines Technologiekriegs. Zwischen April 2009 und Oktober 2018 habe das Ertragswachstums des MSCI ACWI Index, außer für Technologietitel, bei knapp unter 400 Prozent gelegen. Hingegen erzielte der MSCI für den Technologiesektor im gleichen Zeitraum allein einen Zuwachs von 950 Prozent. „Taumelt der Technologiesektor, stolpert auch der breite Markt“, fasst Shah das Risiko zusammen.

Zum 1. Teil der Serie: Die 3 größten makroökonomischen Risiken des Jahres 2019

 

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