Aktie im Fokus: Was ist mit Tesla los?

XTB: Die Aktien von Tesla (TSLA.US) stürzten am Dienstag um fast 12% ab und verzeichneten damit den stärksten Einbruch an einem Tag seit März. Zusammen mit dem Rückgang am Montag fielen die Aktien in dieser Woche um 16,2% – der stärkste zweitägige Rückgang seit 14 Monaten.

Die jüngsten Äußerungen des Tesla-CEO auf Twitter können als Auslöser für die Bewegungen angesehen werden, wobei der Optionshandel der Hauptantrieb war.

All dies veranlasste die Anleger, sich zu fragen: Platzt die Blase?

 

Musks Twitter-Umfrage und Aktienverkäufe der Vorstandsmitglieder

Einer der Gründe für den Rückgang des Tesla-Aktienkurses in dieser Woche ist die von Elon Musk am Wochenende gestartete Twitter-Umfrage. Der CEO von Tesla fragte auf Twitter, ob er 10% seiner Tesla-Beteiligungen, die zu diesem Zeitpunkt rund 21 Milliarden Dollar wert waren, verkaufen solle.

Die Ergebnisse der Umfrage sprachen für den Verkauf der Beteiligung und Musk sagte, er werde sich daran halten.

Es wurde nicht angegeben, wann der Verkauf stattfinden würde.

 

 

Möglicherweise hat Musk aber bereits mit dem Verkauf von Aktien begonnen, was den massiven Kurseinbruch vom Dienstag rechtfertigen könnte.

 

Elon Musk fragte auf Twitter, ob er 10% seiner Tesla-Aktien verkaufen solle. Quelle: Twitter

Elon Musk fragte auf Twitter, ob er 10% seiner Tesla-Aktien verkaufen solle. Quelle: Twitter

Elon Musk ist jedoch für seine PR-Stunts und eine eher chaotische Twitter-Aktivität bekannt. Was uns mehr sagen könnte, sind die Entscheidungen anderer Vorstandsmitglieder von Tesla. Robyn Denholm, Ira Ehrenpreis und Antonio Gracias haben seit Ende Oktober Aktien im Wert von Hunderten von Millionen Dollar verkauft.

Aktienverkäufe von Führungskräften werden von den Anlegern genau beobachtet, da sie ein Hinweis darauf sein können, dass etwas Schlimmes mit dem Aktienkurs passieren wird.

Noch interessanter ist ein behördlicher Bericht von Kimbal Musk, einem der Vorstandsmitglieder von Tesla und Bruder von Elon Musk. Demnach verkaufte Kimbal Musk am Freitag, den 5. November, Tesla-Aktien im Wert von 109 Millionen Dollar (15% seines Aktienbesitzes) – nur einen Tag bevor Elon Musk die Twitter-Umfrage startete.

Derartige Aktivitäten von Insidern zeichnen einen potenziell düsteren Ausblick für Tesla-Aktien, und der Markt könnte einen Hinweis darauf erhalten haben.

 

Optionshandel wieder im Spiel

Ein großer Teil der jüngsten Bewegungen bei Tesla – sowohl nach oben als auch nach unten – wurde durch den Optionshandel ausgelöst. Optionen sind in den USA ein beliebtes Instrument für Spekulationen, da sie helfen, von volatilen Märkten zu profitieren. Sie können jedoch auch eine Quelle der Volatilität der zugrunde liegenden Aktien sein.

Wenn eine große Zahl von Händlern Call-Optionen kauft, müssen Market Maker, die diese Optionen verkaufen, die zugrunde liegenden Aktien kaufen, um ihre Positionen abzusichern.

Optionen werden oft zu einem Bruchteil des Aktienkurses gehandelt, wobei die Kontraktgröße 100 Aktien entspricht.

Market Maker, die ihre Position absichern wollen, müssen jedoch die zugrunde liegenden Aktien zum vollen Preis in der entsprechenden Menge kaufen.

 

 

Dies bedeutet, dass eine kleine Investition in Optionen durch einen Kleinanleger oft zu einer großen Investition in einen Basiswert durch den Market Maker führt, wodurch ein massiver Aufwärtsdruck auf den Aktienkurs entsteht.

Dies gilt insbesondere für stark schwankende Aktien, da Market Maker versuchen, ihre Positionen schnell abzusichern, bevor es zu großen Kursbewegungen kommt.

Beachten Sie, dass dies in beide Richtungen funktioniert. Sollten Market Maker eine große Short-Position bei Put-Optionen haben, würden sie die zugrunde liegenden Aktien verkaufen wollen, um dieses Risiko abzusichern.

In einem solchen Szenario kann ein starker Abwärtsdruck auf den Aktienkurs entstehen.

Ein Blick auf den nachfolgenden Chart zeigt, dass das Handelsvolumen sowohl bei Call- als auch bei Put-Optionen in dieser Woche sprunghaft angestiegen ist, wobei jedoch deutlich mehr Puts als Calls gehandelt wurden.

Ein starker Anstieg des Call-Volumens Ende Oktober fiel mit dem Tag zusammen, an dem die Tesla-Aktie die Marke von 1.000 Dollar überschritt – eine Bewegung, die auch durch den Optionshandel angetrieben wurde.

 

Handelsvolumen von Tesla-Optionen seit Anfang Juli 2021. Quelle: Bloomberg, XTB

Handelsvolumen von Tesla-Optionen seit Anfang Juli 2021. Quelle: Bloomberg, XTB

Platzt die Blase?

Die Aktien von Tesla werden oft als Spekulationsblase bezeichnet. Zwar hat das Unternehmen nach Jahren der Geldverbrennung begonnen, Gewinne zu erwirtschaften, doch seine Bewertung ist nach wie vor himmelhoch. Tesla wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 330 gehandelt!

Der aktuelle Kurs ist außerdem 21,2 Mal höher als der Umsatz pro Aktie in den letzten 12 Monaten. Dabei ist der jüngste 2-tägige Einbruch des Aktienkurses bereits berücksichtigt.

Zum Vergleich: Der S&P 500 wird mit einem KGV von 25,8 und einem KUV von 3,13 gehandelt! Angesichts einer so hohen Bewertung sollte eine Korrektur nicht überraschen.

 

 

Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass die Blase platzt. Tesla ist eine sehr volatile Aktie, und Volatilität wirkt in beide Richtungen.

Es war nicht das erste Mal, dass der Aktienkurs so stark einbrach, aber wenn so etwas passiert, vergessen die Anleger oft, wie sehr sich die Aktie in der Zwischenzeit erholt hat.

Verkäufe von Insidern können Anlass zur Sorge geben, aber es sollte beachtet werden, dass Vorstandsmitglieder oft von direkten Aktienverkäufen ausgeschlossen sind und diese im Voraus planen müssen.

Abgesehen davon könnte der Zeitpunkt der jüngsten Verkäufe auch nur ein Zufall sein.

 

Ein Blick auf den Chart von Tesla (TSLA.US) zeigt, dass der Rückgang noch viel Spielraum nach unten hat. Eine wichtige kurzfristige Unterstützung findet sich beim 50%-Retracement der diesjährigen Aufwärtsbewegung im Bereich von 900 Dollar. Diese Zone wird zusätzlich durch die untere Grenze der Marktgeometrie gestärkt.

Theoretisch würde ein Durchbruch unter diesen Bereich auf eine Trendumkehr hindeuten.

Zuvor müsste jedoch der psychologische Bereich um 1.000 Dollar durchbrochen werden.

 

Quelle: xStation 5

Quelle: xStation 5

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