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DAX Analyse: Index kurz vor Ausbruchsbewegung?

RoboForex: Der deutsche Leitindex nimmt die übergeordnete Abwärtstrendlinie wieder ins Visier und steht vor einer ähnlichen technischen Situation wie vor dem „Brexit“. Entweder folgt der DAX den US-Indizes und vollzieht einen Ausbruch über die bisherigen Widerstände oder es erfolgt erneut kein nachhaltiger Ausbruch über die Abwärtstrendlinie. Die politischen Voraussetzungen sind allerdings geschaffen und sprechen für einen Ausbruch des DAX. Dadurch könnten auch Investoren außerhalb der EU wieder auf den Zug aufspringen, da der DAX im Vergleich zu den US-Indizes weiter Nachholbedarf hat. Ein Ausbruch über die Trendlinie könnte der entscheidende Impuls sein und dem DAX damit eine weitere Rally bescheren. Noch muss ein endgültiges Signal aber abgewartet werden.

 

Marktsituation DAX

Nachdem die US-Indizes es bereits vorgemacht und wichtige Widerstände überwunden haben, steht nun auch der deutsche Leitindex wieder in Lauerstellung. Nach mehreren erfolglosen Anläufen schickt sich der DAX erneut an, die langfristige Abwärtstrendlinie bullish aufzulösen und damit das Chartbild wieder deutlich aufzuhellen. Das Zünglein an der Waage könnten hierbei Investoren aus Übersee spielen. Diese haben sich in den letzten Wochen auch aufgrund der politischen Unsicherheit in der EU nach dem Brexit und einer aufziehenden italienischen Bankenkrise mit Investments im Euroraum zurückgehalten und lieber auf dem Heimatmarkt zugeschlagen.

 

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Dort haben der S&P 500 und der Dow Jones mittlerweile neue Rekordstände erreicht und die technische Situation kann durchaus als überhitzt beschrieben werden. Eine Korrektur ist nicht unwahrscheinlich. Im Gegensatz dazu haben die europäischen Indizes, allen voran der DAX, noch erheblichen Nachholbedarf. Zudem hat sich die politische Situation mittlerweile entspannt. Nachdem innenpolitisch die Nachfolge des britischen Premier Cameron geregelt wurde und Theresa May das Amt der Premierministerin übernommen hat, scheint sich für den Brexit allmählich ein Fahrplan abzuzeichnen.

 

Nach dem Treffen von Theresa May und Angela Merkel unter der Woche scheint dieser auch mit Deutschland und der EU abgestimmt zu sein und die Wogen beginnen sich zu glätten. Demnach bekommt Großbritannien genügend Zeit die innenpolitische Situation weiter zu regeln und die Verhandlungsparameter abzustecken. Erst danach soll Art. 50 des EU-Vertrages gezogen und die Verhandlungen über den Austritt begonnen werden. In diesem Jahr wird dies nach Absprache zwischen den beiden mächtigsten Frauen innerhalb der EU nicht mehr passieren. Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU, Deutschland und Großbritannien sollen weiterhin eng bleiben und nicht nachhaltig durch einen Brexit geschädigt werden. Hiervon profitierte unter der Woche beispielsweise BMW kräftig.

 

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Nach der EZB-Sitzung im Laufe der letzten Handelswoche hat auch die italienische Bankenkrise an Schrecken verloren. Hierfür sorgte Mario Draghi in der anschließenden Pressekonferenz. „Die Banken, die auf einem großen Berg von faulen Krediten sitzen, wurden vom Brexit-Entscheid am härtesten getroffen“, sagte Draghi. Staatliche Maßnahmen wären daher nützlich um die Probleme zu lösen, erklärte der EZB-Chef und erhöhte damit auch den Druck auf die Politik. Wie diese Maßnahmen aussehen könnten, führte Draghi allerdings nicht weiter aus. Vielmehr betonte er, dass die europäischen Geldhäuser solvent seien und appellierte an die Politik entsprechende Rettungspakete zu genehmigen.

 

Die Entspannung in Europa könnte in den kommenden Handelstagen dafür sorgen, dass auch US-Investoren wieder vermehrt den europäischen Aktienmarkt ins Visier nehmen und den DAX damit über den wichtigen Widerstand schieben. Das Vorwochenhoch bei 10.200 Punkten ist dabei entscheidend. Wird diese Marke geknackt, dürfte der DAX recht zügig bis auf 10.500 Punkte ansteigen. Dort steht dann eine weitere wichtige Entscheidung an.

