Geldmengenentwicklung im Euro-Währungsgebiet: Dezember 2020

Deutsche Bundesbank:Die Jahreswachstumsrate der weit gefassten Geldmenge M3 erhöhte sich von 11,0 % im November 2020 auf 12,3 % im Dezember. Ihr Dreimonatsdurchschnitt bis Dezember betrug 11,3 %.

Die Komponenten von M3 entwickelten sich wie folgt: Die jährliche Wachstumsrate des enger gefassten Aggregats M1, das den Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen umfasst, stieg von 14,5 % im November auf 15,6 % im Dezember.

Die Jahreswachstumsrate der sonstigen kurzfristigen Einlagen (M2 – M1) erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 1,2 % auf 1,8 %. Die jährliche Zuwachsrate der marktfähigen Finanzinstrumente (M3 – M2) stieg im Dezember auf 24,1 %, nachdem sie im November 14,4 % betragen hatte.

 

Abbildung 1) Geldmengenaggregate (Jahreswachstumsrate)

Abbildung 1) Geldmengenaggregate (Jahreswachstumsrate)

Betrachtet man die Beiträge der einzelnen Komponenten zur Jahreswachstumsrate von M3, so belief sich der Beitrag des enger gefassten Geldmengenaggregats M1 auf 10,7 Prozentpunkte (nach 10,0 Prozentpunkten im Vormonat), der Beitrag der sonstigen kurzfristigen Einlagen (M2 – M1) auf 0,5 Prozentpunkte (nach 0,3 Prozentpunkten im Vormonat) und jener der marktfähigen Finanzinstrumente (M3 – M2) auf 1,2 Prozentpunkte (nach 0,7 Prozentpunkten im Vormonat).

Was die Entwicklung der in M3 enthaltenen Einlagen aus Sicht der geldhaltenden Sektoren betrifft, so stieg die Jahreswachstumsrate der Einlagen privater Haushalte von 8,3 % im November 2020 auf 8,7 % im Dezember und die entsprechende Rate der Einlagen nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften im selben Zeitraum von 20,3 % auf 20,7 %.

Die Jahreswachstumsrate der Einlagen nichtmonetärer finanzieller Kapitalgesellschaften (ohne Versicherungsgesellschaften und Pensionseinrichtungen) erhöhte sich von 11,0 % im November auf 14,5 % im Dezember.

 

 

Gegenposten der weit gefassten Geldmenge M3

Aus der Perspektive der Veränderungen der Posten der konsolidierten Bilanz des MFI-Sektors, die nicht zur Geldmenge M3 gerechnet werden (M3-Gegenposten), lässt sich die Jahreswachstumsrate von M3 für Dezember 2020 wie folgt aufgliedern:

  • Die Kredite an öffentliche Haushalte steuerten 8,1 Prozentpunkte bei (gegenüber 7,6 Prozentpunkten im November)
  • die Kredite an den privaten Sektor 5,6 Prozentpunkte (nach 5,3 Prozentpunkten im Vormonat)
  • die längerfristigen finanziellen Verbindlichkeiten 0,3 Prozentpunkte (nach zuvor 0,4 Prozentpunkten)
  • die Nettoforderungen an Ansässige außerhalb des Euroraums -0,2 Prozentpunkte (unverändert gegenüber dem Vormonat)
  • die übrigen Gegenposten -1,5 Prozentpunkte (gegenüber zuvor -2,2 Prozentpunkten).

 

Abbildung 2) Beitrag der M3-Gegenposten zur Jahreswachstumsrate von M3 (in Prozentpunkten)

Abbildung 2) Beitrag der M3-Gegenposten zur Jahreswachstumsrate von M3 (in Prozentpunkten)Kredite an Nicht-MFIs im Euro-Währungsgebiet

Was die Kreditentwicklung betrifft, so stieg die Jahreswachstumsrate der gesamten Kreditvergabe an Nicht-MFIs im Euroraum von 9,1 % im November 2020 auf 9,6 % im Dezember.

Die jährliche Wachstumsrate der Kredite an öffentliche Haushalte erhöhte sich im genannten Zeitraum von 21,2 % auf 22,2 % und jene der Kredite an den privaten Sektor von 5,0 % auf 5,3 %.

Die Jahreswachstumsrate der (um Kreditverkäufe und -verbriefungen sowie fiktive Cash-Pooling-Aktivitäten) bereinigten Buchkredite an den privaten Sektor belief sich im Dezember unverändert gegenüber dem Vormonat auf 4,7 %.

Dabei lag die jährliche Wachstumsrate der bereinigten Buchkredite an private Haushalte wie bereits im November bei 3,1 %, während die entsprechende Rate der bereinigten Buchkredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften im Berichtsmonat 7,0 % betrug, verglichen mit 6,9 % im Vormonat.

Abbildung 3) Bereinigte Buchkredite an den privaten Sektor (Jahreswachstumsrate)

Abbildung 3) Bereinigte Buchkredite an den privaten Sektor (Jahreswachstumsrate)

Anmerkung

  • Soweit nicht anders angegeben, sind die in dieser Pressemitteilung ausgewiesenen Daten um Saison- und zum Monatsende auftretende Kalendereffekte bereinigt.
  • Der Begriff „privater Sektor“ bezieht sich auf Nicht-MFIs im Euroraum (ohne öffentliche Haushalte).
  • Die Hyperlinks in dieser Pressemitteilung verweisen auf Daten, die sich aufgrund von Revisionen mit jeder neuen Veröffentlichung ändern können. Die Daten der im Anhang aufgeführten Tabellen stellen eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der aktuellen Veröffentlichung dar.
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