EZB bleibt trotz steigender Inflation beim lockeren Geldkurs

Bankenverband: Trotz deutlich steigender Inflationsraten hält die Europäische Zentralbank (EZB) an ihrem Kurs einer sehr lockeren Geldpolitik fest.

Dies entschied am Donnerstag der EZB-Rat um Notenbankchefin Christine Lagarde.

Zuletzt war die Inflationsrate im Euroraum im September auf 3,4 Prozent gestiegen.

Am Donnerstag berichtete das Statistische Bundesamt, dass die Teuerungsrate in Deutschland im Oktober sogar auf 4,5 Prozent hochgeschnellt ist – der höchste Stand seit 28 Jahren.

 

Pandemic Emergency Purchase Programme

Erst im Dezember will die Notenbank festlegen, wie es mit dem in der Corona-Krise aufgelegten Anleihekaufprogramm PEPP  (Pandemic Emergency Purchase Programme) weitergeht.

Den Leitzins für den Währungsraum der 19 Staaten beließ der EZB-Rat auf dem Rekordtief von null Prozent, auf dem er bereits seit März 2016 liegt. Geschäftsbanken müssen auch weiterhin 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank in Frankfurt parken.

Den Kauf von Anleihen schwächt die EZB zwar im laufenden Quartal etwas ab. Das 1,85 Billionen Euro schwere Corona-Notprogramm PEPP zur Stützung der Wirtschaft soll aber noch bis mindestens Ende März 2022 laufen.

 

 

Die Wirtschaft in der Eurozone erholt sich laut der Notenbank weiter deutlich von der Corona-Krise. “Allerdings hat sich das Momentum etwas abgeschwächt“, erklärte Lagarde.

Engpässe bei Rohstoffen, Vorprodukten und Arbeitskräften belasteten die Wirtschaft, vor allem in der Industrie.

Dadurch habe sich der Ausblick für die nächsten Quartale verdüstert.

Es werde aber weiter damit gerechnet, dass das Vorkrisenniveau bis Ende des Jahres übertroffen werde.

 

Abnahme des Preisdrucks in 2022?

Die EZB rechnet für kommendes Jahr mit einer Abnahme des Preisdrucks, der aus ihrer Sicht vor allem durch erhöhte Energiekosten und pandemiebedingte globale Störungen der Lieferketten ausgelöst wird.

Kritiker halten der EZB vor, mit dem vielen billigen Geld die Inflation anzuheizen.

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