 

Gewinner und Verlierer der Handelswoche:

Zu den Gewinnern gehörte in der vergangenen Handelswoche abermals der Automobilsektor. Dabei verzeichnete die Volkswagen AG aufgrund überraschend guter Quartalszahlen einen Gewinn von 6,14 Prozent. Daimler und BMW konnten mit 4,78 bzw. 2,8 Prozent ebenfalls vernünftige Kursgewinne erzielen. Neben den Automobilwerten zählte Infineon zu den Gewinnern. SAP überzeugte ebenfalls mit guten Quartalszahlen und legte um fast 10 Prozent zu. Infineon verzeichnete einen Gewinn von 6,5 Prozent.

 

Daneben wusste auch Adidas mit einem Kursgewinn von 5,3 Prozent den Anlegern Freude zu bereiten. Verlierer gab es in der letzten Handelswoche wenige. Bei Bayer und der Deutschen Börse belasten die Fusionspläne und sorgten für einen Verlust von 0,17 bzw. 2,5 Prozent. Am stärksten kam die Deutsche Lufthansa unter die Räder. Die Fluggesellschaft gibt mit einem Wochenverlust von 6,8 Prozent das Schlusslicht beim DAX in der abgelaufenen Handelswoche.

 

Ausblick für den DAX:

Im Stundenchart ergibt sich für den DAX eine keilförmige Korrekturformation. Um eine weitere Richtungsentscheidung zu treffen, müsste der DAX diese Formation erst bullish oder bearish auflösen und einen Schlusskurs außerhalb der Formation generieren. Dazu gehört auch ein Schlusskurs auf Stundenbasis außerhalb der Innenstäbe (schwarz eingezeichnet). Seit dieser Kerze konnte kein Schlusskurs außerhalb der entsprechenden Kerzenspanne verzeichnet werden. Dadurch befindet sich der DAX in einer Seitwärtsphase. Selbst kurzfristige Kurse außerhalb der Spanne sind nicht von Relevanz, da hier lediglich der Schlusskurs für ein Long- oder Shortsignal Relevanz besitzt.

 

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Auf der Unterseite geht diese Seitwärtsphase zusätzlich mit der 200er-EMA einher, was diesem Bereich eine gesteigerte Aufmerksamkeit verleiht. Das entsprechende Shortsignal hätte hierdurch ein größeres Bewegungspotenzial. Dafür spricht auch der Widerstandsbereich auf den höheren Zeiteinheiten, der zunächst einmal einen bearishen Abpraller mit einer höheren Wahrscheinlichkeit versieht.

 

Wichtige Wirtschaftsdaten für die kommende Handelswoche:

Montag, 25. Juli 2016: Zum Wochenstart steht zunächst der Ifo-Geschäftsklimaindex im Fokus der Anleger. Dieser wird für den Monat Juli um 10:00 Uhr veröffentlicht. Der deutsche Ifo Geschäftsklimaindex (Ifo) gibt Aufschluss über die Wirtschaftsstimmung und die Bedingungen in der Eurozone. Die Daten basieren auf einer Umfrage von circa 7.000 Unternehmen. Im Juni lag der Ifo bei 108,7 Punkten. Für Juli gehen die Analysten von einem leicht schwächeren Ifo-Geschäftsklimaindex und einem Wert von 107,5 Punkten aus. Sollten die Erwartungen getroffen werden, hätte sich die Unsicherheit nach dem Brexit hier noch nicht besonders deutlich in den Zahlen widergespiegelt. Auch in der kommenden Woche geht die Ertragssaison in den USA weiter. Am Montag stehen unter anderem Zahlen von Gilead zum zweiten Quartal auf dem Plan. Die Veröffentlichung erfolgt nach Börsenschluss in den USA. Im Vorfeld erwarten Analysten hier einen Gewinn je Aktie von 3,02 USD.

 

Dienstag, 26. Juli 2016: Am Dienstag stehen vornehmlich Daten aus den USA auf der Agenda. Um 16:00 Uhr MEZ erfolgt die Bekanntgabe des CB-Verbrauchervertrauens für Juli. Nach 98,0 Punkten im Juni liegen die Erwartungen für Juli bei 95,5 Punkten. Weiterhin folgt um 16:00 Uhr die Veröffentlichung der verkauften US-Eigenheime (neue Wohngebäude). Nachdem im Mai 551.000 neue Wohngebäude verkauft worden sind, liegen die Erwartungen für Juni bei 560.000 und damit leicht höher als im Vormonat. Quartalszahlen kommen am Dienstag nicht nur aus den USA, so berichtet beispielsweise das britische Unternehmen BP. Aus Frankreich kommen Zahlen von Orange und Michelin. Daneben berichten aus den USA Eli Lilly, Valero Energy und Apple.

