Fidelity: Europas Probleme Welten von Asien entfernt

Jüngst warnte die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, vor einem Übergreifen der europäischen Krise auf die asiatischen Volkswirtschaften und damit vor einem Wegbrechen des Wachstumsmotors Asiens. Teera Chanpongsang, Fondsmanager des Fidelity Emerging Asia Fund, erklärt, weshalb sich asiatische Unternehmenslenker dennoch nicht vor Europas Problemen fürchten und was sie wirklich umtreibt:



"Keine Frage: Die potenzielle Sprengkraft der europäischen Staatsschuldenkrise für die Weltwirtschaft ist inzwischen genauso hoch wie die der Finanzkrise von 2008/2009, die sie überhaupt erst zum Vorschein brachte. Weltweit werden Menschen, Unternehmen und ganze Volkswirtschaften von ihrem Ausgang betroffen sein. Dieser liegt nun in der Hand einer kleinen Gruppe von Politikern und Technokraten in Europa. Doch bei aller Konzentration auf die Probleme der Eurozone sollten wir nicht das Maß für die Relationen verlieren: Die europäischen Probleme sind Welten entfernt von den Unternehmen der aufstrebenden Märkte Asiens.



Asiens langfristiges Binnenwachstum ist der entscheidende Faktor
Natürlich hat der rapide Vertrauensschwund an den europäischen Kapitalmärkten auch Auswirkungen auf asiatische Unternehmen. Und natürlich leidet der Aktienkurs des einen oder anderen Unternehmens unter der Situation in Euroland. Aus fundamentaler Sicht bleiben die Probleme der Eurozone jedoch so gut wie folgenlos für chinesische, indische, thailändische oder indonesische Unternehmen.

Viel entscheidender für deren wirtschaftlichen Erfolg sind und bleiben die langfristig-strukturellen Wachstumstreiber – namentlich der rapide Anstieg des Lebensstandards vieler Millionen Menschen, der eine zusehends konsumfreudige Mittelschicht hervorbringt. Aber auch der zunehmende Urbanisierungsgrad und die nachholende Infrastrukturentwicklung treiben die Wirtschaft in einem Ausmaß voran, das bereits vor einer Generation die europäischen Größenordnungen gesprengt hat.



Angesichts dieser Megatrends ist eine erfolgreiche Positionierung in den aufstrebenden Schwellenländern Asiens die entscheidende Einflussgröße für die Unternehmenserträge – und zugleich der wesentliche Renditetreiber, der immer deutlicher für Investoren arbeitet. Denn trotz der gewaltigen Wohlstandsverschiebungen von West nach Ost muss man kein Prophet sein, um die Konsumbedürfnisse der aufstrebenden Gesellschaften Asiens zu erahnen.

Auch wenn sich die Zeiten und mit ihnen die Produkte ändern, so wird der Wunsch von Abermillionen Menschen nach individueller Mobilität, Luxusgütern und moderner Technologie auch in Asien die wirtschaftliche Entwicklung wesentlich prägen. Wenn es noch eines Beweises für das Konsumpotenzial der dortigen Märkte bedarf: China hat sich inzwischen an den USA vorbei zum größten Automobilmarkt der Welt entwickelt – absolut gesehen. Gemessen am Pro-Kopf-Verhältnis ist der Markt bislang kaum den Kinderschuhen entwachsen. Doch nicht nur China lässt hoffen. Auch in Thailand, Indonesien oder Indien bestehen für Unternehmen gewaltige Möglichkeiten.



Natürlich geht die Krise der Eurozone nicht unbemerkt an asiatischen Unternehmenslenkern vorbei. Der Blick durch die asiatische Brille verdeutlicht jedoch, weshalb sie dort nicht ganz oben auf der Agenda steht. Asiatische Firmenchefs treibt vor allem eine Frage um: Wie können wir uns das größte Stück am Wachstumskuchen sich rasant entwickelnder asiatischer Märkte sichern?"

Themen im Artikel

Infos über Fidelity

Feld nicht bekannt
Fidelity:
Feld nicht bekannt
Disclaimer & Risikohinweis
Feld nicht bekannt

Fidelity News

Weitere Trading News