Fed-Zinsentscheid: bleibt alles beim Status quo?

ActivTrades: Nach der EZB folgt die Fed – wird es dieses Mal eine Ankündigung eines geldpolitischen Wandels geben? Wohl kaum!

Der Blick an die Terminbörse kann zusätzlich hilfreich sein. Auf diese Weise kann man einen weiteren, sehr mächtigen, „Indikator“ am Markt heranziehen. Die Chicago Mercantile Exchange Group (CME) bietet mit dem „FedWatch Tool“ Indikationen für Wahrscheinlichkeiten, inwieweit mit einer Zinserhöhung der Fed zu rechnen sei.

Die sogeannten „TargetRate Probabilities“ weisen für die morgige Notenbanksitzung eine Wahrscheinlichkeit von 93,0 Prozent in Bezug auf eine unveränderte Zinslage auf. Mit nur 7,0 Prozent Wahrscheinlichkeit ist damit eine Zinserhöhung der Fed mehr als nur unrealistisch.

Einen Tag vor der Notenbanksitzung zeigen die Wahrscheinlichkeiten selbst für die Dezember-Sitzung (15. Dezember 2021) der Fed keine Zinsänderung an. Die Wahrscheinlichkeit für eine unveränderte Zinslage mit einer Target-Rate von 0,00 bis 0,25 Prozent liegt für den 15. Dezember 2021 sogar bei 93,3 Prozent.

Auf absehbare Zeit sieht es also danach aus, als wolle die Fed nichts am Status quo ändern. Mit Spannung wird man deshalb auch in Bezug auf das morgige geldpolitische Statement der Fed achten und auch zwischen den Zeilen lesen müssen.

Die Fed könnte in den nächsten Sitzungen nämlich durchaus einen Wechsel in ihrem „Wording“ vornehmen, sprich die Tonlage hin zu einem Tapering dürfte sich in den nächsten Monaten manifestieren.

Mit einer Ankündigung von Rückführungen der Anleihekäufe (Tapering) ist nicht vor der nächsten Sitzung zu rechnen. Auf Sicht der nächsten Monate könnte der Fed aber die Zeit für einen rechtzeitigen geldpolitischen Wechsel davonlaufen. 

EUR/USD – der Blick in den Chart

Die hier vorliegende Chartanalyse bezieht sich auf das Tageschartbild. Ausgehend vom Kursverlauf des 31. März 2021 von 1,1704 bis zum Zwischenhoch des 25. Mai 2021 von 1,2266, wäre eine Fibonacci-Analyse anzulegen.

Anhand dieser Fibonacci-Analyse wären dann die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher zu beleuchten. Die Widerstände wären bei den Marken von 1,2197 (76.40%) und 1,2349 (100.00%) abzuleiten. Zur Unterseite kämen die Unterstützungen bei 1,2025 (50.00%), 1,1950 (38.20%) und 1,1857 (23.60%) in Frage.

Die hier im Chart eingezeichneten Trading-Boxen zur Oberseite (grün unterlegt) und zur Unterseite (rot unterlegt) sollen lediglich visualisieren, wohin das Währungspaar EUR/USD in den nächsten Tagen und Wochen hinlaufen könnte.

Ebenso wäre eine Short-Positionierung im Bereich der längerfristigen Abwärtstrendlinie als möglich zu erachten. Das Währungspaar testete in den letzten Handelstagen das 61,8prozentige Fibonacci-Retracement von 1,2103 gleich mehrfach.

Im Bereich des MACD könnte zunächst eine Entscheidung abzuwarten sein, inwieweit die beiden Indikatorenlinien sich bald kreuzen. Erst dann wäre mit einem möglichen Richtungswechsel des Währungspaares zu rechnen (siehe als Beispiel den MACD rund um das Tief von 1,1704 vom 31. März 2021).

Der MACD ist zeitlich betrachtet ein „Nachläufer“, was die zeitliche Verzögerung auch hier im Tageschartbild recht deutlich sichtbar macht. Der RSI weist übrigens derzeit für das Währungspaar EUR/USD eine neutrale Marktverfassung auf Tagesbasis aus.

EUR/USD Tageschart; Quelle: ActivTrader