Apple gab im Rahmen der Quartalsergebnisse vom 26. April folgende Orientierungshilfe für das dritte Quartal im Geschäftsjahr 2016:

  • Umsatz zwischen 41 und 43 Milliarden US-Dollar
  • Bruttogewinnspanne zwischen 37,5 und 38 Prozent
  • Aufwendungen für das operative Geschäft zwischen 6 und 6,1 Milliarden US-Dollar
  • sonstige Erträge/(Aufwendungen) in Höhe von 300 Millionen US-Dollar
  • Steuersatz in Höhe von 25,5 Prozent

 

Mittwoch, 27. Juli 2016: Am Mittwoch steht mit dem FED die nächste und wohl wichtigste Leitzinsentscheidung auf der Agenda. Auch wenn der letzte US-Arbeitsmarktbericht überraschend positiv ausgefallen ist, dürfte das FED die Leitzinsen bei 0,5 Prozent belassen. Als Begründung dürfte das Brexit-Votum aus Großbritannien angeführt werden, da es der erste Zinsentscheid des FED nach dem Referendum ist. „Man wird die Entwicklung beobachten“, dürfte die Kernaussage werden. Alles andere käme überraschend und würde den Markt unvorbereitet treffen. Die daraus resultierenden Bewegungen wären nicht im Sinne des FED. Außerdem erfolgt am Mittwoch die wöchentliche Bekanntgabe über die Entwicklung der Erdöllagerbestände in den USA.

 

In der letzten Woche ist ein Rückgang von 2,34 Millionen Barrel verzeichnet worden. Am Vormittag veröffentlicht Großbritannien Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt. Die Veröffentlichung erfolgt um 10:30 Uhr MEZ. Auf Jahressicht erwarten die Analysten ein Wachstum von 2 ,1 Prozent nach 2,0 Prozent zuvor. Am Mittwoch kommen zudem einige Quartalsergebnisse aus den USA, die den Markt ebenfalls in Bewegung halten sollten. Dabei berichten unter anderem Boing, Coca Cola, Facebook, Altria und Amgen. Außerdem berichten Peugeot und Glaxo Smith Kline über den Verlauf des zweiten Quartals. Es wird spannend zu beobachten, wie der Markt die Quartalszahlen im Vorfeld des US-Zinsentscheids verarbeiten wird.

 

Donnerstag, 28. Juli 2016: Am Donnerstag wird es an Quartalszahlen nicht weniger spannend. Unter anderem berichten Alphabet (ehemals Google), Amazon, Baidu, ConocoPhillips und Mastercard. Aus Frankreich und Großbritannien kommen Zahlen von Renault, BNP Paribas, Total, L´Oreal, Diageo und Sky. Bei den Wirtschaftsdaten steht lediglich die Veränderung der deutschen Arbeitslosenquote auf der Agenda.

 

Freitag, 29. Juli 2016: Am frühen Freitagmorgen dürfte es in Sachen Geldpolitik nochmal richtig interessant werden. Dann steht die Bank of Japan nämlich verstärkt im Fokus. Hier gab es in den letzten Handelstagen einige Gerüchte über das weitere Vorgehen der Bank of Japan. Unter anderem steht der internationale Startschuss für Helikoptergeld im Raum. Diese Gerüchte dürften mit dafür verantwortlich sein, dass die Aktienindizes in den letzten Tagen verstärkt nach oben tendierten. Daher müssen Anleger diesen Termin unbedingt im Auge behalten und sich entsprechend auf dieses Event vorbereiten. Je nachdem was durch die BoJ verkündet wird, dürfte es bereits am frühen Morgen zu starken Bewegungen an den Aktien- und Währungsmärkten kommen. Wer sich hierauf nicht vorbereitet handelt sehr fahrlässig. Im Wochenverlauf sollte es hierzu auch weitere Erkenntnisse geben und die Medien dürften dieses Event ebenfalls verstärkt auf die Agenda nehmen.

 

Um 11:00 Uhr folgt der europäische Verbraucherpreisindex für Juli. Auch diese Zahlen bergen erhebliches Bewegungspotenzial, da es sich hierbei um die erste Prognose handelt. Nach einer Preissteigerung von 0,1 Prozent im Juni wird erwartet, dass die Teuerungsrate im Juli in der Eurozone ebenfalls bei 0,1 Prozent liegen wird. Die Maßnahmen der EZB würden damit also weiter ins Leere laufen und keine anziehenden Verbraucherpreise bewirken. Da es der BoJ mit dem selben Maßnahmenkatalog ebenfalls nicht gelungen ist die Inflation ins Laufen zu bekommen, käme dies an sich nicht überraschend. Aus den USA werden am Freitag Zahlen von AbbVie und Exxon Mobil vermeldet. Außerdem berichtet Phillips 66 über das zweite Quartal. Aus Frankreich und Großbritannien werden Berichte von Sanofi, Barclays und Reckitt Benckiser über das zweite Quartal gemeldet.

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