EUR/CHF: Franke weiter auf Klettertour

(Wiesbaden/Berlin) Der Schweizer Franken (CHF) bleibt weiter auf Höchstniveau und damit auf seiner Klettertour gegen die europäische Gemeinschaftswährung. Unterdessen fordert die starke Schweizer Valuta erste Opfer in der Schweizer Wirtschaft. Die Aufwertung der Landeswährung kommt für die Schweizer Firmen viel zu rasant, so dass diese sich nicht mit den schnellen Wechselkursänderungen arrangieren können. Die Schweizer Medien schreiben zwar gerne über die Vorteile des starken Franken, weisen aber auch ehrlich auf die Nachteile hin. Den Schweizer Betrieben kommt die Aufwertung viel zu schnell daher und ihnen fehlt schlichtweg die Zeit, sich darauf einzustellen und an dem ein oder anderen “Kostenschräubli” zu drehen. Bei USD/CHF und GBP/CHF ist die Aufwertung noch schneller zu registrieren, doch der Euro-Raum ist der wichtigste Exportraum für die Schweizer Wirtschaft. Die Schweizer Exportraten sinken derzeit von Monat zu Monat dramatisch bis hin zur beinahen Stagnation. Manch ein Betrieb steht sogar kurz vor der Schließung oder kämpft um das Überleben.

Schweizer Firmen verzichten zum Teil auf Gewinne

Einige Schweizer Firmen verzichten schon auf einen Teil ihrer Gewinne. Sie fahren ihre Gewinnmargen künstlich nach unten, um konkurrenzfähig zu bleiben – dies ruft bereits einige Politiker, Wirtschaftsexperten und Schützer der Schweizer Wirtschaft auf den Plan. Man hat Angst, das große Schweizer Unternehmen Arbeitsplätze exportieren und damit in andere Währungsräume verlagern, um konkurrenzfähig bzw. wettbewerbsfähig zu bleiben. In vielen Bereichen registriert man derzeit Einbußen aufgrund des starken Frankens. Der Tourismus spürt die Frankenstärke ebenso. Profiteure sind die Grenzgänger, die in Franken bezahlt werden und z.B. in Deutschland wohnen. Sie genießen einen derzeitigen Lohnaufschlag von mehr als 20 Prozent. Grüzi!

Dirk Friczewsky, Chefanalyst Devisen-Alarm

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