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ETFs steckten Eurokrise weg

Der November war durch die Zuspitzung der Schuldenkrise in Irland gekennzeichnet. Das drückte die Kurse an vielen Aktienbörsen kräftig. Aber zum Glück hatte der November mit einem starken Kursaufschwung begonnen, als die amerikanische Notenbank bekannt gab, dass sie das Aufkaufprogramm für Staatsanleihen ausdehnen werde. So war das Gesamtergebnis für den November nicht zu negativ. Doch man muss differenzieren, je nachdem wie stark einzelne Märkte von der Euro-Krise betroffen waren. Der Euro Stoxx 50, in dem auch Finanzwerte stark vertreten sind, rauschte im November um fast sieben Prozent in die Tiefe. Der Euro tat es den Aktien gleich, er gab gegenüber dem Dollar sechs Prozent ab. Der Dow Jones Index verlor nur ein Prozent, der S&P 500 gar nur 0,2 Prozent. Der Dax profitierte sogar von der Unsicherheit und zeigte weiter relative Stärke. Er gewann 1,3 Prozent. Überflieger war der Nikkei-Index, der acht Prozent zulegte.

Damit war auch die Performance der ETFs vorgezeichnet. Produkte auf den Euro Stoxx 50 sowie Bankenindizes mussten kräftig Federn lassen, zumal wenn sie noch gehebelt waren. Auf der Gewinnerseite ragten dann die Japan-Produkte heraus. Auch Short-ETFs auf den Euro Stoxx 50, von denen ja viele einen Hebel von zwei aufweisen, gewannen kräftig. Die Unsicherheit trieb den Goldpreis. ETFs auf Edelmetalle sowie Minenwerte lagen mehr als zehn Prozent vorne. Dazu hat auch der stärkere Dollar beigetragen.

Dem Wachstum der ETFs tat die Marktunsicherheit keinen Abbruch. Offenbar wurde vor allem umgeschichtet. So rutschte das Nettomittelaufkommen beim Euro Stoxx 50 in den roten Bereich und betrug nach positiven Zahlen im Oktober – 325 Millionen Euro. Das Dax-Aufkommen machte einen Sprung. Es verdoppelte sich auf rund 555 Millionen Euro. Der Run auf die Emerging Markets ließ etwas nach, aber mit rund 400 Millionen Euro war das Nettomittelaufkommen immer noch beachtlich.

Diese Umschichtungen zeigten sich auch in den Assetklassen. Aktien hatten mit rund zwei Milliarden weiterhin kräftige Zuflüsse, während Renten 150 Millionen an Nettomittelaufkommen verloren. Die gute Preisentwicklung im Rohstoffsektor half dem Aufkommen in dieser Anlageklasse. Es ging um 233 Millionen Euro nach oben. Aus dem Geldmarkt und bei den derivativen ETFs gab es leichte Abflüsse.

Wie das Nettomittelaufkommen schon nahelegt, ging es auch mit dem verwalteten Vermögen kräftig nach oben, gespeist von steigenden Kursen bei Aktien, Rohstoffen und einem stärkeren Dollar. Es erhöhte sich um 2,2 Prozent und erreichte in Europa 198 Milliarden Euro. Die Zahl der ETFs wuchs weiter, um 34 Fonds oder 3,1 Prozent. Insgesamt 1116 ETFs wurden im November in Europa gehandelt.

Nach Anlageklassen aufgeteilt, profitierten vor allem die Rohstoffe. Ihre Assets under Management (AuM) schossen um fast zehn Prozent auf 17,9 Milliarden Euro nach oben. Auch die Aktien konnten sich deutlich verbessern, um 2,2 Prozent auf 133,2 Milliarden Euro. Verlierer waren die Renten, die rund ein Prozent auf 34,9 Milliarden Euro abnahmen. Die derivativen ETFs konnten ihre AuM verbessern, um drei Prozent auf 6,9 Milliarden Euro.

Waren die letzten Tage des Novembers noch trübe an den Märkten, setzte sich nach der Entscheidung, dass Irland unter den Rettungsschirm schlüpft, doch eine Beruhigung durch. Dazu kamen noch gute US-Konjunkturdaten, die den Börsen einen fulminanten Dezemberstart bescherten. Am Parkett herrscht bei vielen Händlern zwar keine Begeisterung, was angesichts der Risiken nicht verwundert. Aber ein Argument wird gebetsmühlenartig verbreitet:

Der Anlagenotstand lässt vielen Marktteilnehmern keine Wahl. Vor allem Versicherungen dürften gezwungen sein, angesichts magerer Rentenrenditen verstärkt auf Aktien zu setzten. So stehen die Zeichen auf einen starken Jahresabschluss. Abgerechnet wird am 30. Dezember.

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