Erste Bank: Bei Gold ist der Bullenmarkt noch nicht vorbei

Erste Bank: Der Goldpreis ist in letzter Zeit zwar aus technischen Gründen abgestürzt, doch sollte ihn die expansive Politik der Zentralbanken wieder beflügeln – auf 12-Monatssicht auf USD 1.480 – Nach dem Absturz steckt Gold derzeit im Stimmungstief; Handelspositionen signalisieren jedoch, dass auf die bevorstehende Talsohle eine Rallye folgen wird – Langfristig sind die Argumente, die für Gold sprechen, intakt. Das quantitative Bewertungsmodell sieht den Goldpreis langfristig bei USD 2.230 – Gold sollte im Portfolio bleiben, die Vorteile lassen das Edelmetall im aktuellen Umfeld besonders attraktiv erscheinen. Gold ist eine hoch liquide globale Währung, eine historische Erfolgsstory und kennt kein Kreditrisiko.

Obwohl laut derzeitigem Marktkonsens der Bullenmarkt bei Gold vorbei ist, sind die fundamentalen Argumente, die für Gold sprechen, überzeugender denn je zuvor. Dies geht aus der jüngsten Studie der Erste Group "In gold we trust" hervor. "Für die derzeitige Finanzära gibt es keinen "Backtest". Noch nie zuvor wurden geldpolitische Experimente einer derart enormen Größenordnung weltweit durchgeführt. Wenn es jemals die Notwendigkeit für eine monetäre Absicherung durch Veranlagung in Gold gegeben hat, dann jetzt. Wir erwarten, dass die Zentralbanken ihre expansive Politik fortsetzen werden, was definitiv zu einem Anstieg des Goldpreises führen wird." meint Hans Engel, International Equities Analyst der Erste Group. "Insgesamt gehen wir davon aus, dass in den kommenden Quartalen die positiven Fundamentalargumente für Gold mehr Beachtung finden werden und sind zuversichtlich, dass sich der Goldpreis wieder erholt, wenn auch nur langsam."

Der Goldpreis ist in letzter Zeit zwar aus technischen Gründen abgestürzt, doch sollte ihn die expansive Politik der Zentralbanken wieder beflügeln – auf 12-Monatssicht auf USD 1.480

Anders als 1979/1980 wird der aktuelle Bullenmarkt bei Gold nicht infolge eines plötzlichen starken Anstiegs der Zinsen enden, da die Staats-, Haushalts- und Unternehmensbilanzen durch eine enorme Verschuldung belastet sind. Im derzeitigen Umfeld würde dies zur einer deflationären Depression führen. Laut BIZ ist die Gesamtschuldenlast von Staaten, Privathaushalten und Nichtfinanzunternehmen in den 18 Kernstaaten der OECD von 160% des BIP im Jahr 1980 auf 340% des BIP im Jahr 2012 gestiegen. Als Reaktion auf die aktuellen Probleme im Finanzsektor, aber auch in der Realwirtschaft werden die amerikanische Zentralbank Fed, die Bank of Japan, die Bank of England und die EZB ihre Leitzinsen auch weiterhin niedrig halten.

"Seit 2008 wurden weltweit mehr als 500 Zinssenkungen durchgeführt. Noch nie zuvor hat es weltweit ein derart niedriges Zinsniveau gegeben. In vielen Ländern stehen die Zinsen auf historischen Tiefstständen. Angesichts der mittlerweise erreichten Verschuldung werden die realen Zinsen mit Sicherheit negativ beziehungsweise niedrig bleiben. Es bestand schon immer eine starke Korrelation zwischen negativen Realzinsen und dem Goldpreis, was bedeutet, dass das gegenwärtige Umfeld die perfekten Voraussetzungen für eine Goldpreisrallye bildet", wird in der Studie betont.

Nach dem Absturz steckt Gold derzeit im Stimmungstief; Handelspositionen signalisieren jedoch, dass auf die bevorstehende Talsohle eine Rallye folgen wird

Im Verlauf des jüngsten Kurseinbruchs hat der Markt wieder einmal bewiesen, dass er dazu neigt, übermäßig ins Negative auszuschlagen. Der kaskadenartige Kurssturz, der Mitte April seinen Anfang nahm, erreichte eine Standardabweichung von über 5. Da das gehandelte Volumen extrem hoch war, erfüllte der Abverkauf alle Kriterien für ein "Paniktief". Da sich die Stimmung nun auf dem tiefsten seit Beginn des Bullenmarktes verzeichneten Stand befindet, sehen die Analysten die Zukunft langfristig deutlich positiv.

Die Stimmungsindikatoren zeigen an, dass der Goldpreis von exzessiver Euphorie meilenweit entfernt ist. Wie das Hulbert Financial Digest berichtet, lag die von Goldexperten empfohlene Allokation bei minus 44%, was einem Allzeittief entspricht.

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