Gehaltsreport: Wer wo wie viel verdient

Deutsches Institut für AltersvorsorgeEin Gehaltsreport zeigt, wer in welchen Regionen, Branchen und Positionen wie viel Einkommen erzielt. Im Durchschnitt beträgt das Bruttogehalt in Deutschland rund 57.000 Euro im Jahr.

Der vom Personaldienstleister StepStone jüngst veröffentlichte „Gehaltsreport 2021“ macht deutlich, welche Unterschiede es hierzulande bei den Einkommen gibt und wie zufrieden die Menschen damit sind. Erwartungsgemäß zählen Ärzte, Juristen, Finanzexperten und Banker sowie Berater und Ingenieure zu Deutschlands Topverdienern.

Ebenso zeigt der Gehaltsreport, dass in Süddeutschland die Einkommen der Beschäftigten am höchsten sind. Vor allem in Hessen und Baden-Württemberg wird mehr verdient als im Rest der Republik.

Auch Führungskräfte sind beim Einkommen im Vorteil. Sie erhalten deutlich mehr als Fachkräfte ohne Personalverantwortung. Außerdem: Wer in einem größeren Unternehmen tätig ist, der erzielt vergleichsweise auch ein besseres Einkommen.

 

 

Mit einem Medizinstudium an die Spitze

Ein Medizinstudium gilt als besonders anspruchsvoll. Es zahlt sich allerdings auch beim späteren Einkommen aus. Mediziner liegen an der Spitze des Gehaltsreports, im Vergleich mit anderen Studienfächern in Deutschland sogar ziemlich deutlich.

Während das jährliche Bruttodurchschnittsgehalt über alle Einkommen hinweg bei 56.985 Euro liegt, kommen Mediziner im Schnitt auf 100.672 Euro. Mediziner sind auch in der Pharmaindustrie, in Unternehmen oder in der Forschung tätig. Aber auch wenn sie nach dem Studium als Ärztin oder Arzt beschäftigt sind, liegen sie im Berufsgruppenranking noch ganz weit vorn.

Mit 89.539 Euro Durchschnittsbruttogehalt stehen Ärzte auf dem ersten Platz. Dann folgen die Juristen. Absolventen der Rechtswissenschaften verdienen durchschnittlich 77.972 Euro im Jahr. Doch sie sind nicht nur in Kanzleien zu finden, sondern auch in Verwaltungen, im Management oder in Personalabteilungen. Sind Juristen als Rechtsanwalt tätig, kommen sie auf 68.642 Euro im Jahr.

Finanzexperten ebenfalls weit vorn

Ähnlich gut situiert sind Beschäftigte mit einer ausgewiesenen Expertise im Bereich Finanzen. Dazu zählen Kapitalanlage- und Finanzexperten mit 73.847 Euro und Banker mit Einkommen von 62.744 Euro jährlich.

Auch besondere wirtschaftliche oder technische Spezialisierungen werden überdurchschnittlich vergütet. So kommen Wirtschaftsingenieure jährlich auf 72.073 Euro Bruttogehalt. Unternehmensberater gehören ebenfalls zur Einkommensspitzengruppe. Ihr Beratungseinsatz wird mit durchschnittlich 64.173 Euro brutto pro Jahr honoriert.

Weiterhin stark gefragt auf dem Fachkräftemarkt sind Ingenieure. Diese Nachfrage spiegelt sich auch im Gehalt wider. So verdienen Ingenieure im Jahr durchschnittlich 62.564 Euro und gehören somit ebenfalls zu den Topverdienern in Deutschland.

Region oder Metropole: Hauptsache im Süden

Der Süden lohnt sich beim Einkommen. Im bundesweiten Vergleich liegen die Beschäftigten im Süden vorn. Die höchsten Einkommen werden in Hessen mit 60.936 Euro erzielt, gefolgt von Baden-Württemberg (60.182 Euro) und Bayern (60.013 Euro).

Noch höher sind die durchschnittlichen Einkommen in den jeweiligen Metropolen der Bundesländer. So liegen die Beschäftigten in der Bankenmetropole Frankfurt am Main mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 66.529 Euro auf einem Spitzenplatz. Ebenso auf das „Einkommenspodest“ gelangen Stuttgart mit 66.174 Euro sowie München mit 65.164 Euro.

Großverdiener eher in großen Unternehmen zu finden

Weiterhin dokumentiert der Gehaltsreport, dass größere Unternehmen erwartungsgemäß höhere Gehälter als kleinere Betriebe zahlen (können). So erhalten Mitarbeiter in Unternehmen mit über 10.000 Beschäftigten im Schnitt 73.422 Euro. Das ergibt 29 Prozent mehr im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt.

Firmen mit einer Belegschaft zwischen 250 und 500 Mitarbeitern zahlen mit 57.311 Euro etwa den Durchschnitt. Firmen mit maximal zehn Beschäftigten liegen etwa 23 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt.

Für das Einkommen zahlt es sich auch aus, Führungsqualitäten zu entwickeln. So erhalten Führungskräfte mit 66.130 Euro im Schnitt etwa 16.500 Euro mehr als Fachkräfte ohne Personalverantwortung.

Rund die Hälfte ist mit dem Einkommen zufrieden

Der Gehaltsreport ermittelte per Befragung ebenfalls, wie zufrieden Beschäftigte mit ihrem Einkommen sind. Das Ergebnis: Die Zufriedenheit hält sich insgesamt die Waage.

Während also gut die Hälfte der Befragten mit dem eigenen Gehalt zufrieden beziehungsweise sogar sehr zufrieden ist, wünscht sich etwa jeder Zweite eine höhere Entlohnung. Doch wie hängt die Zufriedenheit von der Einkommenshöhe ab? Zufrieden mit ihrem Einkommen waren Beschäftigte, wenn sie im Schnitt 64.253 Euro pro Jahr verdienten. Für die Einschätzung „sehr zufrieden“ galt das ab 81.503 Euro durchschnittlich.

Am entgegengesetzten Ende der Skala äußerten etwas über zehn Prozent Unzufriedenheit mit ihrem Salär, das im Durchschnitt bei 40.517 Euro brutto im Jahr lag. Sie verdienten demzufolge weniger als die Hälfte der sehr Zufriedenen.

Doch letztlich ist das Gehalt nur eine von verschiedenen Komponenten für berufliche Erfüllung – worauf auch die Autoren im Gehaltsreport 2021 hinweisen.

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