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Aktie im Fokus: Adidas – Nach dem Sprung ist vor dem Sprung?

Die Adidas-Aktie gehört zu den größten Gewinnern dieses Jahres unter den DAX-Titeln. Doch nicht nur hierzulande kann der Sportausrüster überzeugen. Er kann sich von dem US-Erzrivalen Nike hinsichtlich der Umsatz- und Gewinnziele deutlich absetzen. Mehrere Faktoren sprechen für eine weiterhin stabile Performance und nur einige wenige sollten die Ergebnisse in 2016 belasten.

Marketingaufwendungen in 2015 lohnen sich
Bei der diesjährigen EM stattet Adidas neun der Teams aus. Nike stattet hingegen nur sechs aus und Puma fünf. Dazu hat Adidas im vergangenen Jahr eine starke Marketing-Offensive in den USA gestartet, die eine Punktlandung hervorgebracht hat. Adidas holte sich die NHL (Eishockey-Verband) als Werbepartner an Bord. Mit dem DFB wurde nun der Vertrag vorzeitig verlängert. Zwar zahlt Adidas künftig deutlich mehr pro Jahr (65-70 Mio. Euro, davon 25 Mio. Euro), dürfte sich aber nun sicher fühlen, da Nike schon seit einigen Jahren auf den DFB ein Auge geworfen hat. Positiv für Adidas ist in diesem Zusammenhang auch, dass Nike bald einen neuen Rivalen in den USA bekommen könnte. Das am Umsatz gemessen kleine Unternehmen Under Armour, schafft es zeitweise viele Marktanteile an sich zu reißen.

(Anmerkung der Redaktion: Zur Nike Analyse)

Umsatz- und Gewinnprognosen angehoben, operative Marge stabil
Trotz hoher Marketingaufwendungen in 2015 konnte man bei Adidas die Umsatz- und Gewinnprognosen in der zweiten Jahreshälfte 2015 erhöhen. Insgesamt erreichte man eine Steigerung von währungsbereinigten 10 % beim Umsatz. Anfang des laufenden Jahres gab man sich allerdings etwas zurückhaltender. Man erwarte, aufgrund des starken US-Dollars als einer der Belastungsfaktoren, etwas Gegenwind bei der operativen Marge.

 

Die Umsatz-Prognosen konnte man dennoch nach den enorm guten Quartalszahlen anheben. So soll der Umsatz um 15 % steigen. Die operative Marge soll stabil bleiben. Im vergangenen Jahr betrug diese 10,6 %. Beim Nettogewinn erwartet man einen Wert von 800 Mio. Euro. Im vergangenen Jahr waren es 720 Mio. Euro.

Rorsted kommt, FC Chelsea geht
Dass der langjährige Chef Herbert Heiner 2016 geht, hat bei den Anlegern kaum für Trauer gesorgt, obgleich man sagen muss, dass Heiner kein schlechter Stratege ist und Adidas aus der bereits prophezeiten Versenkung geholt hat. Dabei strukturierte er den Konzern zwar nicht komplett um, sorgte jedoch für eine konkrete Ausrichtung auf Sportartikel und brachte den Konzern so wieder auf die Erfolgsspur, trotz währungsbedingter Einschnitte bei den Umsätzen.

 

Sein Nachfolger wird allerdings kein Geringerer als Kasper Rosted. Dieser hat den DAX-Konzern Henkel über die letzten acht Jahre geführt und ihm zu einem fulminanten Kursanstieg verholfen. Das begrüßen auch viele Aktionäre von Adidas. Für das abgelaufene zweite Quartal gibt es dann noch ein Sahnehäubchen obendrauf. Der Fußball-Verein FC Chelsea hat seinen Werbevertrag mit Adidas frühzeitig beendet, weshalb Adidas eine Abfindung im hohen dreistelligen Millionenbereich winkt, die zudem bereits im zweiten Quartal verbucht werden kann.

Prognose
Der Kurs der Adidas-Aktie ist bereits sehr weit fortgeschritten, eine Korrektur könnte sich demnächst abzeichnen. Aktuell notiert das Papier bei 127,55 Euro je Aktie. Dieser Bereich stellt einen wichtigen Widerstand dar. Nämlich die obere Trendlinie die, wenn man im Wochenchart die Hochs miteinander verbindet, nach vorne projiziert werden kann. Ein Ausbruch aus dieser Trendlinie könnte eine weitere dynamische Bewegung nach sich ziehen.

 

In diesem Zusammenhang sollte die Preiszone bei 130 Euro je Aktie ins Blickfeld genommen werden, denn wenn diese überschritten wird, kann ein geringfügiger Retest des Ausbruchsniveaus gut für einen Einstieg genutzt werden. Sollte diese Zone allerdings über die nächsten Wochen hinweg nicht überschritten werden, wird eine größere Korrektur immer wahrscheinlicher.

 

Chart: Adidas AG (täglich)

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