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Aktie im Fokus: Fresenius – Basis eines jeden Langfristdepots?

Der Bad Homburger Gesundheitskonzern gehört meiner Meinung nach in jedes solide Langfristdepot. Warum? Es gibt mehrere Gründe, doch der einfachste ist: Der Konzern hat im Zuge der Finanzkrise in 2008 lediglich 33 % an Wert eingebüßt. Zum Vergleich: Im Zuge der Marktkorrektur zwischen Ende 2013 und Anfang 2014 aufgrund der Schwellenländer-Krise sowie dem Tapering der Fed büßte die Aktie 22,5 % ein. Während der Grexit-Debatten in 2015 sowie dem China-Crash gab der Wert um 23 % nach.

Schaut man sich allerdings den Aufwärtstrend auf Monatsbasis an, so bleiben die Korrekturen im Vergleich zu den Anstiegen recht verhalten und daher im normalen Rahmen. Von Krisenanfälligkeit daher keine Spur. Die Aktie sticht mit einer relativen Stärke bei den Anstiegen heraus.

Geringe Krisenanfälligkeit und gutes Management
Dass die Aktie sich so krisenfest gezeigt hat, liegt nicht zuletzt am Geschäftsbereich. Der Gesundheitssektor wird wohl immer ein gut laufender bleiben, vor allem, wenn die Lebenserwartung der Bevölkerung steigt, die Jungen immer weniger werden und der Biotechnologie-Sektor gerade am boomen ist.

Fresenius hat nicht nur diesen Umstand gut genutzt. Zudem hat sich das Unternehmen unabhängiger von Asien gemacht, was ihm aktuell sehr zugute kommt. Insgesamt trägt das Asiengeschäft nur ein Zehntel zum Gesamtumsatz bei. Den größten Teil erwirtschaftet Fresenius in Europa und Nordamerika.

Mit dem Zukauf der Rhön-Kliniken in 2014 konnte das Europageschäft gut situiert werden, Fresenius zum größten deutschen Klinikbetreiber aufsteigen und jedes Jahr in einem zweistelligen Bereich wachsen. In 2014 verzeichnete das Unternehmen eine Umsatzsteigerung von 14,26 % auf 23,3 Mrd. Euro. Beim Jahresüberschuss verzeichnete man wie erwartet einen Anstieg von über 5 %.

In 2015 konnten sich Aktionäre verdient die Hände reiben. Hier wurden Anstiege in weit zweistelligen Bereichen verzeichnet. Beim Umsatz fast 19 % und beim Gewinn nach Steuern ergab es einen Anstieg von 27,27 %. Da macht es auch nichts, dass das KGV aktuell mit 26,4 etwas hoch erscheint. Doch das KGV ist ja bekanntlich ein auslegbarer Wert.

Töchter laufen auf Hochtouren
Während die aus den USA heraus operierende Tochter FMC (Fresenius Medical Care) in 2014 noch recht schwach auf der Brust performt hat und mit einem Minus beim Jahresüberschuss, ist davon in 2015 und 2016 kaum etwas zu spüren. FMC trägt fast die Hälfte zum Konzernergebnis bei. In 2014 gab es Gegenwind aufgrund der gesunkenen Zuschüsse der US-Krankenkassen.

In 2015 wendete sich das Blatt vor allem aufgrund eines günstigeren Ersatzmittels für die Dialyse sowie Problemen bei der US-Konkurrenz, die FMC in die Karten gespielt haben. Aber auch die Infusions- und Generika-Sparte Kabi hat in 2015 einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht.

Prognose
Die Aussichten bleiben weiterhin positiv. Der Aktienkurs leidet zwar etwas an der EU-Krise, mit all ihren Brandherden nebst Brexit, EU-Banken etc., hält sich allerdings recht fluktuativ im Großen und Ganzen stabil und damit schon mal besser als der Gesamtmarkt in Form des DAX. Aktuell macht sich der Kurs wieder in Richtung des letzten Jahreshochs bei 83 Euro je Aktie auf. Dieser Preisbereich stellt bereits seit 2015 einen starken technischen Widerstand dar. Sollte er diesmal überwunden werden, so dürfte die relative Stärke in der Aktie mal wieder zum Tragen kommen. Eine dynamische Aufwärtsbewegung wäre daher wahrscheinlich.

 

Chart: Fresenius (täglich)

 

 

Hinweis der Redaktion: Letzter Fresenius Insider Kauf in Höhe von 184.080 Euro

 

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