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Aluminium, Kupfer, Nickel & Co: Neue Einstiegsmöglichkeiten

  • Die Preise der Industriemetalle erlebten in der Vergangenheit eine starke Rally, da die fundamentale Situation von dem knapper werdenden Angebot gefestigt wird.
  • Auch wenn die Investitionen bald wieder anziehen werden, rechnen wir in Anbetracht der langen Vorlaufzeiten bei der Erkundung und Entwicklung von Minen damit, dass das Angebot knapp bleibt und der Markt nicht so bald ins Gleichgewicht zurückfindet.
  • Gleichwohl ist die aktuelle Rally durchaus nicht ungefährdet, da das starke Momentum in einen Preisverfall übergehen könnte. In der Vergangenheit folgte auf Phasen steil ansteigender Handelsvolumina in China stets eine Korrektur.
  • Bei solchen Kursrückgängen handelte es sich jedoch gewöhnlich nicht um einen nachhaltigen Abschwung, sondern um eine Chance, die Trendfolger aus dem Markt zu drängen und den Blick wieder auf die fundamentale Situation zu richten.

 

ETF Securities: Industriemetalle befinden sich derzeit im Aufschwung. Der Bloomberg Industrial Metals Subindex hat zum Beispiel seit Jahresbeginn um 17 Prozent zugelegt. Industriemetalle erreichten zuletzt 2011 einen Höhepunkt, büßten aber in der Folge 60 Prozent ein, bis sie 2016 die Talsohle durchschritten.

 

Inzwischen wurden im Zuge der Rally, die 2016 begann, rund 34 Prozent dieser Verluste wieder aufgeholt. Derzeit steht aber nur Zink höher als im Jahr 2011. Die anderen Metalle sind noch nicht zu ihren früheren Niveaus zurückgekehrt.


Angebotsdefizit bei Metallen

Bei Zink, Kupfer und Nickel wird die Nachfrage voraussichtlich über dem Angebot liegen. Bei diesen Metalle besteht bereits seit mehreren Jahren eine Angebotslücke. Bei Kupfer geht das Angebotsdefizit inzwischen in das achte Jahr und, wenn sich die Prognosen der International Copper Study Group als richtig erweisen, wird es 2018 im neunten Jahr in Folge zu Lagerentnahmen kommen.

 

Der Bleimarkt befindet sich im Allgmeinen im Gleichgewicht. Aluminium könnte in ein Angebotsdefizit geraten, wenn China in den Wintermonaten wegen der Umweltbelastungen tatsächlich Kapazitäten stilllegen sollte (siehe Verknappung des Metallangebots aufgrund ökologischer Bedenken).

Baldige Produktionssteigerungen unwahrscheinlich

Als die Preise für Industriemetalle 2011 zu fallen begannen, brachen die Investitionen der Minengesellschaften ein. Mitte 2017 lagen die Investitionen der hundert größten Minen 60 Prozent tiefer als Mitte 2013. Da bei Minen nach der Investition und Fertigstellung lange Anlaufzeiten zu erwarten sind, rechnen wir nicht damit, dass die Knappheit des Minenangebots in nächster Zeit nachlässt.

 

Die Minengesellschaften zögern außerdem mit der Erhöhung ihrer Investitionen und warten ab, ob sich die Erholung der Preise als nachhaltig erweist. Unseren Beobachtungen zufolge läuft die Erholung der Preise der Erholung der Investitionen immer ein Jahr voraus. Da die Rally aber im Februar ins Stocken kam und sich erst im Juni fortsetzte, könnten die Minengesellschaften in diesem Zyklus noch mehr Vorsicht walten lassen.

In der Vergangenheit fanden Metallmärkte immer erst zwei Jahre, nachdem die Gewinnmargen der Minengesellschaften den Tiefpunkt erreicht hatten, ins Gleichgewicht zurück. Die Margen der Minen fielen Anfang 2016 auf ein Tief von 2 Prozent und haben sich seither auf knapp über 7 Prozent erholt. Wenn sich also die Geschichte wiederholt, sollte es Ende 2018 zu einer Zunahme des Angebots kommen, aber bis das Gleichgewicht wiederhergestellt ist, könnten Jahre vergehen.

Nachhaltigkeit der Rally

Verantwortlich für die fundamentale Stärke der Preise ist unseres Erachtens die Knappheit auf dem Metallmarkt. Dennoch beobachten wir, dass die Preise in regelmäßigen Abständen den Rückzug antreten: So etwa von November bis Dezember 2016 und von März bis Juni 2017, als die Metallpreise jeweils fast 10 Prozent fielen.

Stehen wir nach dem seit Juni anhaltenden raschen Preisanstieg um 17 Prozent nun vor einer Korrektur? Im November 2016 erfolgte ein Preisrückgang kurz nachdem das Handelsvolumen der chinesischen Terminkontrakte gestiegen und in der Folge wieder gefallen war. Die Preisvolatilität war also weitgehend eine Folge der Handelsvolatilität.

 

Damals verstärkten die chinesischen Behörden die Regulierung, um die destabilisierenden Geschäfte "durchreisender" Anleger und damit ihren Markteinfluss einzudämmen. Als das Handelsvolumen an der Terminbörse in Shanghai im August zunahm, sahen wir erneut eine herdenartige Kaufpanik, die sehr schnell wieder abflauen könnte.

Obwohl der Kupferhandel an der Londoner Metallbörse vor 7.00 Uhr im November 2016 explodierte (ein Hinweis auf Käufe aus Asien), blieben die Volumina aber diesmal stabil. Allerdings nahm das Volumen des LME-Aluminiumhandels vor 7.00 Uhr im August parallel zum Volumen an der Terminbörse in Shanghai zu.


Hier wurden wir vielleicht Zeuge eines allgemeineren Trends, nämlich dass der asiatische Handel die Preise der LME zunehmend stärker beeinflusst. Außer bei Kupfer nimmt der Handel mit den meisten Metallen an der LME zumindest vor 7.00 Uhr seit zwei Jahren zu.


Wenn die Momentum-Geschäfte zurückgehen, ist ein Rückgang der Preise wahrscheinlich. Da aber die fundamentale Situation unverändert fest ist, wird sich unseres Erachtens ein guter Einstiegspunkt ergeben.

 

 

 

 

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