Alpari: Minenunternehmen fahren Investionen massiv zurück; EUR/USD vor negativer Weichenstellung

AlpariMarktkommentar: Minenunternehmen fahren Investitionen massiv zurück

 
  • Minenunternehmen haben rund $10 Mrd. an Explorationsbudget in 2013 gekürzt. In den letzten drei Jahren wurden ohnehin viele Projekte nicht mehr realisiert oder verschoben, da ein Überangebot die Metallpreise stark unter Druck gebracht hat. Mittlerweile rechnen die meisten Analysten damit, dass in einzelne Industriemetallen in 2015/16 bereits eine Angebotsverknappung vorliegen könnte, da China, der größte Nachfrager zwar weniger stark wächst, aber eine durchschnittliche Wachstumsrate von 7,5% ausreicht um die Nachfrage beständig auszuweiten. Vielleicht wird die Verknappung vielleicht schon dieses Jahr Realität. So hat die International Lead and Zinc Study Group in ihrer monatlichen Statistik bereits ein Angebotsdefizit für Blei und Zink aus. Im Bleimarkt übertraf die Nachfrage zwischen Januar und November das Angebot um 41. tsd. Tonnen. Bei Zink betrug das Defizit 18. tsd. Tonnen. Im Vorjahreszeitraum war ein deutliches Überangebot feststellbar. Die Preise dürften tendenziell in Richtung Norden drehen. Das hat auch Auswirkungen auf die Gewinaussichten bei den Minenwerten. Dazu passt, das die Citigroup heute den Minensektor das erste Mal seit drei Jahren wieder auf ?bullish? bewertet hat. Die Gründe dafür sieht die Bank bei den verbesserten Wechselkursbedingungen, Kostensenkungen (wie oben dargestellt), stärkere Bilanzen und besseres Management. Das Gewinnmomentum sollte den Boden erreicht haben  und jetzt wieder steigen. Sollten aufgrund der angehobenen Weltwirtschaftsaussichten auf die Industriemetalle sich preislich absetzen können, dann dürfte dieser Aktiensektor von besonderer Attraktivität dieses Jahr sein. Charttechnisch bedarf es noch einer Bestätigung. So befindet sich beispielsweise der Dow Jones Mining Index noch in einem klaren Abwärtstrend (siehe Chart des Tages).

Chart des Tages:  Dow Jones US Mining Index befindet sich noch im Abwärtstrend

 

 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com

Devisen & Edelmetalle: EUR/USD vor negativer Weichenstellung

 

 

