Aktien global diversifizieren – schwierige Zeiten für Tech- und Finanzunternehmen

Principal Global Investors: Die Bedingungen für Investoren an den globalen Aktienmärkten werden herausfordernder. Insbesondere gelte das für den US-Aktienmarkt, der angesichts einer Reihe negativer Trends vor weiteren Korrekturen stehe, so Seema Shah, Senior Global Investment Strategist bei Principal Global Investors.

„Steigende Zinsen, der verzögerte Negativeffekt eines stärkeren US-Dollars, der nachlassende Sondereffekt steuerlicher Anreize, abnehmende Gewinnmargen sowie Sorgen über die die Auswirkungen des Handelskonflikts mit China auf die Unternehmenserträge von US-Firmen deuten darauf hin, dass sich US-Aktien gegenüber globalen Benchmarks schlechter entwickeln dürften“, erläutert Shah.

Investoren sollten sich daher auf geringere Erträge einstellen und ihre Portfolios angesichts steigender Risiken für die US-Wirtschaft global diversifizieren.

 

 

Chancen bei japanischen Aktien, Asien punktet unter Schwellenländern
Chancen ergeben sich bei japanischen Aktientiteln, die Shah gegenüber europäischen Aktien im Vorteil sieht.

„Die Aktienbewertungen sind attraktiv, die Bank of Japan ist bei ihrer Geldpolitik sehr entgegenkommend und die Unternehmensgewinne wachsen weiter. Darüber hinaus entfallen die negativen Effekte der jüngsten Naturkatastrophen, weswegen das japanische Bruttoinlandsprodukt wieder auf einen Wachstumskurs umschwingen sollte“, erklärt Shah.

Europa könnte eine vielversprechende Alternative sein, sofern sich das politische Risiko rund um Italien löse.

Mit Blick auf die Emerging Markets zeigt sich Shah vorsichtig optimistisch. Lateinamerikanische Aktientitel seien zwar zu hoch bewertet. „In Asien aber bietet sich für Investoren ein guter Einstiegspunkt, eine langfristige, strategische Position aufzubauen“, so Shah.

 

 

Zum einen habe sich die Bewertung asiatischer Aktientitel signifikant verbessert, zum anderen werde die Dynamik der chinesischen Wirtschaft infolge verschiedener geld- und finanzpolitischer Stimuli wahrscheinlich wieder zulegen.

Der entscheidende Katalysator für eine größere Aktienposition in Emerging Markets dürfte ein schwächerer US-Dollar sein. „Der Aufwärtstrend des Dollars hat möglicherweise seinen Zenit überschritten, da die relative Performance der US-Wirtschaft sich verschlechtert“, so die Expertin.

Handelsstreit setzt Tech-Titel unter Druck
„Für Technologiewerte brechen schwierige Zeiten an“, warnt Shah. Zwar könnten die in Aussicht stehenden, umfassenden Aktienrückkäufe zeitweise eine überdurchschnittliche Wertentwicklung von Tech-Titeln stützen.

„Insgesamt aber sind Unternehmen aus dem Technologiesektor regulatorischem und steuerpolitischem Druck ausgesetzt, während gleichzeitig das schwache chinesische Wachstum auf der Verbrauchernachfrage nach Tech-Artikeln lastet“, sagt Shah.

 

 

Darüber hinaus verdeutlichten die kürzlich durch die USA eingeführten Kontrollen auf Technologie-Exporte an einer Reihe chinesischer Unternehmen die Verwundbarkeit des Technologiesektors gegenüber dem laufenden Handelskrieg zwischen China und den USA.

Marktumfeld stützt Energiesektor und belastet Finanztitel
Shah sieht eine Rotation von zyklischen Titeln in defensive Werte – wie Unternehmen aus den Bereichen Versorgungswirtschaft, Basiskonsumgüter und Gesundheit – aufgrund des makroökonomischen Umfelds als solide begründet an.

„Allerdings sollten Investoren dabei umsichtig bleiben. Die Bewertungen zyklischer Werte erscheinen momentan im Verhältnis zu defensiven Titeln sehr attraktiv“, gibt Shah zu bedenken. Zudem deute sich im derzeit herausfordernden Marktumfeld an, dass sich Value-Aktien besser entwickeln könnten als Growth-Aktien.

Neben defensiven Positionen empfiehlt Shah eine neutrale Positionierung bei Aktien aus dem Energiesektor und eine Untergewichtung von Finanztiteln.

 

 

„Die OPEC wird aller Voraussicht nach ihre Produktion drosseln und etwas Abwärtsdruck von der Ölpreisentwicklung nehmen. Davon profitiert der Energiesektor insgesamt. Angesichts steigender Dollarsicherungskosten und einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums könnte der Finanzsektor dagegen weiter Schwierigkeiten haben. Ich würde Versicherungen Banken vorziehen, da die europäischen Banken durch das politische Risiko Italiens erheblich unter Druck geraten werden.“

Insgesamt würden sich die Aktien derjenigen Unternehmen gut entwickeln, die angesichts restriktiverer Finanzierungsbedingungen sowie einer erhöhten Leverage über solide Bilanzen, hohe Gewinnmargen sowie stabile Erträge verfügten.

„In diesem herausfordernden Marktumfeld ist ein aktiver Anlageansatz einem passiven Investment vorzuziehen“, resümiert Shah.

 

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