Gold weiter attraktiv – Kupfer mit Allzeithoch

Börse FrankfurtIndustriemetalle werden teurer und teurer: Der Preis von Kupfer kletterte auf 10.738,50 US-Dollar je Tonne – ein neues Allzeithoch. Zum Vergleich: Anfang 2020 waren es nur rund 6.200 Dollar, Anfang dieses Jahres 7.800 US-Dollar.

Grund für den rasanten Preisanstieg: die guten Konjunkturaussichten weltweit, die die Nachfrage nach dem vor allem in der Bauwirtschaft, der Elektronik und im Transportwesen verwendeten Metall nach oben treibt. Dazu kommt der schwache US-Dollar, der Kupfer außerhalb des US-Dollar-Raums verbilligt.

Außerdem nutzen immer mehr Investoren Kupfer als Inflationsschutz.

 

Kupferpreis bis 20.000 US-Dollar?

„Die Infrastrukturpläne von US-Präsident Biden beinhalten den Bau von 500.000 Ladestellen für Elektroautos bis 2030“, bemerkt Mobeen Tahir von WisdomTree. Dafür sei viel Kupfer nötig. „Diese Geschichte ist gerade erst dabei, bei Investoren anzukommen.”

Die Bank of America machte vor kurzem eine gewagte Preisprognose: Sie rechnet damit, dass der Kupferpreis in den kommenden drei Jahren bis auf 20.000 Dollar steigen wird.

Hohe Umsätze an der Börse Frankfurt wiesen in den vergangenen vier Wochen vor allem der WisdomTree Industrial Metals und der WisdomTree Copper auf.

Ebenfalls ein neues Allzeithoch erreichte das in der Autoindustrie verwendete Edelmetall Palladium.

Der Preis übersprang erstmals die Marke von 3.000 US-Dollar, aktuell sind es mit 2.944 US-Dollar je Feinunze kaum weniger.

Anleger setzen meist auf den WisdomTree Physical Palladium Individual Securities.

 

„Aussichten für Gold weiter attraktiv“

Umsatzstärkste ETCs bleiben aber Gold-, gefolgt von Silber-ETCs. Gold hat sich zuletzt wieder verteuert, die Feinunze kostet am Mittwochmorgen 1.831 US-Dollar – ein Dreimonatshoch. Der Rekordstand von 2.069 US-Dollar vom vergangenen August bleibt allerdings weit entfernt.

„Die Talsohle der Preisentwicklung sollte aber nunmehr durchschritten sein“, erklärt Dora Borbély von der DekaBank. Finanzinvestoren hätten zwar ihre Bestände von Goldfonds global weiter abgebaut, dafür habe sich aber die Schmucknachfrage wieder deutlich erholt. „Damit zeichnet sich eine Normalisierung der Nachfrageverhältnisse am Goldmarkt ab.“

Die Bank geht mittelfristig davon aus, dass neben der Schmucknachfrage auch die Investmentkomponente stark bleibt und beurteilt die Aussichten für Gold weiterhin als attraktiv.

Auf Zwölfmonatssicht erwartet sie einen Preis von 1.940 US-Dollar.

 

 

Gold: Nur noch zögerliche Verkäufe

Laut WisdomTree setzten sich die Abflüsse aus Gold-ETCs fort, fielen aber geringer aus als in den Vormonaten. Umsatzrenner an der Börse Frankfurt ist weiterhin Xetra-Gold. Der Bestand von Xetra-Gold verharrt mit 226 Tonnen auf hohem Niveau. Rege gehandelt wurden in den vergangenen vier Wochen außerdem der Xtrackers Physical Gold mit Währungssicherung, der WisdomTree Physical Gold Euro Daily Hedged und der WisdomTree Physical Swiss Gold Individual Securities.

Stark beachtet wird derzeit auch Silber. Das Edelmetall ist zuletzt ebenfalls wieder teurer geworden. Der Preis nähert sich mit aktuell 27,37 US-Dollar seinem Hochstand von 29 US-Dollar von Anfang Februar.

Hohe Umsätze weisen der WisdomTree Physical Silver Individual Securities und der Xtrackers Physical Silver auf.

 

Ölpreis: Wieder Kurs auf 70 US-Dollar

Auch der Ölpreis ist in den vergangenen Wochen gestiegen, das Barrel der Nordseesorte Brent kostet am Mittwochmorgen 68,90 US-Dollar. Mitte März waren es kurzzeitig 70 US-Dollar gewesen, mehr als dreimal so viel wie im Tief vom April 2020.

Der Ausfall einer US-Ölpipeline nach einem Cyberangriff blieb ohne große Auswirkungen. Dem Betreiber zufolge soll die Pipeline bis Ende der Woche wieder weitgehend laufen.

Anleger trennten sich weiter von Öl-ETCs, wie Tahir meldet. Umsatzstärkste Öl-Produkte an der Börse Frankfurt waren in den vergangenen Wochen der WisdomTree WTI Crude Oil und der Xtrackers Brent Crude Oil Optimum Yield EUR Hedged.

Laut Barbara Lambrecht von der Commerzbank halten sich die positiven Nachrichten aus den Industrieländern und die negativen aus Indien, dem inzwischen zweitgrößten Nettoölimporteur der Welt, die Waage. „Die Aussicht auf eine Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte dürfte die Preise vorerst stützen“, erklärt die Analystin.

Die Bank hat ihre Preisprognose auf 70 US-Dollar zum Jahresende angehoben.

 

Zuflüsse in Rohstoffkörbe

Beliebt sind laut WisdomTree derzeit allerdings vor allem breit streuende ETCs. „Die Flows in die Asset-Klasse sind in den letzten Wochen klar gestiegen“, bemerkt Tahir.

Er sieht drei Gründe dafür:

  1. Reflationsängste
  2. das durch Fiskalpakete angeschobene Wachstum
  3. das zunehmende Umweltbewusstsein in Politik und Wirtschaft sowie von Verbrauchern, das Investitionen nötig mache
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