DAX Marktüberblick am 30. Juni 2022: EZB hat Inflationsbekämpfung verschlafen

flatex: Der Deutsche Aktienindex schloss am Mittwoch via Xetra mit einem Abschlag von 1,73 Prozent bei 13.003,35 Punkten. Das Handelsvolumen betrug rund 3,11 Milliarden Euro.

Auch die restlichen umsatzstarken europäischen Indizes in Amsterdam, London, Madrid, Mailand und Paris wiesen Abschläge auf, während sich der Züricher SMI hauchdünn im Plus hielt.

Der EuroStoxx50 beendete den Tag mit einem Minus von 0,99 Prozent bei 3.514,32 Zählern.

 

Verbraucherpreise im Fokus

Am Mittwoch standen die deutschen Verbraucherpreise einmal mehr im Fokus der Markteilnehmer. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden (Destatis) wies um 14:00 Uhr die vorläufigen Verbraucherpreisindexwerte für den Juni aus.

Im Vergleich zum Vormonat Mai wurde ein Plus von 0,1 Prozent gemeldet und im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 7,6 Prozent. Im Mai 2022 wies Destatis noch ein Plus von 7,9 Prozent im Vergleich zum Mai 2021 aus.

Auf der einen Seite wirkte es etwas beruhigend, dass die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas zurückkam, doch wenn man die allein die Maßnahmen der Bundesregierung in Bezug auf den Tankrabatt in diese Rechnung mit aufnimmt, kommt einem dies aus Sicht eines Verbrauchers wohl eher nicht als Erfolg vor.

Energie legte im Vergleich zum Juni 2021 um 38,0 Prozent zu, im Mai lag dieser Wert für den Vergleichszeitraum noch bei 38,3 Prozent.

Nahrungsmittel verteuerten sich sogar um 12,7 Prozent im Juni, im Mai war es auf Sicht zum Vorjahresmonat noch ein Plus von 11,1 Prozent.

Es erscheint folglich noch als ein langer Weg, die Inflation mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.

 

EZB hat Inflationsbekämpfung verschlafen

Die EZB jedenfalls hat die Aufgabe der Inflationsbekämpfung bis dato definitiv verschlafen.

Die EZB hat auch die Inflationsentwicklung falsch eingeschätzt, vor allem die Energiesituation. Das gab EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Rahmen einer Podiumsdiskussion, dem „Policy Panel“ beim EZB-Forum im portugiesischen Sintra auch zu.

Gemeinsam mit dem Chef der Bank of England, Fed-Chef Powell und dem Direktor der BIZ. Carstens diskutierte man die aktuelle Geldpolitik.

Traurig war auch die Erkenntnis von Jerome Powell, der davon sprach, dass die Fed nun jetzt besser versteht, wie wenig sie von Inflation versteht. Das wirkte eigentlich wie eine Bankrotterklärung.

Blickte man am Mittwoch in die USA, so bekam man bereits einen Vorgeschmack auf den konjunkturellen Einbruch der Wirtschaft, denn das US-BIP im ersten Quartal 2022 fiel in der endgültigen Datenerhebung um 1,6 Prozent und damit im Vergleich zu den prognostizierten -1,4 Prozent stärker.

An der Wall Street gingen die führenden Indizes Dow Jones und NASDAQ100 mit leichten Kursgewinnen aus dem Handel, während der S&P500 minimal verlor.

 

 

Wirtschaftsdaten

Noch der heutige Handelstag und das erste Halbjahr 2022 gilt als abgeschlossen. Es steht heute noch eine Vielzahl volkswirtschaftlicher Daten zur Veröffentlichung an.

Die Highlights wären wohl neben dem BIP für Großbritannien für das erste Quartal 2022 und dem deutschen Einzelhandelsumsatz für den Mai (beide Daten wurden bereits um 08:00 Uhr ausgewiesen) die deutschen Arbeitsmarktdaten für den Juni um 09:55 Uhr.

Ferner wäre um 11:00 Uhr noch auf die Arbeitslosenrate für die Eurozone im Mai zu achten, auf die Erstanträge und fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche) um 14:30 Uhr und auf den Chicago Einkaufsmanagerindex für den Juni um 15:45 Uhr.

Von der Unternehmensseite berichten unter anderem die Konzerne Acuity Brands, Constellation Brands, Lindsay Corporation, The Simply Good Foods Company, Walgreens Boots Alliance und Micron Technology von ihren aktuellen Quartalsergebnissen.

 

 

Die asiatisch-pazifischen Aktienmärkte wiesen am Donnerstag mehrheitlich Kursverluste auf.

Die US-Futures verloren ebenfalls durchweg.

Die ersten DAX-Indikationen lagen am Morgen bei 12.918 Punkten. Heute ist Halbjahresschluss.

 

Charttechnik

Der Deutsche Aktienindex schloss am Mittwoch via Xetra mit einem Kursverlust von 1,73 Prozent bei 13.003,35 Punkten.

Ausgehend vom Kursverlauf vom Rekordhoch des 18. November 2021 von 16.290,19 Punkten bis zum Verlaufstief des 07. März 2022 von 12.438,85 Punkten, wären die nächsten übergeordneten Ziele auf der Ober- und Unterseite möglicherweise näher abzuleiten.

Die Widerstände kämen bei den Marken von 13.348/13.910/14.365 und 14.819 Punkten in Frage.

Bei 12.439 Punkten, sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 11.879/11.530 und 10.968 Punkten wären die jeweiligen Unterstützungsbereiche zu verorten.

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