BrokerTest Logo

Die Vermögensstruktur der Deutschen

Sind wir in dieser Krise richtig aufgestellt?

Gerade das Jahr 2008 stand besonders in der zweiten Jahreshälfte im Schatten der Weltfinanzkrise. Seit Jahrzehnten, vielmehr seit der großen Depression in den 30er-Jahren hat die Welt keine Finanz- und Wirtschaftskrise dieser Größenordnung gesehen. Der Kollaps des amerikanischen Immobilienkreditmarktes hatte katastrophale Folgen für die weltweite Bankenlandschaft und Anlagegesellschaft. Innerhalb weniger Wochen erlebten die Anleger drastische Verluste und regelrechte Abstürze. Die Investmentbranche und die Bankenlandschaften wurden kräftig durcheinander gewirbelt und so manches sicher geglaubte Institut wurde vom Markt gefegt.

Die Zertifikatebranche litt wohl am meisten – das Emittentenrisiko war vielen Anlegern fortan ein Begriff, den es völlig neu zu bewerten galt, obwohl dieser ja schon immer da war. Fonds z.B. gaben sehr hohe Mittelabflüsse bekannt, aber haben weiterhin eine gewisse Sicherheit durch die Stellung im Markt als Sondervermögen. Viele konservative Marktmodelle, die vor der Finanzkrise als altbacken und wenig Zinsen einbringend galten, sind nun wieder ein Standardprodukt im Beratungsgespräch mit dem Kunden.

<%ad%>

Risikostreuung

Produkte, die bei keiner Beratung und schließlich bei keinem durchschnittlichen Anleger unter den Tisch fallen sollten, sind z.B. die gute alte Lebensversicherung, Rentenversicherung und der Bausparvertrag. Diese Basisinvestments sind weitere wichtige Bestandteile einer diversifizierten Vermögensstruktur. Freilich gehören auch Renten-Aktien und offene Immobilienfonds, Zertifikate, Anleihen, Rohstoffe und ein gehöriger Teil Cash in Form von schnell verfügbarem Geld, wie z.B. Tagesgeldkonten mit attraktiver Verzinsung dazu.

Eines hat aber auch diese Krise wieder einmal eindrucksvoll gezeigt! Kein Anleger sollte sich durch Hysterie, Angst, Pressemeldungen und viele andere Faktoren mehr, beirren lassen. Nachweislich gibt es bis heute (und das auch nach dieser Finanzkrise) keine bessere Geldanlage mit vernünftiger Verzinsung, wie z.B. die Aktie. Und wir sprechen hier nicht von sogenannten hochspekulativen Anlageformen, sondern z.B. DAX30-Titeln. Nehmen Sie sich einmal die Zeit und schauen auf den Verlauf des DAX30 in den letzten Monaten und Jahren. Allein mit einem Sparplan auf den Leitindex hätten Sie keinerlei erwähnenswerte Verluste erlitten. Antizyklische Anleger fahren obendrein hervorragend mit ihrer Anlagestrategie. Man muss eben auch den Mut finden „Regenschirme zu kaufen, wenn die Sonne scheint und dann zu verkaufen ,wenn es regnet“! Dieser nette Vergleich stammt übrigens von Warren Buffet, einer lebenden Anleger-Legende. Er sollte als einer der reichsten Menschen der USA wissen, wovon er spricht.

Lassen Sie sich nicht verunsichern. Bleiben Sie am Ball, denn die derzeitigen Märkte bergen viele weitere Chancen Ihr Vermögen zu mehren. Jede Krise bedeutet eben auch eine Chance!

<%ad%>

Vermögensstruktur der Deutschen im Jahr 2008

Das gesamte bundesdeutsche Geldvermögen aller privaten Haushalte ging im Jahr 2008 um ca. 2,5% zurück. Mit Spannung werden natürlich Zahlen für 2009 zu erwarten sein. Nach einem Research eines großen deutschen Versicherungsunternehmens lag das Geldvermögen 2008 bei 4,49 Billionen Euro. Noch 2007 waren es 4,6 Billionen Euro.