  • EUR/USD: Seit Anfang des Jahres versucht das Währungspaar die untere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals zu verteidigen, was heute nicht mehr gelingt. Aktuell fällt EURUSD um -0,55% auf 1,3560 und fällt aus dem Trendkanal heraus. Damit erhöhen sich die Gefahren auf eine vertiefte Korrektur in Richtung 1,34/33. Die Triggermarke liegt bei 1,3550, die einen definitiven Bruch darstellen würde. Hier verläuft eine sehr wichtige Horizontaluntersützung. Eine Preisgabe würde wahrscheinlich neue Verkäufe nach sich ziehen. Vor diesem Hintergrund sind auch die technischen Indikatoren zu sehen, die gemischt zu interpretieren sind. Der MACD ist bearish positioniert, während der Aroon sich in Richtung Neutralität bewegt. Die Oszillatoren gehen in den trendlosen Bereich über. Der Stochastik hat sogar ein neues Verkaufssignal ausgelöst und unterstreicht die präsenten Abwärtsrisiken.  Auf der Unterseite liegen Unterstützungen bei 1,3550 und 1,3524. Erst ein Schlussstand über dem bisherigen Jahreshoch bei 1,3831 würde ein prozyklisches Kaufsignal generieren und die obere Trendkanalbegrenzung des Aufwärtstrends seit Juli in den Fokus rücken lassen. Auf der Oberseite befinden sich Anlaufpunkte im Bereich von 1,3600 und 1,3623. Bei Verletzung des Aufwärtstrendkanal seit Juli 2013 (1,3550) erfolgt eine Umstellung auf bearish. Neutral.
  • USD/JPY: Das Währungspaar konnte die negative Weichenstellung durch das kleine Doppeltop neutralisieren und die Nackenlinie bei 103,90 wieder zurückerobern. Auch ein Fehlausbruch unter das Maihoch (103,10) wurde bisher vermieden. Es ergeben sich heute kaum Veränderungen (aktuell 104,29), so dass zunächst eine Fortsetzung der Konsolidierungsphase wahrscheinlich ist. Solange ein Fehlausbruch auf Schlusskursbasis nicht vorliegt, gilt weiterhin, dass die übergeordnete Aufwärtsbewegung nach dem Ausbruch aus der großen Dreiecksformation intakt (ausgehend vom Hochpunkt Mai/Tiefpunkt Juni). Das kalkulatorische Kursziel dieser großen Dreiecksformation beträgt 108,77 USD/JPY. Nächste Widerstände liegen bei 104,53 und 104,73. Unterstützungen sind bei 104,15 sowie 104,08 vorhanden. Dabei würde bei einer nachhaltigen Überwindung der 105,44 Marke ein klares bullishes Zeichen gesetzt. Bei den trendfolgenden Indikatoren ist der MACD bearish ausgerichtet, während der Aroon neutrales Terrain erreicht hat. Bei den Oszillatoren hat der Stochastik ein neues Kaufsignal ausgelöst und untermauert die Konsolidierungsbestrebungen. Neutral.
  • EUR/GBP: Die britischen Einzelhandelsumsätze sind im Dezember m/m um 2,5% gestiegen und übertrafen die Erwartungen von 0,5% deutlich. Daraufhin sackt EUR/GBP um -0,92% auf 0,8250 ab, die die nächste signifikante Horizontalunterstützung darstellt. Ein Bruch dieser Haltezone würde sogar noch einmal ein prozyklisches Verkaufssignal auslösen. Damit hat sich auf die kurzfristig aufgehellte Lage wieder zerschlagen. Generell dominiert der seit August bestehende Abwärtstrend das Chartbild. Es ist aber festzustellen, dass es sich um einen ausgeprägten ?fallenden Keil? handelt, der in der Regel entgegen der Trendrichtung nach oben aufgelöst wird. Dies spricht für eine Stabilisierung in Q1. Erst ein Trendbruch auf der Oberseite würde die Lage aufhellen. Bei den technischen Indikatoren ist der MACD zwar noch positiv ausgerichtet, aber läuft Gefahr ein ?Bullish failure? auszulösen, was die Abwärtsrisiken nochmals erhöhen würde. Der Stochastik hat ein neues Ausstiegssignal generiert. Unmittelbare Unterstützungen liegen bei 0,8250 und 0,8231. Die nächsten signifikanten Horizontalwiderstände sind bei 0,8278 und 0,8291 vorzufinden. Bearish.
  • AUD/USD: Das Währungspaar leidet noch unter dem Fehlausbruch und dem damit einhergehenden  prozyklischen Verkaufssignal, dass aufgrund der (Rechteck-)Formationshöhe ein Kursziel bis in den Bereich von 0,8666 aufweist. Auch heute setzt sich die Abwärtsbewegung fort und die Notierungen fallen -0,36% auf 0,8776. Die technischen Indikatoren bestätigen das eingetrübte Chartbild. So hat der Aroon ein neues Ausstiegssignal generiert und der MACD steht kurz davor.  Auch die Oszillatoren haben mit starken Ausschlägen nach unten reagiert und neue Verkaufssignale generiert. Zentrale Unterstützungen liegen bei 0,8771 und 0,8700 vor. Auf der Oberseite befinden sich Anlaufpunkte im Bereich von 0,8821 und 0,8846. Erst eine Rückeroberung der unteren Rechteckbegrenzung würde eine Stabilisierung einläuten.  Bearish.
  • Gold: Der Edelmetallsektor kann heute teils kräftige Aufschläge verzeichnen und rückt +0,95% auf $1.254 vor. Damit bleibt der kurzfristige Aufwärtstrend seit Anfang des Jahres erhalten und das Edelmetall hält sich die Chance offen, den Kreuzwiderstand bestehend auf oberer Abwärtstrendkanallinie seit August 2013 und der Horizontalen bei $1.260 zu überwinden. Sollte dies gelingen, wäre der mittelfristige Abwärtstrend gebrochen und würde weiteres Potenzial auf der Oberseite ermöglichen. Die Trendfolger MACD und Aroon weiterhin bullish positioniert und beim MACD liegt auf Wochenbasis nun ebenfalls ein Kaufsignal vor. Neutral. Bei den Edelmetallen mehren sich aber die positiven Intermarketfaktoren. So hat bereits Platin seinen Abwärtstrend seit August hinter sich gelassen und auch der XAU-Goldminenindex hat den seit August bestehenden Abwärtstrend nach oben durchbrochen sowie die dort verlaufende 50-Tage-Linie.

 

Chart courtesy of StockCharts.com; http://stockcharts.com
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