Bitcoin auf dem Zenith

Bernstein Bank: Ausruhen nach dem Gipfelsturm: BTC hat jüngst ein Allzeithoch erreicht. Und sich seitdem etwas unterhalb des Hochs festgesetzt. Kommt da noch mehr? Oder war es das jetzt? Eine berechtigte Frage. Zumal die Schweizerische Notenbank mit einem erfolgreichen Test von Digitalgeld ziemlich genau zum Hoch Bitcoin einen Schuss vor den Bug gesetzt hat.

Hoch von 2017 geknackt

Laut CoinDesk markierte BTC vorigen Montag ein Intraday-Hoch bei rund 19.835 Dollar. Das vorige Hoch hatte am 18. Dezember 2017 bei 19.783 Dollar gelegen. Nachdem BTC im März bis auf 3.867 Dollar abgetaucht war, also eine nette Aufholjagd. Was fällt uns auf? Zunächst ist es wieder ein Dezember – offenbar kaufen die Millenials kurz vor Weihnachten ein.

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Retail-Käufe zu Weihnachten

Dass in der Tat wohl junge Retail-Kunden hinter dem jüngsten Anstieg stecken, die als Digital Natives keine Berührungsängste vor dem E-Cash haben, konstatierte auch das „Wall Street Journal“: Bis dato habe es in diesem Jahr 11,9 Millionen Überweisungen im Gegenwert unter 1.000 Dollar in persönliche E-Geldbörsen gegeben.

Laut Chainanalysis, das ist eine Software-Firma, die sich auf Cryptocurrency-Transaktionen spezialisiert hat, waren es im Jahr 2017 noch rund 9,1 Millionen Überweisungen gewesen. Demnach gebe es also mehr Teilnehmer in der Rally. Wenn wir also nur eine Art Weihnachtskaufrausch von Retail-Tradern mit kleinem Geldbeutel gesehen haben, dann steht bald eine Korrektur bevor.

 

 

Auch die Profis steigen ein

Allerdings hat auch Smart Money jüngst gekauft. So pumpte Guggenheim Partners, rund 5,3 Milliarden Dollar in den Macro Opportunities Fund, damit sich dieser beim Grayscale Bitcoin Trust engagiert – und letzterer kauft ausschließlich Bitcoin.

Auch legendäre Investoren wie Paul Tudor Jones und Stan Druckenmiller bekannten sich zur E-Devise. Und Square – das ist die andere Firma von Twitter-Chef Jack Dorsey – meldete im Oktober den Kauf von 4.709 Bitcoins im Gegenwert von rund 50 Millionen Dollar. Dorsey mutmaßte übrigens schon vor zwei Jahren, Bitcoin werde im Laufe einer Dekade zur weltweit einzigen Währung werden.

Mega-Bulle MicroStrategy

Und dann wäre da noch die Software-Firma MicroStrategy, die schon im August den Markt schockte, als sie den Kauf von Bitcoin im Wert von 250 Millionen Dollar als Hedge gegen die Inflation bekanntgab.

Am Freitag legte das Unternehmen nach und meldete den weiteren Kauf von BTC für 50 Millionen Dollar. Nach der monatelangen Rally sitzt MicroStrategy nun auf gut 41.000 BTC im Wert von 475 Millionen Dollar.

Schub durch die Inflationsangst

Tatsächlich ist das Argument der Inflation derzeit der Haupttreiber bei BTC. Neue Corona-Stimuli weltweit stehen an, dazu Quantitative Easing ohne Ende von den Notenbanken. Und damit hätten wir auch schon den größten bullishen Faktor der E-Devise – die Anleger befürchten zurecht eine Entwertung von Dollar, Euro, Rubel, Yuan und Co. und schaffen ihr Geld in den sicheren Hafen Bitcoin.

Genau das könnte aber letztlich das Ende für die Cyber-Wärung sein. Denn wer die Währung beherrscht, steuert die Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt: Durch Niedrigzins und Quantitative Easing pumpen die Herren des Geldes Kapital in die Wirtschaft. Und kurbeln so beispielsweise die Immobilien- und Baubranche an. Die Flucht in unkontrollierbare Parallelwährungen stört diese Mechanismen.

Todeskuss zum Allzeithoch

Fast genau zum Bitcoin-Hoch erreichte uns vorige Woche eine Meldung von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) aus Basel: Demnach untersuchen derzeit alle wichtigen Notenbanken in der Welt digitales Geld und seine Funktion.

Die BIZ ist die „Bank der Zentralbanken“, sie berichtete von einem ersten erfolgreichen Versuch in der Schweiz, digitales Zentralbankgeld zur Abwicklung von Wertpapiergeschäften zwischen Banken einzusetzen. Auf einer Telefonkonferenz sprach der frühere EZB-Direktor Benoît Cœuré – er leitet das für die E-Devisen zuständige BIZ-Innovationszentrum – von einem Durchbruch.

Es habe sich um einen Versuch für Interbankengeschäfte gehandelt, nicht um digitales Geld für die Verbraucher. Digitales Zentralbankgeld im Handel und in der Abwicklung von Wertpapieren sei technisch und rechtlich realisierbar, hieß es von der BIZ und der Schweizerischen Nationalbank. Die habe noch nicht entschieden, ob sie tatsächlich digitales Zentralbankgeld ausgebe.

 

 

Gegenwind für Libra

Damit wird es bald ernst werden im Markt der Kryptowährungen. Die BIZ, SNB sowie die Europäische Zenralbank und auch andere Notenbanken reagieren mit ihren Feldversuchen auf Bitcoin, aber auch auf das Libra-Projekt von Facebook.

Und die Gegenwehr des Geld-Imperiums zeigt Wirkung, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ konstatierte: Inzwischen musste der Libra so deutlich abgespeckt werden, dass er in „Diem“ umbenannt wurde. Facebook musste sich nach eigenen Angaben auf der ganzen Welt mit den Bedenken der um ihr staatliches Geldmonopol fürchtenden Notenbanken und der Aufsichtsbehörden auseinandersetzen.

Genau das kann BTC eines Tages auch blühen: Das Aus durch die Geldpolitik. Bitte ignorieren Sie diesen Fakt nicht: Wer in Bitcoin investiert und auf einmal verbieten die Notenbanken konkurrierende E-Devisen, muss mit herben Verlusten rechnen. Wir behalten die Sache im Auge – und wünschen erfolgreiche Trades und Investments!

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