DAX erklimmt die 15.500er Marke – Fed-Kurswechsel ist noch nicht verarbeitet

CMC Markets: Auch wenn vieles von dem, was gestern Abend von der US-Notenbank in Sachen Zinsen und Bilanzverkürzung kommuniziert wurde, im Großen und Ganzen erwartet wurde – die nun bestätigte Tatsache des geldpolitischen Kurswechsels musste dennoch an Tag Eins nach der Sitzung vom Aktienmarkt erst einmal verdaut werden.

Der Markt preist jetzt schon fünf Zinserhöhungen in den USA in diesem Jahr ein, die erste davon im März.

Dass Fed-Chef Powell aber auch nicht ausschließen wollte, dass es auf jeder Sitzung einen Zinsschritt geben könne und dass die auf mittlerweile fast neuen Billionen Dollar angeschwollene Bilanz in jedem Fall im Jahresverlauf abgebaut werden soll, dürfte den liquiditätsverwöhnten Investoren noch etwas länger schwer im Magen liegen.

Nach den heute veröffentlichten positiven Wirtschaftsdaten wirken die möglichen Zinserhöhungen noch in einem ganz anderen Licht. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vierten Quartal um 6,9 Prozent und übertraf damit die Erwartungen von 5,5 Prozent deutlich.

Die straffere Geldpolitik ist also nicht nur nötig aufgrund einer weiter hohen Inflation, sondern auch weil die amerikanische Wirtschaft nach der Corona-Delle richtig Fahrt aufgenommen hat.

Ein Faktor, der den Aktienkursen allerdings heute etwas zugute kam, ist die Tatsache, dass die Anleiherenditen am Rentenmarkt nicht weiter in die Höhe schießen und von ihrem gestern erreichten Niveau wieder etwas zurückkommen.

Spannend bleibt es auch auf Unternehmensseite. Heute ist der Königstag, an dem insgesamt 12 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P 500 ihre Quartalszahlen veröffentlichen werden, darunter nach Börsenschluss auch Apple, das wertvollste Unternehmen der Welt.

Die wichtigsten Indizes liegen immer noch weit unter ihren Höchstständen vom Wochenstart.

Der S&P 500 an der Wall Street notiert nach wie vor unter seinem gleitenden 200-Tage-Durchschnitt – ein Zeichen dafür, dass die Anleger noch nicht wieder genug Vertrauen haben, um Aktien zu Preisen zu kaufen, die mit ihren längerfristigen Trends übereinstimmen.