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ETX Capital: EUR/USD ­ Zeigt die EZB Handlungswillen?

ETX Capital: Es ist schon verwunderlich, wie stark sich der Euro gegenüber dem US-Dollar hält. Gerade vor dem Hintergrund der letzten Monate, in denen sich immer mehr andeutete, dass die US-Fed zum Jahresende 2013 den Einstieg in den Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik vollziehen werde. Was machte der EUR/USD-Kurs? Er stieg! Und selbst dann noch, als die US-Fed  tatsächlich den zugegebenermaßen sehr behutsamen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm beschlossen hatte, da konnte sich der EUR/USD-Kurs weiterhin nahe den 2013er Jahreshochs halten.

 

Die meisten Devisenmarktanalysten sagen seit Monaten, dass die Fed in ihrer Geldpolitik der EZB voraus ist und das die zukünftige Marschrichtung der US-Geldpolitik klar vorgegeben sei. Nicht zuletzt die guten US-Arbeitsmarktdaten der letzten Monate belegen die Ansicht der Analysten. Aber erst in den letzten Tagen zeigte der Kurs des Währungspaares Schwäche.

 

Am Donnerstag tritt das EZB-Direktorium wieder zusammen und entscheidet über die Geldpolitik in der Eurozone. Sollte die EZB, wie in weiten Teilen der Analystenschar erwartet, keine expansiven Maßnahmen beschließen, dann könnte eigentlich nur noch Mario Draghi auf der nachfolgenden Pressekonferenz den Euro schwach reden, indem er relativ direkt auf eine weiterhin expansiv ausgerichtete Geldpolitik aufmerksam macht. Sollten auch von Mario Draghi keine eindeutigen Signale für weitere Maßnahmen ausgehen, dann könnte der EUR/USD-Kurs in den nächsten Tagen wieder in Richtung der Jahreshochs aus 2013 laufen, denn im Gegensatz zur USA schrumpft das Angebot an Zentralbankgeld in der Eurozone.

 

Die Konsensschätzungen bezüglich der neu geschaffenen Stellen in der US-Wirtschaft für den Monat Dezember, die am Freitag gemeldet werden, sind mit knapp 200.000 Stellen recht hoch und könnten bei Nichterreichung positiv für den EUR/USD-Kurs wirken. Denn dann hätte Janet Yellen womöglich einen Grund, die Tapering Bemühungen der US-Fed hinauszuzögern. Die momentane Euroschwäche könnte schnell wieder vorbei sein, wenn Mario Draghi dem Markt keine klaren Signale in Richtung weiterer Maßnahmen gibt. Mögliche Maßnahmen, die der EZB-Chef ansprechen könnte, wären z.B. ein weiteres LTRO-Programm, eine weitere Zinssenkung bis hin zu negativen Zinsen auf Bankeinlagen bei der EZB.

Von Oliver Bossmann

 

 

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