In Zeiten der Krise sparen die Bundesbürger weiter – die Sparquote der privaten Haushalte stieg von 10,8% auf ca. 11,4% im Jahr 2008. Trotz höherer Sparquote sind die Bewertungsverluste im gesamten Geldvermögen nicht auszugleichen. Die Bundesbürger haben demnach zum zweiten Mal seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland einen Rückgang ihres Geldvermögens zu beklagen. Das letzte Mal war dies nach dem Platzen des Neuen Marktes der Fall.

Die Krise an den weltweiten Finanzmärkten hat im Jahr 2008 Kratzer im Geldbestand privater Haushalte hinterlassen. 2009 wird dies nicht wesentlich besser aussehen. Durch die Auswirkungen der Krise auf den Geldbestand der Bundesbürger, hat sich auch deren Anlageverhalten deutlich verändert. Das außerordentlich schlechte Börsenjahr 2008, z.B. auch für den DAX (der fiel ca. 40%), bringt die Deutschen erneut einen Schritt weiter weg von der Aktie, die sie im direkten Vergleich zu anderen europäischen Nachbarn sowieso nie besonders zu mögen schienen. Die neue Anlagestrategie der Bundesbürger heißt „Risikoaversion“!

Anelger ziehen verstärkt Gelder z.B. aus Investmentfonds ab. Auch die Zertifikateindustrie kann ein Lied davon singen. In den Jahren zuvor noch verwöhnt, muss sie nun empfindliche Einnahmeausfälle verkraften – besonders seitdem Lehman Brothers über die Klinge sprang.

Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel durch das Finanzmarktstabilisierungsgesetz einige Produkte aus dem staatlich garantierten, teuersten Versprechen, dass je eine Bundesregierung gab, ausgeklammert hatte, kamen auch Geldmarktfonds unter die Räder. Sie hatten ebenso hohe Mittelabflüsse zu verschmerzen.

<%ad%>

Sicherer Hafen Termingeld

Des Deutschen Liebling ist und bleibt das Termingeld. Zusätzlich durch Garantien, Einlagensicherung und andere Sicherheitsaspekte verstärkt, wird es von den Bundesbürgern als sicherer Hafen empfunden. Termingeld als solches bildet im gesamtdeutschen mit 38% vom Geldvermögen den Anker in der Geldanlage. Es sind größtenteils Sicht-, Termin- und Spareinlagen oder Sparbriefe – viele davon jedoch nur mit mäßiger Verzinsung. Gerade noch im letzten Halbjahr war die kurzfristige Verzinsung attraktiv und die Banken konnten sich eines wahren Ansturms von Kunden sicher sein, die z.B. Tagesgeldkonten eröffneten. Obendrein konnten Versicherungsgesellschaften zusätzliche Anlagen einsammeln. Altersvorsorgeprodukte und sonstige Sparpläne nahmen während der Krise weiter zu. Dieser Trend ist auch in 2009 zu erwarten.

Weitere Spar- und Anlageprodukte sind z.B. die Kapitalmarktprodukte, die derzeit eine Quote von etwa 28% haben. Versicherungen konnten ihren Anteil in 2008 auf 28% steigern. Pensionsrückstellungen stagnierten um die 6%.

In der Gesamtbetrachtung darf festgestellt werden: In Zeiten der Krise sind die Deutschen vergleichsweise gut aufgestellt. Auf Dauer darf dies jedoch nicht so bleiben. Würden die Bundesbürger weiter so sparen, so sparen sie sich inflationsbereinigt betrachtet arm!

<%ad%>

Weiterführende Links:

Disclaimer & Risikohinweis
Themen im Artikel

Infos über Team Broker-Test

BrokerTest Logo
    Team Broker-Test:

    Broker-Test berichtet seit dem 31. März 2000 über den deutschsprachigen Brokerage-Markt. Unter Team Broker-Test veröffentlichen wir eigene Meldungen wie z.B. zur Entwicklung der Ordergebühren (Transaktionskosten).

    Team Broker-Test News

    Weitere Trading News

    5 Dividendenaktien mit bis zu 5,6% Dividendenrendite und einer jährlichen Total Return Rendite von 17% bis 29%

    In einem Umfeld historisch niedriger Zinsen und volatiler Kapitalmärkte gewinnt die Kombination aus stabilen Dividendenrenditen und solidem Kurswachstum zunehmend an Bedeutung. Während reine Ausschüttungsstrategien in...