Gekko Global Markets: DAX – kurze Bilanz vor dem Gipfelsturm

Gekko Global Markets: DAX 10.000 zum Wochenende? Auch wenn an der Börse fast alles möglich, die runde Schwelle dürfte der Index wenn überhaupt erst nächste Woche erreichen. Begleitet von einem medialen Hype. Bereits jetzt lässt der Bild-Zeitungs-Indikator aufhorchen, die erste Meldung mit Hinweis auf die Rally erfreute bereits die Leser. Erfahrungsgemäß ein klassischer Kontra-Indikator. Aber auch andere Faktoren mahnen doch allmählich zur Vorsicht. Charttechnisch ist der Aufwärtstrend zwar lupenrein, aber die Märkte sind überhitzt. Fundamental lässt die Bewertung ebenfalls wenig Luft. Setzt man die für 2013 erwarteten Gewinne der 30 DAX-Konzerne von rund 66 Mrd. Euro in Relation zum Börsenwert des Index von 1071 Mrd. Euro, ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,2. Zur Einordnung: Der Mittelwert der vergangenen 10 Jahre liegt bei knapp 14. Auf etwa diesem Bewertungsniveau befindet sich der DAX, wenn man die Schätzungen für 2014 als Basis heranzieht. Aber wir wollen kurz vor dem Wochenende nicht nur schwarzmalen, schließlich liefert der DAX heute ein frisches Rekordhoch.

Schnäppchensuche gestaltet sich schwierig
Bei den Einzelwerten sieht das Bild nicht besser aus. Insgesamt 19 Unternehmen werden momentan mit einem KGV von größer 13 – bezogen auf den 2015er-Gewinn – gehandelt. Wer günstige Aktien in der ersten Liga kaufen möchte, hat inzwischen keine große Auswahl mehr. Deutsche Bank, Lanxess, Münchener Rück und VW weisen aktuell noch ein einstelliges KGV auf. Der Spezialchemiekonzern ist auch heute sehr gefragt, wie auch BASF. In den vergangenen Tagen nahmen einige Analysten ihre Kursziele für den Chemiekonzern nach oben, meist liegt der faire Wert bei rund 90 Euro. Heute sprintet die Aktie zunächst auf ein neues Rekordhoch und zieht so Aufmerksamkeit auf sich. Ähnlich spannend ist auch die Lage bei ThyssenKrupp, die Aktie steht kurz vor einem neuen Verlaufshoch. Auf der heutigen Hauptversammlung bestätigte das Management die Ziele für 2013/14 und ließ durchblicken, dass es noch keine konkreten Pläne für weitere Kapitalmaßnahmen geben würde. Noch nicht, denn die Herausforderungen bleiben groß. Nicht nur die sehr hohe Verschuldung bereitet Sorgen, sondern auch der gescheiterte Verkauf des brasilianischen Werks sowie die Edelstahlproduktion in Italien.

Neuer Kandidat für den DAX
Auf die Beobachtungsliste gehören auch die Papiere von ProSiebenSat.1. Die beiden Finanzinvestoren KKR und Permira haben ihr letztes Aktienpaket von rund 17 Prozent für 1,3 Mrd. Euro verkauft. Mit dem nun größeren Streubesitz steigt auch die Wahrscheinlichkeit auf einen DAX-Aufstieg im September. Erste spekulative Investoren dürften sich für dieses Szenario bereits beim MDAX-Wert positionieren, zumal auch die Geschäfte des TV-Konzerns dank einiger cleverer Übernahmen in der jüngeren Vergangenheit einen Einstieg durchaus rechtfertigen. Eine Liga tiefer, im SDAX, sorgt MLP für Aufsehen. Auch für 2013 wird der Finanzdienstleister wohl eine attraktive Dividende zahlen. Zuletzt schüttete MLP 0,32 Euro pro Anteilschein aus, was – bezogen auf den aktuellen Kurs von 5,94 Euro – einer Rendite von immerhin 5,4 Prozent gleichkommen würde. Bereits am 27. Februar 2014 wird das Geheimnis gelüftet. Dann legt Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg einen ersten Überblick für 2013 vor und nennt wohl auch den Dividendenvorschlag. Die Analysten von JP Morgan haben die MLP-Aktie kürzlich von "Untergewichten" auf "Übergewichten" heraufgestuft und das Kursziel von 6,20 auf 7,10 Euro angehoben.

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