Geldvernichtung ist gut für euch

Bernstein BankAchtung, Achtung, eine Durchsage aus dem Wahrheitsministerium: Die Inflation wird ein Plus für die Gesellschaft sein. So sprach gerade US-Finanzministerin Janet Yellen. Und so könnten auch die Eurokraten in Brüssel daherreden.

Das ganze sieht nach einer neverending Geldflut für die Börsen der Welt aus.

 

Yellen sieht 3 Prozent Inflationsrate

Der Finanzmarkt musste die Sache erst einmal verdauen. Und tatsächlich: George Orwell wäre so stolz auf Yellen. Falsch ist richtig im neuen Doublethink.

Auf dem Finanzminister-Treffen der G7 in London sagte Yellen nämlich: “We’re seeing some inflation but I don’t believe it’s permanent.” Und weiter: “We at least on a year-over-year basis will continue, I believe, through the rest of the year to see higher inflation rates — maybe around 3%.“

Wir halten dies für eine sehr moderate Annahme, die allenfalls durch Statistik-Tricks erreicht werden könnte. Oder für eine glatte Lüge. Immerhin war dies bislang die höchste Schätzung der aktuellen Administration.

 

Höhere Zinsen angedeutet

In einem Interview mit Bloomberg sagte Yellen außerdem: “If we ended up with a slightly higher interest rate environment it would actually be a plus for society’s point of view and the Fed’s point of view.”

Yellen betonte, dass die Welt jetzt stärker verschuldet sei als je zuvor nach dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch lässt sie dieser Zustand kalt: „we think that most countries have fiscal space.”

Weiter kündigte Yellen lang anhaltende Investitionen in die Wirtschaft an, die nicht als Stimulus gedacht seien. Die Geldflut wird wohl anhalten.

 

Zwei Whopper

Graham Summers, Chief Market Strategist bei Phoenix Capital Research, fasste Yellens Newspeak so zusammen: „There are two whoppers in this statement. They are: 1) Higher inflation is good for the U.S. 2) Higher interest rates would be good for the U.S.“

Doch Yellen liege gerade in der Frage der Inflation falsch. Im Laufe eines Jahres habe die Teuerung nach Berechnungen von Phoenix Capital Research viel stärker angezogen: „Agricultural commodities, which are the basis of the food we eat, are up 62%. (…) Copper is up 108%, gasoline is up 260%, and lumber is up an incredible 298%.“

Und weiter: „Over the same time period, when the cost of commodities, particularly those for food and energy on which American rely to survive, are up at least 50% , incomes rose a maximum of 30% year over year before rolling over and nose-diving in April 2021.“

 

 

Drohende Enteignung

Unser Fazit: Langsam dürfte es auch dem letzten Gutgläubigen dämmern, dass hier etwas gefährlich schief läuft. Wer nicht in harte Assets investiert, wird enteignet. Denn Politiker lieben Inflation, dadurch können Staaten ihre Schuldenberge zurückzahlen – sie lassen ihre Notenbanken einfach neues Geld drucken und nehmen immer mehr Papiergeld über Steuern ein.

Wer in dieser kaltschnäuzigen Vernichtung der Kaufkraft kein Geld zum Investieren oder dazu kein Talent hat, wer keine Immobilie oder Grund und Boden respektive Edelmetalle besitzt, muss sich auf die Schrumpfung seines Bar-Vermögens und höhere Lebenshaltungskosten einstellen. Oder gar auf Armut.

Gnade Gott all denjenigen, die nicht in Branchen arbeiten, deren Lohnerhöhungen mit den steigenden Lebensmittel- und Benzinpreisen Schritt halten. Besonders schlimm wird es im Billiglohnsektor – hier halten die offenen Grenzen in den USA und in Europa die Löhne unten.

Und selbst wenn die Zinsen wie unter Yellens Vorgänger Paul Volcker auf 20 Prozent ansteigen – die Teuerung dürfte immer noch einen Tick höher liegen. In Zeiten des Nullzinses kaum zu glauben: Angesichts der nie dagewesenen Geldfluten könnten uns bald wieder solche Zinsen drohen.

Bis es soweit ist, dürfte der Aktienmarkt kaum zu stoppen sein – bei niedrigen Zinsen und hoher Inflation bieten Aktien einen Inflationshedge. Allerdings könnte die indirekte Ankündigung höherer Zinsen durch Yellen für Nervosität an der Börse sorgen.

Also: Die Bernstein-Bank wünscht Ihnen ein glückliches Händchen bei der Verteidigung Ihres Vermögens!

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